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Hüttengaudi

Hüttengaudi

Titel: Hüttengaudi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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spannendstes Urlaubserlebnis gewesen. Irmi bedanke sich artig und winkte den beiden nach.
    Von irgendwoher schlug es halb zwei. Sie hatte ihr Handy zwischenzeitlich ausgeschaltet, doch nun half es wohl nichts, sie musste sich in jedem Fall mal im Büro melden.
    Kathi ging dran, und Irmi war versucht, das Handy vom Ohr wegzuhalten, so sehr brüllte ihre Mitarbeiterin in den Hörer: »Wo bist du denn? Ich versuch den ganzen Vormittag dich zu erreichen!«
    »Wieso? Gibt’s was Bestimmtes?« Gut, das war jetzt vielleicht keine sonderlich gute Antwort.
    »Nein, du bist auch bloß die Chefin hier! Es macht uns gar nichts aus, wenn du einfach abtauchst!«, fauchte Kathi.
    »Kathi, ich tauche nicht ab, ich war in Murnau bei den Kollegen und bringe euch ein paar sehr interessante Informationen mit.« Sie klang eisig, eigentlich wollte sie das gar nicht.
    »Ach, und das musst du im Alleingang machen?«
    Irmi lag schon auf der Zunge: Ja, weil ihr mit eurem verbohrten Russenwahnsinn ja sowieso keine breiter gestreuten Ermittlungen zulasst.
    Stattdessen erklärte sie: »Kathi, das hat schon alles seine Richtigkeit. Ich muss noch ein oder zwei Gespräche führen. Wir treffen uns um vier im Büro.«
    »Um vier? Da ist ja der Tag vorbei! Außerdem ist Freitag!«
    »Aber noch nicht Dienstschluss, Kathi. Noch nicht ganz! Bis später.«
    Irmi legte auf und wusste, dass sie um vier einer extrem schlecht gelaunten Truppe entgegentreten würde. Aber sie hatte einen Plan gefasst, und den würde sie durchziehen.
    In Riegsee standen Alpakas auf der Weide, diese Andengesellen, die auf leisen Sohlen über die Weide schritten. Einer stand am Zaun, als Irmi ganz langsam vorbeirollte. Er schenkte ihr einen seelenvollen Blick. Alpakas waren so nette Viecher, aber Bernhard würde ausflippen, wenn sie mit dem Vorschlag einer Alpakazucht daherkäme. Da war er dann doch zu sehr Traditionalist, um sich solche neumodischen Tiere anzuschaffen.

15
    Brischitts Golf stand im Hof, und als Irmi vorfuhr, kam die junge Frau gerade aus dem Stall. Sie hob lächelnd die Hand zum Gruß und schien sich wirklich zu freuen, Irmi zu sehen.
    »Wollten Sie Ihr Fichtenmoped testen?«, fragte Brischitt.
    »Ach, Brischitt …« Momentan war Irmi nicht zu mehr Worten in der Lage.
    »Was zu trinken? Kaffee?«
    »Bitte bloß ein Wasser. Was ich in letzter Zeit an Kaffee getrunken habe, war sicher mehr als ungesund.«
    Irmi folgte Brischitt in die Stube und setzte sich auf die Bank. Bald kam Brischitt mit einem Krug Wasser und einem Glas zurück.
    »Danke«, sagte Irmi und trank erst mal. »Brischitt, ich bin ziemlich ratlos. Und ich muss leider schon wieder an einem unangenehmen Thema rühren. Vor einem Jahr gab es einen tragischen Unfall. Ein junges Mädchen wurde nach einer Bauwagenfete von einem anderen jungen Mädchen überfahren. Erinnern Sie sich?«
    »Sicher, das war so eine schlimme Geschichte.«
    »Der Bauwagen stand auf Ihrem Grund, nicht wahr?«
    »Ja, wir haben von der Mama her rund um Aidling etwas Grund und Wald.«
    »Und wie kam es zu dem Bauwagen?«
    »Ein paar Gemeinderatsmitglieder sind auf den Papa zugetreten, ob es denn okay wäre, den Wagen da aufzustellen. Sie haben ihm versprochen, dass da keine Flaschen rumliegen und der Grund in keinster Weise beeinträchtigt würde.«
    Irmi überlegte kurz. »Was ich nicht ganz verstehe, Brischitt, da sind doch genug einheimische Landwirte, die Grund haben. Und es sind doch auch deren Kinder, die sich da treffen, wieso musste es denn ausgerechnet euer Grund sein?«
    »Ja, aber das war es doch. Auf ihrem eigenen Grund wollten die keinen Bauwagen haben. Und dann lag unser Grund eben auch ziemlich günstig. Weit genug weg, dass sich niemand belästigt fühlt, aber immer noch nahe genug.« Sie klang resigniert.
    »Ich habe die Akte gelesen. Ich finde es schon mehr als bizarr, dass der Gemeinderat das weiter befürwortet hat. Es ist doch ein Hohn für die Opfer, dass man nicht am Konzept zweifelt, sondern sogar noch vorschlägt, einen besseren Weg anzulegen. Weitersaufen, Komatrinken und dann auf sicheren Pfaden nach Hause. Irrsinn!«
    »Ja schon, aber doch einfacher, als den Wagen zu schließen. Was glauben Sie, was da los gewesen wäre? Jugendfeindlichkeit, Spaßverderber, ewig Gestrige – das wollten die sich nicht sagen lassen!«
    »Ich bin ja auch dafür, dass es Angebote für die Jugend gibt. Was wäre denn mit einem Jugendraum im Dorf gewesen? Da hätt sich doch ein Stadel gefunden, oder?«
    Nun schaute

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