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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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herausgefunden?"
    Stuart seufzte und
fuhr sich mit den Händen durchs Haar. „Nur, was wir schon wußten. Dr. Dixon ist
ein alter Mann, der uns in 40 Jahren nicht verraten hat, und jetzt
wahrscheinlich nicht damit anfangen wird. Arthur Fortrin ist Ende Juli nach
Norden gegangen und kommt erst Anfang September zurück - und Colins Partner,
Barry, hatte sowohl die Fähigkeiten als auch die Gelegenheit."
    Vicki klopfte mit dem
Kuli auf das Papier. „Das sieht schlecht für Barry aus."
    „Ja", stimmte
Stuart zu. „Das sieht schlecht aus."
    „He, Colin! Warte eine
Minute... "
    Colin seufzte und
lehnte sich gegen die offene Tür des Pick-ups. Es blieb ihm gar nichts anderes
übrig - hineinzuspringen und mit aufheulendem Motor in einer Wolke von
Auspuffgasen davonzupreschen würde die Sache bestimmt nicht besser machen. Er
sah, wie sein Partner den dunklen Parkplatz überquerte und sich um die
verstreuten Wagen herumschlängelte, die der Mitternachtsschicht gehörten.
Seine Augenbrauen waren zu einem tiefen V zusammengezogen, und er sah aus wie
ein Mann, der ein paar Antworten wollte. Genau die Situation, die Colin hatte
vermeiden wollen.
    „Was ist los,
Heerkens?" Barry Wu blieb stehen und starrte ihn an. Von seinem nassen
Haar rann Wasser in sein Gesicht, und er wischte es wütend weg. „Erst benimmst
du dich die ganze Schicht über wie ein erstklassiges Arschloch, und dann
schleichst du weg, während ich unter der Dusche stehe, ohne auch nur ,Bis
morgen' oder ,Leck mich' zu sagen."

„Du bist mein Partner,
Barry, nicht meine Gefährtin." Als Versuch, die Stimmung zu heben, war es
ein kompletter Reinfall; Colin konnte den Zorn noch riechen. Er tat sein
bestes, nicht darauf zu reagieren und das Knurren in seiner Kehle zu
unterdrücken, ehe es hörbar wurde.
    „Das stimmt, dein
Partner - wir wollen mal die Tatsache beiseite lassen, daß ich dachte, ich
wäre dein Freund -, und als dein Partner habe ich ein Recht zu erfahren, was
dich so durcheinander gebracht hat."
    „Das ist eine Sache
des Rudels... "
    „Blödsinn! Wenn es
deine Arbeit - unsere Arbeit - beeinflußt wie heute, dann ist es meine Sache!
Die Schicht von drei bis elf bringt auch schon ohne dich und deine Einstellung
genug Probleme mit sich."
    Gut. Wenn du es
wirklich wissen willst, wir glauben, daß du zwei meiner Verwandten ermordet
hast. Außer,
daß Colin es nicht glaubte, nicht glauben konnte, es aber glauben mußte. Er
hatte Barrys Spind durchsucht, den Kofferraum seines Autos; er hatte sogar
eines Abends schnell seine Wohnung durchsucht, als sie auf ein paar Bier nach
der Arbeit dorthin gegangen waren. Nichts außer den Gewehren, von denen das
Rudel schon wußte, daß er sie besaß. Kein Anzeichen, daß er Silberkugeln gegossen
hatte, noch war seine Fährte irgendwo in den Wäldern wahrzunehmen gewesen.
Wenn Barry verantwortlich für die beiden Todesfälle war, dann ließ er die
Beweise nicht herumliegen. Wenn er nicht verantwortlich war, hatte Colin
nichts gefunden, das ihn entlastete.
    Colin wollte ihn damit
konfrontieren. Der Leitwolf hatte das jedoch nicht gestattet. Hin- und
hergerissen zwischen dem Gesetz des Rudels und dieser neueren Loyalität hatte
Colin fast den Punkt erreicht, an dem er es nicht länger ertragen konnte.
    Er schwang sich ins
Auto und schlug die Tür zu. „Schau", knurrte er wütend, „ich will es dir
ja erzählen, aber ich kann nicht. Laß es einfach dabei!" Er legte heftig
den Gang ein und raste mit quietschenden Reifen aus der Parklücke, da ihm klar
war, daß Barry es nicht auf sich beruhen lassen würde. Er würde sich Sorgen
deswegen machen und darauf herumkauen wie Schatten auf einem Pantoffel, bis er
es in Stücke zerfetzt hatte und sehen konnte, woraus es gemacht war. Colin
freute sich nicht gerade darauf, in der nächsten Nacht zur Arbeit zu gehen.
    Aber die nächste Nacht
war schließlich noch eine lange Zeit entfernt, und vielleicht konnte das As von
einer Torontoer Privatdetektivin, die anzuheuern Henry Fitzroy das Rudel
überzeugt hatte, etwas ausgraben.

„Wenn ich aus der
Stadt herauskomme", erklärte er seinem Spiegelbild im Rückspiegel, „werde
ich schön lange heulen. Ich habe es verdient."
    Er beobachtete, wie
Colin nach Hause kam; seine schlechte Laune war sogar durch das Zielfernrohr zu
erkennen. Den Finger leicht auf dem Abzug verfolgte er ihn vom Pick-up zum
Haus, aber obwohl er ein freies Schußfeld hatte, konnte er den notwendigen
Druck nicht erzeugen. Er sagte sich, es sei zu gefährlich

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