Huff, Tanya
in
einer Hand, die andere schlug ohne bewußten Entschluß das Kreuzzeichen. „Herr
im Himmel", keuchte er in die plötzliche Stille. „Was zur Hölle geht hier
vor?"
Der Dämonenfürst wandte sich ihm zu. „Aber genau
das ist es, Detective. Die Hölle geht hier vor."
Das war schlimmer als alles, was Celluci sich hätte
vorstellen können. Er hatte nicht gesehen, wie der Heini mit dem Sturmgewehr
mitten in der Luft verschwunden war. Er sah das Ding nicht, das lächelnd mitten
im Raum stand.
Aber er hatte. Und er sah.
Dann fiel sein Blick auf Vicki, und all das
Merkwürdige war plötzlich nur noch zweitrangig.
„Wer hat das getan?" verlangte er zu wissen, als
er sich neben ihr auf ein Knie fallen ließ. „Was geht hier vor?" Die Frage
klang beim zweiten Mal mehr als nur ein bißchen verzweifelt. Während er an
ihrer Kehle nach ihrem Puls fühlte, zielte er weiter auf den Dämonenfürsten -
die Richtung, aus der nach dem, was er beim Hereinkommen gesehen hatte,
offensichtlich die Bedrohung kam.
„So ziemlich genau das, wonach es aussieht",
erklärte ihm Henry. Dieser beherzte Gesetzeshüter war eindeutig ein Freund von
Vicki. Was er dachte, was er hier tat, konnte später geklärt werden. „Dies ist
ein Dämonenfürst. Er hat gerade die... Person vernichtet, die ihn beschworen
hat, und wir stecken ganz schön in Schwierigkeiten."
„Schwierigkeiten?" fragte Celluci und kümmerte
sich im Augenblick nicht darum, ob er all das nun glaubte oder nicht.
„Ja", sagte der Dämonenfürst und trat aus dem
Pentagramm heraus. Er zog mühelos die Waffe aus Cellucis Hand und warf sie aus
dem Fenster.
Celluci sah ihr nach, weil es nichts gab, was er
tun konnte, dann beugte er sich über Vicki, die Lippen zu einer dünnen,
blassen Linie zusammengepreßt, und ignorierte den kalten Schweiß, der seinen
ganzen Körper bedeckte. Er ignorierte das Entsetzen, das sein Herz mit eisiger
Faust umklammert hielt, ignorierte alles außer der einen Sache, die er ändern
konnte. Er zerrte die Knoten in den Krawatten auf und verband ihr Handgelenk
mit der ersten, die er gelöst hatte.
„Das wird nichts nützen", bemerkte der
Dämonenfürst. Da alle Aufmerksamkeit sich auf Vicki konzentrierte, schlich er
sich zur Seite, wirbelte herum und machte einen Hechtsprung nach dem
Zauberbuch.
Henry war zuerst da, schnappte das Buch und zog
sich mit ihm zurück. Zu seiner Überraschung knurrte der Dämonenfürst, aber ließ
ihn gehen. „Du hast keine Macht", erkannte er. „Du bist in dieser Welt
ohne Macht."
„Die Beschwörung ist nicht beendet", gab der
Dämonenfürst zu, die Augen immer noch auf das Buch gerichtet, „bis die Frau
stirbt."
„Dann wird die Beschwörung niemals beendet
werden." Brutale Gewalt riß die Fesseln von ihren Beinen, und Celluci
schleuderte die Krawatten mit unnötiger Wucht durch den Raum.
„Sie wird sehr bald beendet sein", betonte der
Dämonenfürst. „Sie liegt im Sterben."
„Nein, das tut sie nicht", knurrte Celluci und
drehte Vickis schlaffen Körper vorsichtig auf den Rücken.
Doch, das tue ich. Vicki wünschte, sie hätte die
Hand fühlen können, in die ihr Gesicht geschmiegt war, aber sie hatte schon
eine ganze Zeitlang überhaupt nichts mehr fühlen können. Ihre Augen juckten,
aber sie hatte noch nicht einmal die Kraft zu blinzeln. Sie wünschte, daß es
nicht auf diese Weise geschehen würde. Aber sie hatte ihr Bestes getan. Zeit,
sich auszuruhen.
Dann hob der Dämonenfürst den Kopf und sah sie
direkt an, seine Miene hämisch und offen triumphierend.
Wenn sie starb, gewann er.
Einen Dreck wird er gewinnen. Sie klammerte sich an
dem bißchen Leben fest, das ihr noch geblieben war, und schüttelte es heftig.
Ich werde nicht sterben. Ich werde nicht sterben!
„Ich... werde... nicht sterben..."
„Das habe ich doch gesagt." Celluci machte sich
nicht die Mühe zu lächeln. Keiner von ihnen hätte es geglaubt. „Hör
doch."
Durch die glaslosen Fenster konnte sie von der
Straße herauf das Geräusch näherkommender Sirenen hören.
„Kavallerie?" fragte sie.
Er nickte. „Ich habe Polizist in Lebensgefahr
durchgegeben, als ich das Gebäude erreichte - der Ort kam mir vor, als ob er
unter Belagerung stünde. Sie werden einen Krankenwagen dabeihaben. Mir ist
egal, wieviel Blut du verloren hast, sie können es ersetzen."
„Gehirnerschütterung auch..."
„Dein Kopf ist hart genug, um das auszuhalten. Du
wirst nicht sterben." Er drehte sich halb um, um den Dämonenfürsten
anzusehen,
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