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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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hier?«
    Er zuckte mit den Schultern, griff ein Geschirrhandtuch und begann Gläser zu polieren. »Ein paarmal die Woche. Für einen Aushilfsjob ist er gut bezahlt.«
    »Ah.« Ich trank einen Schluck von meinem Kaffee. »Deshalb habe ich dich wahrscheinlich noch nie hier gesehen.«
    »Kommst du denn oft her?«
    Als er ein weiteres Glas griff, blitzte an seiner linken Hand ein Ring auf. Zum Glück saß er auf dem Zeige-und nicht auf dem Ringfinger. Ich flirtete nur ungern mit verheirateten Männern. Das war für alle Beteiligten reine Zeitverschwendung.
    »Ab und an.« Ich grinste. »Jedes Mal hat sich ein attraktiver Barmann besonders aufmerksam um mich gekümmert.«
    »Wir sind alle ziemlich freundlich hier.« Er musterte mich etwas länger, sein Interesse war nicht zu übersehen. »Bist du deshalb heute hier?«
    »Eigentlich nicht. Ich will eine alte Freundin treffen, die hier ab und zu arbeitet.«
    »Wie heißt sie?«
    »Trudi Stone.« Ich beobachtete ihn, bemerkte jedoch keinerlei Reaktion auf ihren Namen. Keine Ahnung, wieso ich damit gerechnet hatte.
    »Warte einen Moment. Ich sehe nach, wann ihre nächste Schicht ist.« Er ging in die Mitte der Bar, bediente einen Mann, der mich beiläufig musterte, und verschwand dann in einem kleinen Büro. Kurz darauf war er wieder da. »Laut Dienstplan ist sie erst morgen Abend wieder hier.«
    »Verdammt, ich könnte schwören, dass sie gesagt hat, sie hätte heute Dienst.« Ich stellte den Kaffeebecher ab, verschränkte die Arme auf dem Tresen und beugte mich etwas nach vorn, damit er meine Brüste besser sehen konnte. He, er war sexy, und während ich nach Informationen suchte, konnte ich mich ebenso gut amüsieren. Ich durfte nicht das Risiko eingehen, hier seine Gedanken zu lesen, nicht, wenn überall Sicherheitskameras installiert waren. Meine telepathischen Kräfte waren zwar stark, aber hier konnte jeder zusehen. Es brauchte nur jemand zu bemerken, wie der Barkeeper plötzlich erstarrte, während ich seinen Verstand durchsuchte. Schon war ich geliefert. So etwas sollte ich lieber erst dann tun, wenn ich mit ihm allein war. »Wann bist du denn fertig?«
    Sein Blick glitt von meinem Gesicht hinunter zu meinen Brüsten und wieder zurück nach oben. Er verzog amüsiert die sehr küssenswerten Lippen. »Wann willst du mich denn haben?«
    »Wie wäre es mit heute Abend?«
    »Es ist mir ein Vergnügen.«
    Ich hob eine Braue. »Ich hoffe, für mich auch.«
    Er lachte leise. »Oh, das verspreche ich dir. Aber ich brauche eine Telefonnummer, unter der ich dich erreichen kann.«
    »Wenn du einen Stift hast, habe ich die Nummer.«
    Er holte mit der linken Hand Stift und Papier unter dem Tresen hervor. Zum ersten Mal konnte ich den Ring an seinem Finger richtig sehen.
    Auf der flachen silbernen Oberfläche war ein dreiköpfiger Drachen mit scharfen Krallen und blutroten Augen.
    Genau wie auf dem Ring, den ich bei Dunleavy gefunden hatte.

5
    S chöner Ring«, murmelte ich nach kurzem Zögern, griff beiläufig den Stift und schrieb meine Mobilnummer auf.
    »Dieses alte Ding?« Er bewegte die Finger, so dass die feurigen Augen der Drachenköpfe im Licht glitzerten und funkelten. »Das ist nur ein Clubring. Der ist nicht viel wert, aber er fällt hübschen Mädchen auf.«
    Falls er log, spürte ich es nicht, was allerdings nichts bedeuten musste. Schließlich war er ein Mensch. »Er hilft also, ein Gespräch anzuknüpfen?«
    »Es kann nie schaden, so etwas zu haben.« Er nahm den Zettel mit der Nummer und steckte ihn sorgfältig in seine Hemdtasche. »Wann wollen wir uns treffen?«
    Ich nahm meinen Kaffeebecher und trank noch einen Schluck. »Wann hast du hier Schluss?«
    »Um sieben.«
    »Wie wäre es dann um neun?«
    »Perfekt. Wollen wir uns irgendwo auf einen Kaffee treffen oder zusammen abendessen?«
    »Abendessen.« Ich zögerte. »Es gibt ein italienisches Restaurant in der Rathdown Street, Riceni. Das ist klein und intim.«
    Er nickte. »Gute Wahl.«
    »Ich treffe immer eine gute Wahl«, schnurrte ich mit tiefer Stimme, und seine Augen leuchteten lustvoll auf. Ich lächelte ihn lasziv an. »Und weißt du, ob das Restaurant oben noch geöffnet hat?«
    »Es hat immer geöffnet. Wenn du jetzt hinaufgehst, sage ich dem Koch Bescheid, dass er sich um dich kümmert.«
    »Danke.« Ich glitt von dem Hocker, nahm meinen Kaffee und ging die Treppe hinauf, wobei mir bewusst war, dass Jin mir mit seinem Blick folgte. Ich genoss jede Minute.
    Der Koch kümmerte sich tatsächlich um

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