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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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Fensters und blickte auf die Lichter Torontos hinab.
Es war lange her, seit er die Geschichte erzählt hatte; er hatte vergessen, wie
erschöpft er sich danach fühlte.
    Vicki blickte auf das Buch über das Tudorzeitalter,
das aufgeklappt auf ihrem Schoß lag, und tippte auf einen Absatz. „Hier steht,
Sie seien mit siebzehn gestorben."
    Henry schüttelte die Lethargie ab und wandte ihr
das Gesicht zu. „Ja nun, ich erholte mich wieder."
    „Sie sehen nicht aus wie siebzehn." Vicki
runzelte die Stirn. „Mitte Zwanzig würde ich sagen, keinesfalls jünger."
    Er zuckte die Achseln. „Wir altern, aber nur sehr
langsam."

„Es steht hier nicht, aber gab es da nicht
irgendein Geheimnis um Ihre Beerdigung?" Einer ihrer Mundwinkel zuckte
angesichts seines überraschten Gesichtsausdrucks, das beste, was sie in
Anbetracht des Zustands ihres Kiefers zustande brachte. „Ich habe Geschichte
studiert."
    „Ist das nicht ungewöhnlich für jemanden in Ihrem
Beruf?"
    Er meinte für eine Privatdetektivin, wurde ihr
klar, aber für einen Bullen war es ebenso ungewöhnlich. Wenn sie jedesmal fünf
Cent bekommen hätte, wenn jemand, meist ein Vorgesetzter, die olle Kamelle
„Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist dazu verdammt, sie zu
wiederholen" hervorgeholt hatte, dann wäre sie eine reiche Frau. „Es hat
mich nicht langsamer gemacht", erklärte sie anzüglich. „Die
Beerdigung?"
    „Nun, es war nicht das, was ich erwartet hatte, das
ist schon mal sicher." Er faltete die Hände, um ihr Zittern zu beenden,
und obwohl er dagegen ankämpfte, holten die Erinnerungen ihn ein...
     
    Erwachen - verwirrt und desorientiert. Langsam
wurde er sich seines Herzschlags bewußt und gestattete diesem, ihn wieder
zurück zu vollem Bewußtsein zu bringen. Er war nie zuvor in so vollständiger
Finsternis gewesen, und obwohl er sich an Christinas Beteuerungen erinnerte,
verfiel er in Panik. Die Panik wuchs, als er versuchte, den Deckel des Sargs
zu heben und feststellte, daß er sich nicht bewegen konnte. Kein Stein über
ihm, sondern rauhes Holz, das ihn so eng umschloß, daß das Heben und Senken
seiner Brust gegen die Bretter stieß. Überall um ihn der Geruch nach Erde.
    Nicht die Gruft eines Adligen - ein gewöhnliches
Grab.
    Er schrie, bis seine Kehle rauh war, er wand sich
und warf sich mit der Bewegungsfreiheit, die er hatte, hin und her, aber obwohl
das Holz ein-oder zweimal knarrte, war das Gewicht der Erde unüberwindlich!.
    Dann gab er auf, denn ihm wurde klar, daß es noch unendlich
schlimmer wäre, wenn er den Sarg zerstörte und nur von Erde bedeckt daläge.
Dann kam der Hunger. Er hatte keine Vorstellung, wie lange er so lag,

gelähmt vor Schreck, voll rasenden Verlangens, das
an seinen Därmen nagte, aber sein Verstand hing an einem seidenen Faden, als er
hörte, wie eine Schaufel in die Erde über ihm stieß.
    „Wissen Sie", sagte er und rieb sich mit einer
Hand über das Gesicht, während das Entsetzen immer noch leicht hinter seinen
Worten nachhallte, „es gibt einen sehr guten Grund, warum die meisten Vampire
aus dem Adel stammen. Es ist weit leichter, aus einer Gruft herauszukommen.
Ich war gut und tief begraben, und es kostete Christina drei volle Tage, um
mich zu finden und auszugraben." Manchmal war er wieder dort, wenn er aufwachte,
auch noch 400 Jahre später. Allein in der Dunkelheit. Die Ewigkeit vor Augen.
    „Also hegte Ihr Vater", Vicki unterbrach sich,
sie hatte ein wenig Schwierigkeiten mit dem nächsten Teil, „Heinrich VIII.,
tatsächlich einen Verdacht?"
    Henry lachte, aber es klang nicht fröhlich. „Er
hegte mehr als nur einen Verdacht. Ich fand später heraus, daß er befohlen
hatte, mir einen Pflock ins Herz zu schlagen, meinen Mund mit Knoblauch zu
füllen und die Lippen zuzunähen und mir dann den Kopf abzuschlagen und
gesondert zu begraben. Gott sei Dank blieb Norfolk bis zum Ende ein wahrer
Freund."
    „Haben Sie ihn wiedergesehen?"
    „Mehrfach. Er verstand besser, als ich
dachte."
    „Und was geschah mit Christina?"
    „Sie half mir durch die Raserei, die der
Verwandlung folgt. Sie bewachte mich während des Jahres, als ich schlief,
während mein Körper sich an seinen neuen Zustand anpaßte. Sie lehrte mich
trinken, ohne zu töten. Und dann ging sie fort."
    „Sie ging fort?" Vicki zog die Augenbrauen
fast bis zum Haaransatz hoch. „Nach alle dem?"
    Henry drehte sich wieder um, um die Lichter
Torontos zu betrachten. Sie könnte dort draußen sein, er würde es nie wissen.
Noch, so mußte

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