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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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nicht zu verstehen. „Aber wie du
sehr gut weißt, bin ich auch nicht in der Lage, dir diese Sachen zu erzählen.
Es tut mir leid, aber du bist keine Polizistin mehr."
    „Man hat mich engagiert, damit ich an dem Fall
arbeite." Rasch umriß sie für ihn die relevanten Teile von Coreens Besuch
und ließ dabei sowohl den persönlichen Glauben der jungen Dame an die
übernatürliche Natur des Mörders als auch ihren letzten Anruf unerwähnt.
    „Du bist als Privatperson engagiert worden,
Victoria, und als solche hast du nicht mehr Rechte auf Informationen als jeder
andere."
    Vicki unterdrückte einen Seufzer und überlegte, wie
sie das am besten angehen konnte. Wenn Brandon Nein meinte, dann sagte er das
geradeheraus und ohne Schnörkel. Und dann legte er auf. Wenn er noch bereit war,
mit ihr zu reden, war er auch bereit, sich überzeugen zu lassen. „Brandon, du
kennst meinen Ruf. Du weißt, daß niemand in der Stadt bessere Chancen hat, den
Fall zu lösen. Und du willst, daß er gelöst wird. Ich habe noch bessere
Chancen, wenn ich alle verfügbaren Informationen besitze."
    „Zugegeben, aber irgendwie schmeckt das nach
Bürgerwehr."
    „Bürgerwehr? Vertrau mir, Brandon, ich werde mich
nicht in ein albernes Kostüm werfen und herumhüpfen, um die Stadt für
anständige Bürger sicher zu machen." Sie kritzelte ein Fledermaussymbol
auf ihren Notizblock, dann zerknüllte sie das Papier und warf es weg. Unter
diesen

Umständen waren Fledermäuse kein gutes Motiv. „Ich
stelle nur Untersuchungen an. Ich schwöre dir, ich werde alles, was ich finde,
der Abteilung für Gewaltverbrechen übergeben."
    „Ich glaube dir." Er machte eine Pause, und
Vicki, die vor Ungeduld nicht stillsitzen konnte, unterbrach das Schweigen.
    „Wenn ein Killer dieses Kalibers frei herumläuft,
kann die Stadt es sich dann leisten, daß ich nicht an dem Fall arbeite, selbst
wenn es in einer Helferfunktion ist?"
    „Du hast eine hohe Meinung von dir selbst."
    Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme und wußte,
daß sie ihn hatte. Brandon Singh glaubte daran, jede verfügbare Quelle zu
nutzen, und wenn er persönlich auch eine weniger intuitive Herangehensweise als
die ihre bevorzugte, so mußte er doch zugeben, daß „Victory" Nelson
tatsächlich eine wertvolle Hilfe darstellte. Wenn sie von sich eine hohe
Meinung hatte, dann nicht ohne Grund.
    „Nun gut", sagte er schließlich in einem noch
offiziöseren Tonfall als gewöhnlich, als wolle er seinen früheren Lapsus gut
machen. „Aber es gibt nur wenig, was die Zeitungen nicht haben, und ich weiß
nicht, was du damit anfangen kannst." Er holte tief Luft, und selbst das
Hintergrundrauschen des Telefons schien zu verstummen, um zu lauschen. „Wir
haben in allen außer der ersten Wunde eine Substanz gefunden, die Speichel
sehr ähnelte... "
    „Ähnelte?" unterbrach Vicki. „Wie kann etwas
Speichel ähneln?"
    „Nichts kann das. Aber das tat es. Und mehr noch,
jeder Leiche bislang, einschließlich der des jungen Reddick, fehlte die
vordere Hälfte der Kehle."
    „Das weiß ich schon."
    „So." Einen Augenblick fürchtete Vicki, daß er
wegen ihrer Unterbrechung beleidigt wäre, aber er sprach weiter. „Das einzige
andere, was wir vor der Presse geheimgehalten haben, betrifft die dritte Leiche
-DeVerne Jones. Er umklammerte mit der Hand ein ausgerissenes Stück einer
dünnen Membran."
    „Einer Membran?"
    „Ja."
    „Wie ein Fledermausflügel?"
    „Bemerkenswert ähnlich."

Jetzt holte Vicki tief Luft. Etwas, das Speichel
ähnelte, und ein Fledermausflügel. „Ich verstehe, warum ihr das nicht der
Presse erzählt habt."
     
    Mike legte auf und griff nach der Zeitung. Er
konnte sich nicht entscheiden, ob die Entschuldigung leichter gewesen war,
weil Vicki nicht daheim gewesen war, oder schwerer, weil er mit ihrem
verdammten AB hatte sprechen müssen. Egal. Es war erledigt, der nächste Schritt
lag bei ihr.
    Eine Sekunde später gelang es Dave Graham gerade
noch, seinen Kaffee in Sicherheit zu bringen, als sein Partner die Zeitung auf
den Schreibtisch knallte.
    „Hast du diesen Schwachsinn gesehen?" wollte
Mike wissen.
    „Die Riesenfledermaus?"
    „Scheiß auf die Riesenfledermaus! Diese Bastarde
haben einen Zeugen gefunden und es nicht einmal für nötig gehalten, es uns
wissen zu lassen!"
    „Aber wir wollten doch heute in Richtung St. Dennis
fahren.... "
    „Ja." Celluci schlüpfte in seine Jacke und
brachte Dave mit einem Blick aus seinem Stuhl hoch. „Aber zuerst fahren wir in

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