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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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blau angelaufen. Zusammen mit meinen roten Haaren sah das nicht sehr vorteilhaft aus.
    »Du wirkst etwas durchgefroren«, stellte der Mann am Eingang mit einem Strahlen fest, als er die Tür öffnete.
    »Besser ihr habt einen Kaffee für mich, ansonsten könnte es unangenehm werden«, erwiderte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Himmel, was tat ich nicht alles für meine Arbeit.
    Der Türsteher lachte und zeigte seine strahlendweißen Zähne, die einen starken Kontrast zu seiner dunklen Haut bildeten. »Frisch gebrüht und so stark, dass der Löffel drin steht.«
    »Und das soll gut sein?«
    »Davon wird dir schnell warm ums Herz.«
    »Nun, das kann ich auf jeden Fall gebrauchen.«
    Er musterte mich von oben bis unten und ließ den Blick nur einen Moment auf dem tiefen Ausschnitt meines dunkelgrünen Kaschmir-Pullovers verweilen. »Das kann ich schwer beurteilen bei dem dicken Mantel.« Er grinste, und seine braunen Augen blitzten. »Innen ist eine Garderobe, wenn du ihn loswerden willst.«
    »Ja. Danke.«
    Er nickte und schloss die Tür hinter mir. Ich blieb stehen und wartete, bis sich meine Augen an die plötzliche Dunkelheit gewöhnt hatten, gab meinen Mantel ab und ging die Treppe in den eigentlichen Club hinunter.
    Der Hauptraum wirkte etwas retromäßig und war größer, als ich erwartet hatte. Eine geschwungene, gut beleuchtete Bar in Rot, Grün und Blau nahm einen Großteil des Raumes ein. Vor ihr standen altmodische silberne Barhocker in einer Reihe. Ausgefallene Discokugeln sorgten für regenbogenfarbene Effekte auf der großen Tanzfläche, und an den übrigen Wänden, die im Dämmerlicht lagen, fanden sich tiefe Sofas und altmodische Tische sowie Nischen, in denen man sitzen konnte.
    Die Musik war eine Mischung aus Tanz- und Technomusik. Nicht ganz mein Geschmack, aber wenigstens nicht sehr laut. Vielleicht drehten sie die Lautstärke tagsüber etwas herunter.
    Ich ließ meinen Blick durch den Raum gleiten. Es waren ziemlich viele Leute da, worauf die Schlange vor der Tür bereits hingedeutet hatte, aber der Raum war so groß, dass er dennoch großzügig wirkte, was nur in wenigen Clubs der Fall war. Ich persönlich mochte es allerdings, wenn ein Club richtig voll war. Meine Wolfsseele liebte es, wenn sich die Körper lustvoll aneinanderdrängten.
    Ich ging zur Bar hinüber und ließ mich auf einem der Hocker nieder. Der Mann hinter der Theke hatte asiatische Gesichtzüge. Er kam vom anderen Ende zu mir herüber und schenkte mir ein freundliches Lächeln. »Was kann ich für Sie tun, schöne Frau?«
    »Der Mann an der Tür hat behauptet, der Kaffee sei hier so stark, dass mir warm ums Herz würde.« Ich hob eine Braue und lächelte. »Nun will ich sehen, ob das stimmt.«
    Ein belustigter Ausdruck spielte um seine Augen und vollen Lippen, der meine Hormone aufweckte. »Kalt draußen, was?«
    »Verdammt eisig.« Als er zur Kaffeemaschine ging, um mir einen Becher zu holen, ließ ich meinen Blick über seinen Rücken gleiten. Gute Schultern. Hübscher Hintern. Schade, dass das hier kein Werwolfclub war. Ich schob den Gedanken beiseite. Schließlich war ich zum Arbeiten hier und nicht, damit meine albernen Hormone auf ihre Kosten kamen.
    »Milch? Zucker?«
    Er sah mich aufmerksam aus seinen dunkelbraunen Augen an. Er wusste ganz genau, dass ich ihn beobachtet hatte, und es störte ihn nicht im Geringsten. Vielleicht gefiel es ihm sogar. »Weiß und einer, danke.«
    Er nickte, goss mir einen Becher ein und kam zurück. Ich muss sagen, dass die Verpackung von vorn genauso hübsch war. Er schob den Becher über den rot lackierten Tresen und winkte ab, als ich bezahlen wollte. »Wenn du ein paar Stunden hier bleibst, machen wir einen Deckel, und du zahlst, wenn du gehst.«
    »Danke.« Ich umschloss den Becher mit beiden Händen, um sie daran zu wärmen. Ein Schluck bewies, dass der Türsteher nicht übertrieben hatte. Der Kaffee war fast dickflüssig  – dick und stark, schmeckte aber erstaunlich gut.
    »Und, wird er seinem Ruf gerecht?«, fragte der Barmann, der meine Miene mit wachsender Belustigung beobachtete.
    »Ich glaube, ich kann behaupten, dass ich noch nie etwas Vergleichbares getrunken habe. Von dem wird mir bestimmt warm ums Herz.« Ich grinste und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin Riley.«
    »Jin.«
    Seine Finger fühlten sich warm an, seine Handflächen waren rau und sein Griff fest. Es waren nicht die Hände von jemandem, der von der Arbeit in einer Bar lebte. »Arbeitest du oft

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