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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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nicht daran gedacht, Henry zu fragen, was Werwölfe aßen oder
ob man von ihr erwarten würde, daran teilzunehmen. Eine plötzliche Vision von
einem blutenden Fleischstück neben dampfenden Eingeweiden zum Frühstück ließ
ihren Magen einen Satz machen. Die Nordwand war von Küchenschränken gesäumt und
die Südwand von Türen, die, wie sie vermutete, in den Rest des Hauses führten.
    Für ihre stadtgewöhnte
Nase stank die Küche nach altem Holzrauch, nach Schafscheiße - und
höchstwahrscheinlich auch nach Schafen, wenn sie eine Ahnung gehabt hätte, wie
Schafe überhaupt rochen - und sehr stark nach Werwölfen. Es war keine
unangenehme Kombination, aber sie war eindeutig beißend.
    Hausarbeit schien
nicht weit oben auf der Prioritätenliste von Werwölfen zu stehen. Das war für
Vicki in Ordnung, es war auch nicht eine ihrer zehn Lieblingsbeschäftigungen.
Ihre Mutter hätte zweifellos Zustände bekommen angesichts der Haarbüschel, die
sich in allen verfügbaren Ecken und Winkeln häuften.
    Natürlich hätte meine
Mutter zweifellos angesichts der gesamten Situation Zustände bekommen...
    Peter stand auf, ließ
einen sich windenden Schatten auf Schulterhöhe hängen - die Vorderpfoten in der
linken Hand, die Hinterpfoten in der rechten - und hielt dabei geschickt die
Zähne des Welpen von den empfindlicheren, vorstehenden Gebieten seiner
Anatomie fern.
    ... daher ist es
wahrscheinlich gut, daß sie nicht hier ist.
    Gerade als sie sich zu
fragen begann, ob sie auf den Grund ihres Besuches kommen sollte, räusperte
sich Stuart. Peter ließ Schatten los, lächelte Vicki und Henry zur Begrüßung
an, verwandelte sich und rollte sich auf dem Boden neben seiner
Zwillingsschwester zusammen. Schatten gab ein letztes aufgeregtes Bellen von
sich und ließ sich hechelnd auf die Seite fallen, auf die Füße seiner Mutter.
Alle anderen, die beiden Besucher eingeschlossen, wandten sich erwartungsvoll Stuart
zu.
    Und er hat sich nur
geräuspert. Vicki war beeindruckt. Wenn er das in Flaschen abfüllen könnte,
könnte er ein Vermögen damit verdienen.

„Henry hat uns
versichert, man könne Ihnen vertrauen, Ms. Nelson -Vicki." Seine Augen
waren vom Blaßblau der Huskies, verblüffend hell unter den dichten schwarzen
Brauen. „Ich bin sicher, daß Ihnen klar ist, daß es für uns ziemlich
ungemütlich werden würde, wenn die Welt von unserer Existenz wüßte?"
    „Ja." Das war
auch der Grund, warum sie beschloß, sich durch die Frage nicht beleidigt zu
fühlen. „Aber irgend jemand weiß offenbar darum."
    „Ja." Wie man ein
Wort, das ein so kurzer, offener Laut war, knurren konnte, war Vicki
schleierhaft. „Es gibt drei Menschen, die vom Rudel wissen. Ein älterer Arzt in
London, der Wildhüter und Colins Partner."
    „Colin, der
Polizist." Es war keine Frage. Ein Werwolf bei der Polizei von London war
ein Phänomen, das Vicki nicht vergessen würde. Sie kramte ein Notizbuch und
einen Kugelschreiber aus ihrer Handtasche. „Die Zwillinge - Rose und Peter -
haben ihn erwähnt."
    Donalds Miene schien
eher verlegen als stolz zu sein. „Mein ältester Sohn. Er ist der erste von uns,
der das hat, was Sie eine Arbeit nennen."
    „Der erste, der die
High School abgeschlossen hat", ergänzte Nadine. Angesichts von Vickis
Miene fügte sie hinzu: „Im allgemeinen finden wir die Schule sehr...
anstrengend. Die meisten von uns gehen so früh wie möglich ab." Ihre
Lippen verzogen sich zu etwas, von dem Vicki annahm, daß es ein Lächeln war.
„Das Problem ist, man macht es uns schwer abzugehen, und gleichzeitig macht
man es uns schwerer zu bleiben."
    „Die Welt wird
kleiner", sagte Henry ruhig. „Werwölfe sind gezwungen, sich zu
integrieren. Früher oder später werden sie entdeckt werden." Er hegte
keinen Zweifel daran, wie seine sterblichen Geschwister die Werwölfe behandeln
würden. Man würde sie als Tiere betrachten, wenn man sie denn am Leben ließ.
Wenn eine Sache wie die Hautfarbe einen so großen Unterschied machte, welche
Chance hatten dann die Werwölfe?
    Vicki dachte ziemlich
das gleiche. „Nun", ihr Tonfall duldete keine Widerrede, „wir wollen
hoffen, daß es später ist. Ich bin überrascht, daß es Ihnen gelungen ist, die
Liste auf drei zu beschränken."
    Stuart zuckte die
Achseln, und Muskeln bewegten sich unter dem dichten schwarzen Pelz, der seine
Brust bedeckte. „Wir bleiben für uns, und Menschen sind gut darin, nur das zu
glauben, was sie glauben wollen."
    „Und nur das zu sehen,
was sie sehen

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