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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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ihrer Schulter hinunterrann. »Goldkarte. Das Höchste. Bitte. Reiz mich nicht weiter. Bring es zu Ende.«
    Sie klang so verzweifelt, dass ein Schauder nach dem anderen über meinen Körper jagte. Sie wollte tatsächlich, was sie ihr antaten. Wollte es und brauchte es. Ich rieb meine Arme und sagte: »Ich bin nicht hier, um es zu Ende zu führen.«
    Sie stöhnte, und seltsamerweise verstärkte sich ihre Lust und hing quälend schwül im Raum. Ich rümpfte die Nase, nicht weil der Geruch etwa so schrecklich war oder Ähnliches, sondern weil das Blut in meinen Adern zu pochen begann und von dem verführerischen Geruch erregt wurde. Ich stand zwar nicht auf dieselbe Art von Sex, aber wenn die Mondhitze ausgebrochen war, reichte der Geruch ihrer Lust, um meine Hormone in Aufruhr zu versetzen.
    »Erzähl mir, wie die Leute von der Goldkarte erfahren.«
    »Hellion Club «, keuchte sie. »Sie haben gemerkt, dass ich mehr brauche.«
    Dass sie es brutal brauchte. Dass sie es brauchte, in Stücke zerfetzt und aufgehängt zu werden, damit sie litt. Wie ein Stück Fleisch, das frisch aus dem Schlachthaus kam.
    Wieder erschauderte ich. Ich mochte sexuell aufgeschlossen sein, aber auch ich hatte meine Grenzen, und das übertraf alles, was ich mir jemals für mich als Lustgewinn vorstellen konnte. Ich empfand unwillkürlich Mitleid mit dieser Frau, aber mein Mitgefühl war sicher das Letzte, was sie wollte.
    Sie genoss ganz offensichtlich, was sie mit ihr anstellten. Wer war ich denn, mich über die Wünsche und Bedürfnisse anderer zu erheben? Verdammt, das war genau die Reaktion, mit der ich selbst so oft zu kämpfen hatte.
    »Wer im Hellion Club hat dir empfohlen herzukommen, Jan?«
    »Maisie, die Besitzerin. Sie hat mein Bedürfnis erkannt. Sie hat gesagt, dass sie das versteht.«
    »Und wieso hat sie diesen Club empfohlen? Gibt es nicht noch andere?«
    »Sie hat gesagt, dass ihr Bruder sich spezialisiert hätte.«
    Ihr Bruder . Ein weiteres Glied in der Kette oder nur Zufall? Als ich den Mund öffnete, um ihr noch eine Frage zu stellen, hallten Schritte über den Flur. Ich wartete, wagte kaum zu atmen und hoffte, dass die Schritte vorbeigingen.
    Doch das taten sie nicht.
    Als sich die Tür öffnete, sprang ich hinüber zu dem riesigen Rad und glitt hinter den Deckel des großen Wassertrogs.
    Es trat der Mann mit der Peitsche ein, den ich vorhin gesehen hatte. Und ihm folgte … Jin. Er musste geduscht haben, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, denn er wirkte frisch und roch nicht mehr nach Schweiß und Sex und Jasmin. Oder vielleicht kam mir das auch nur so vor, weil der große Peitschenträger so intensiv nach Blut, Schweiß und Moschus roch, dass er alle schwächeren Gerüche überdeckte.
    Die zwei blieben direkt hinter der Frau stehen. Jin hob eine Hand und schlug beiläufig auf das geschundene Hinterteil der Frau.
    Sie stöhnte, als hätte sie Schmerzen, aber der Geruch ihrer Lust war auf einmal zehnmal so stark.
    »Was willst du, Jan?« Jin schlug erneut zu, diesmal fester. Als die Frau wimmerte, holte er tief Luft, als würde er das Geräusch einsaugen.
    Ich zitterte. Genau das hatte er ebenfalls getan, als er dem Babyvampir, der uns angegriffen hatte, die Knochen gebrochen hatte.
    Vielleicht war er tatsächlich eine Art Emovampir, wie Quinn vermutet hatte. Aber wenn das der Fall war, wieso fühlte ich ihn weiterhin als Mensch? Er konnte nicht beides sein, das war nicht möglich. Sobald man die Schwelle vom Leben zum Untod überschritten hatte, fühlte man sich wie ein Vampir an, egal was man vorher gewesen war.
    »Mehr«, sagte Jan und wand sich lebhaft in den Seilen, die sie hielten. Sie konnte nichts sehen, versuchte es aber offenbar.
    »Ich darf dir von Rechts wegen nicht mehr geben, Jan.«
    »Aber ich habe bezahlt«, keuchte sie. »Bitte …«
    »Nein.«
    »Bitte. «
    Sie klang so verzweifelt, dass ich zitterte. Denn es war allzu leicht vorstellbar, dass sich ein solches Geräusch aus meiner Kehle löste. Wenn der Vollmond am Himmel stand, war es absolut möglich, dass ich genauso verzweifelt war. Dank Talon und seinem kranken Vorhaben, mich auf jede erdenkliche Art zu schwängern, hatte ich es schon einmal erlebt und wusste von daher, dass ich alles tat und jede Art der Bestrafung aushielt, um zu bekommen, was der Mond und mein Körper verlangten.
    Und wenn ich weiterhin mit Jin vögelte, würde ich vermutlich genau dort enden. Er mochte Schmerz, ernährte sich womöglich sogar davon, und was die körperliche

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