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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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er

sich traurig eingestehen, würde es ihn
interessieren. „Wenn die Eltern-Kind-Verbindung vorüber ist, ziehen wir es vor,
allein zu jagen. Unsere engsten Bande werden geknüpft, wenn wir trinken, und
wir können nicht voneinander trinken." Er legte die Hand auf das Glas.
„Das emotionale Band, die Liebe, wenn Sie so wollen, die uns dazu bringt,
unser Blut einem Sterblichen anzubieten, überlebt niemals die
Verwandlung."
    „Aber Sie könnten immer noch... "
    „Ja, aber es ist nicht das gleiche." Er
schüttelte die Melancholie ab und sah sie wieder an. „Das ist auch zu eng mit
dem Trinken verknüpft."
    „Oh. Dann sind die Geschichten über vampirisches...
äh... "
    „Können?" ergänzte Henry mit einem Grinsen.
„Wahr. Aber schließlich haben wir viel Zeit zum Üben."
    Vicki fühlte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg,
und sie mußte den Blick senken. 450 Jahre der Übung... unabsichtlich biß sie
die Zähne zusammen, und der plötzliche heftige Schmerz in ihrem Kiefer brachte
eine willkommene Abwechslung. Heute nicht, ich habe Kopfschmerzen. Sie schloß
das Buch auf ihrem Schoß und legte es vorsichtig weg, wobei sie auf die Uhr
blickte. 4:43. Ich habe ja schon einige interessante Geständnisse gehört, aber
das hier...
    Es gab natürlich die Möglichkeit, nichts von dem zu
glauben, was sie gehört hatte. Die Wohnung und diesen offensichtlichen Irren zu
verlassen und die Leute in den weißen Kitteln zu rufen, damit sie Mr. Fitzroy,
den unehelichen Sohn Heinrichs VIII. usw. usf., wegsperrten, dahin, wo er
hingehörte. Leider aber glaubte sie ihm, und das zu leugnen hätte bedeutet,
sich selbst zu belügen.
    „Warum haben Sie mir all das erzählt?" fragte
sie schließlich.
    Henry zuckte die Achseln. ,„Ich hatte zwei
Möglichkeiten: Ich konnte Ihnen vertrauen oder Sie töten. Wenn ich Ihnen zuerst
vertraute", er spreizte die Hände, „und dann entdeckte, daß es keine gute
Idee war, dann konnte ich Sie immer noch töten, ehe Sie mir Schaden zufügen
konnten."
    „Moment mal", unterbrach Vicki beleidigt. „Ich
bin nicht leicht zu töten!" Er stand am Fenster; drei, vielleicht drei
Meter fünfzig entfernt. Weniger als einen Herzschlag später saß er neben ihr,
beide Hände leicht um ihren Hals gelegt. Sie hätte ihn nicht aufhalten könnten.
Sie hatte noch nicht einmal gesehen, daß er sich bewegt hatte. „Oh", sagte
sie.

Er nahm die Hände weg und fuhr fort, als hätte sie
ihn nicht unterbrochen. „Aber wenn ich Sie gleich getötet hätte, nun, das wäre
es dann gewesen. Und ich glaube, wir können einander helfen."
    „Wie das?" Aus der Nähe war er überwältigend,
und sie mußte gegen das Verlangen ankämpfen wegzurücken. Oder näher zu ihm zu
rücken. 450 Jahre entwickeln eine starke Persönlichkeit, stellte sie fest und
richtete den Blick auf die weiße Samtpolsterung.
    „Der Dämon jagt nachts. Genau wie ich. Aber der,
der den Dämon ruft, ist sterblich und muß sein Leben am Tage leben."
    „Sie schlagen vor, daß wir ein Team bilden?"
    „Bis der Dämon gefangen ist, ja."
    Sie strich den Flor des Samtes vor und zurück, vor
und zurück, dann blickte sie wieder zu ihm auf. Hellhaselnußbraune Augen. Ich
hatte recht. „Warum kümmert Sie das überhaupt?"
    „Den Dämon zu fangen?" Er stand auf und ging
zum Fenster zurück. „Genaugenommen gar nicht, aber die Zeitungen lasten die
Morde Vampiren an und bringen uns in Gefahr." Tief unten huschten die
Scheinwerfer eines einsamen Wagens schnell durch die Jarvis Street. „Bis vor
kurzem glaubte sogar ich, es sei einer meiner Art; ein Kind, verlassen, nicht
ausgebildet."
    „Absichtlich alleingelassen. 7 "
    „Vielleicht. Vielleicht hatte der Erzeuger keine
Ahnung, daß es ein Kind gab."
    „Ich dachte, Sie hätten gesagt, es müsse ein
emotionales Band geben."
    „Nein, ich sagte, daß das emotionale Band die
Verwandlung nicht überlebt, ich sagte nicht, daß es eines geben müsse. Meine
Art kann Kinder aus genauso vielen schlechten oder unbeabsichtigten Gründen
zeugen wie Ihre. Technisch gesehen ist alles, was dazu nötig ist, daß der Vampir
zu viel trinkt und der Sterbliche im Gegenzug auch trinkt."
    „Daß der Sterbliche im Gegenzug auch trinkt? Wie
zum Teufel soll das denn gehen?"
    Er wandte ihr das Gesicht zu. „Ich schließe
daraus", bemerkte er trocken, „daß Sie nicht beißen."
    Vicki fühlte, wie ihre Wangen brannten, und
wechselte das Thema. „Sie haben das Kind gesucht?"
    „Heute?" Er schüttelte den Kopf. „Nein,

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