Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
das auf sie hinunterblickte. Ihr Herz schlug in einem beschleunigten Rhythmus und tief in ihrem Inneren schmolz etwas, um ihn weich und feucht willkommen zu heißen, ehe sie etwas dagegen tun konnte.
    »Du hast meine Anrufe nicht beantwortet.«
    Thomas hob seine Hand nicht und daher nickte sie nur und sog seinen Anblick in sich ein. Das Haar fiel ihm zerzaust und äußerst attraktiv in die Stirn. Sie hätte es gern angefasst, es ihm aus dem Gesicht gestrichen, die seidige Beschaffenheit unter ihren Fingerspitzen gefühlt. Sie bekam kaum Luft – und das hatte nichts mit der Tatsache zu tun, dass seine Hand auf ihren Lippen lag.
    »Es waren vier sehr lange Tage. Ich lasse nicht zu, dass du dich in deinem Haus verbirgst, hinter dem Tor und der Alarmanlage, und dem, was zwischen uns passiert ist, aus dem Weg gehst.«
    Genau das hatte sie getan, aber er sollte zumindest in Betracht ziehen, sie miede ihn vielleicht, weil ihr bewusst war, dass er Levi kannte. Hinter ihm verbarg sich offensichtlich mehr als nur Thomas Vincent, der Geschäftsmann. Rechtschaffene Entrüstung funkelte in ihren Augen, als sie ihn ansah.
    Er zog seine Hand so vorsichtig zurück, als könnte sie zubeißen. Auf den Gedanken war sie tatsächlich gekommen, aber sie nahm an, es sei würdelos, ihn zu beißen.
    »Ich hatte die Alarmanlage angeschaltet. Doch anscheinend ist sie ziemlich nutzlos.« Da sie sich plötzlich sehr angreifbar fühlte und sich ihres Körpers unter ihrem Schlafanzug deutlich bewusst wurde, setzte sie sich auf und zog die Decke bis an ihr Kinn. »Was ist der Sinn einer sehr kostspieligen Alarmanlage, wenn sie nicht jeden fernhält?«
    Sie zog entrüstet die Nase hoch. Musste er denn so unglaublich unwiderstehlich sein mit diesen erstaunlichen Augen und seinen verwegenen Narben und diesen strammen Muskeln überall ? Sie war mit gutem Grund wütend auf ihn und, was noch schlimmer war, sie fürchtete sich vor dem, was er bei ihr bewirken konnte. Sie musste aufhören, auf ihn zu reagieren. Ihr Herz verweigerte ihr den Gehorsam und pochte, bis sie die Schläge wie Donner in ihren Ohren hören konnte. Durch ihre Adern jagte glühende Gier, so unaufhaltsam wie ein führerloser Zug. Sie hasste das Glück, das in ihr aufkeimte, obwohl sie sich bemühte, es zu zertreten. Er war zu ihr gekommen.
    »Deine Alarmanlage ist von angemessener Qualität, aber sie ist nicht dazu gedacht, mich fernzuhalten.«
    Judith schmeckte Leidenschaft. Sie wusste, dass sie ihn mit ihren Blicken in sich einsog und ihn verschlang, und dabei hätte sie ihn von sich stoßen, schreien oder sonst etwas tun sollen, um sich zu retten. »Geh weg, Thomas.«
    Seine Augen verwandelten sich in geschliffene Aquamarine, klar und strahlend. Sie sah, wie die Dunkelheit über ihn strömte und jede Farbe seiner Aura überdeckte, bis er nur noch ein Schatten war. Der Atem stockte in ihrer Lunge und ihre Finger gruben sich in das Laken, um Halt zu finden.
    »Ich heiße Stefan. Stefan Prakenskij. Levi ist mein Bruder.«
    Er legte das Geständnis mit leiser Stimme ab und hielt mit seinen Augen ihren Blick gefangen. Sie war hypnotisiert von der immensen Kraft, die sie dort sah, und konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Dieser Mann war kein Geschäftsmann. Die Aura, die ihn umgab, war mit Gefahr aufgeladen. Einen Moment lang glaubte sie, sie hätte nicht richtig gehört. Sie wusste, dass Levis Leben strengster Geheimhaltung unterlag und dass er ein sehr gefährlicher Mann war. Jetzt wurden die Bilder in den Erinnerungen von Thomas, nein, von Stefan, auf die sie flüchtige Blicke erhascht hatte, verständlicher. Sie schüttelte den Kopf, doch aus ihrer zugeschnürten Kehle drang kein Laut.
    »Ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen und damit sein Leben in Gefahr bringen. Du hättest dann sicher sofort dichtgemacht und mich aus deinem Leben ausgesperrt. Man will Levi aus dem Verkehr ziehen und ein Killer hält sich in Sea Haven auf.«
    Er berührte den Kratzer auf seinem Kinn, der bereits verheilte. »Ich bin dem Todesschützen an dem Abend, an dem du mir die Galerie gezeigt hast, über den Weg gelaufen. Er war schon seit einiger Zeit hier. Ich war nach Sea Haven gekommen, um Levi zu finden. Ich wusste, dass er noch am Leben war, und ich wollte verhindern, dass ihn jemand umbringt. Sowie ich begriffen hatte, dass du die Frau bist, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will, und dass meine Gefühle für dich sehr echt sind, wollte ich dir die Wahrheit sagen. Aber ich konnte

Weitere Kostenlose Bücher