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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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jetzt alles andere als sanft. Er verlangte eine Reaktion von ihr, denn er musste wissen, dass sie dasselbe empfand, dieselbe fürchterliche Gier, die sich weigerte, sich durch einen, zwei oder sogar tausend Küsse stillen zu lassen.
    Ihr heißer, süßer Geschmack sowie ihr Haar, das über seinen Arm fiel, und ihr Körper, der sich unruhig an seinem rieb – all das überzeugte ihn restlos. Sie fühlte sich genau da, wo sie war, richtig. Sie mochte zwar bestreiten, dass es eine gemeinsame Zukunft für sie gab, und wenn er ein Gehirn im Kopf gehabt hätte, hätte er ihr zugestimmt, aber sie hatte alles verändert und jetzt würde sie die Folgen tragen müssen, ebenso wie er.
    Auch diesmal war Stefan derjenige, der seinen Kopf hob und tief einatmete, um seine Selbstbeherrschung wiederzufinden. Und das sagte ihm etwas über Judith. Ihr Geist hatte sich bereits mit seinem verwoben, und so wie sie ihn losgelassen hatte, schwang er sich befreit auf und war nicht bereit, sich wieder einsperren und in die Tiefe drängen zu lassen, sich vollständig einschränken und beherrschen zu lassen.
    Bei seinem Training war Stefan eingebläut worden, jedes Werkzeug zu benutzen, um seinen Auftrag auszuführen. Jetzt bestand seine Mission plötzlich darin, diese Frau für sich selbst zu behalten und dafür zu sorgen, dass sie beide am Leben blieben. Wenn er sich selbst gegenüber aufrichtig war, ging es ihm in erster Linie darum, diesen Blick aus ihren Augen zu vertreiben und ihre Ängste und ihre Traurigkeit durch Glück zu ersetzen – mit ihm an ihrer Seite. Als ihm aufging, dass sich die gesamte Gewichtung verschoben hatte, wurde ihm klar, dass er seine Pläne schleunigst umstrukturieren musste. Die Gefühle eines Geistelements konnten komplex und schwer kontrollierbar sein.
    Stefan hielt sie eng an sich, da er wusste, dass ihr eigenes Verhalten sie verwirrt hatte. Ihr Geistelement trieb sie an, ebenso wie seine Gaben so rasch und zuversichtlich nach ihr gegriffen hatten. Er war mit jeder übersinnlichen Gabe, die er besaß, so vertraut, dass er ungezwungen damit umging, aber Judith kämpfte immer noch gegen ihre Gabe an und hielt sie so streng unter Verschluss, dass sie sich selbst damit krank machte. Er würde all das ändern. Er war nur noch nicht sicher, wie er es anstellen würde.
    Sein Mund streifte ihr Ohr und schob den Wasserfall aus schwarzer Seide aus dem Weg. »Zeigst du mir dein Haus?«
    Sie presste ihre Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Vielleicht später. Im Moment traue ich mir selbst nicht.« Sie hob ihr Kinn und sah ihm in die Augen. »Ich weiß, dass du das nicht verstehst. Ich sage etwas und tue das Gegenteil, aber du bist so …« Sie ließ ihren Satz abreißen.
    Sündhaft verführerisch.
    Er hörte ihre Gedanken klar und deutlich in seinem Kopf. Seine linke Handfläche juckte und er presste sie fest an ihre Seite, an ihre zarte Haut, an die Versuchung, die von dieser Goldkette ausging, die er sehr sexy fand.
    »Dann schuldest du mir eine Traktorfahrt.«
    Ihre Augen wurden klar und lächelten ihn an. »Ja, nicht wahr?«
    »Ich habe letzte Nacht darüber nachgedacht«, gestand er, und seine Hand löste sich von ihrem Nacken und glitt an ihrem Arm hinunter, um sie an der Hand zu nehmen. »Ich könnte wirklich einen Fehler machen. Wenn ich mich restlos blamiere und das Ding an einen Baum fahre, wirst du mich dann auslachen?«
    »Ich werde dich nicht nur auslachen«, gab sie zu. »Ich werde ein Foto machen und es an all meine Schwestern schicken, damit sie mitlachen können.«
    Sein Herz schlug höher. Die Erinnerung war verschwommen, aber ihre Drohung beschwor eine seiner wenigen Kindheitserinnerungen herauf und das Gelächter seiner Brüder hallte durch die kleine Wohnung. Einen wunderbaren Moment lang konnte er das Parfüm seiner Mutter beinah riechen. Sofort begannen seine Fußsohlen zu brennen und vor Schmerz zu pochen. Der Schmerz drängte die Erinnerung in seinen Hinterkopf zurück und ersetzte sie durch die an einen schluchzenden kleinen Jungen, der sich nach seiner Mutter und seinen Brüdern verzehrte, während ein Mann mit grimmigem Gesicht und kalten Augen immer wieder ein Brett auf seine Fußsohlen schlug und ihm befahl aufzuhören, sie nie wieder zu erwähnen oder auch nur an sie zu denken – ihm sagte, für ihn seien sie gestorben. Er schob die Erinnerung weit weg und schlug diese Tür in seinem Innern zu.
    Judith stieß einen einzigen besorgten Laut aus und ihre dunklen Augen blickten sofort

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