Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
Vom Netzwerk:
fühlte, „ich muß weg. Können wir das morgen besprechen?"
    „Wann?"

„Ungefähr zwei Stunden nach Sonnenuntergang? Das
gäbe mir Zeit, mir was zwischen die Zähne zu schieben."
    Er war weg, ehe sie darauf reagieren konnte. Oder
zustimmen.
    „Morgen werden wir ja sehen, wer wem gegenüber mit
offenen Karten spielt", schnaubte sie und machte sich auf den Heimweg.
    Die Sonne stand schon über dem Horizont, als sie
ihre Wohnung erreichte, und mit einem Gähnen, das ihr fast den Kiefer
ausrenkte, fiel sie direkt in ihr Bett.
    Nur, um 45 Minuten später rüde wieder geweckt zu
werden...
    „Wo! Bist! Du! Gewesen!" Celluci betonte jedes
einzelne Wort mit einem heftigen Schütteln.
    Vicki, deren Reaktionen nie besonders schnell
gewesen waren, wenn sie gerade aus dem Schlaf geweckt wurde, ließ ihn tatsächlich
seinen Satz beenden, bevor sie ihre Arme zwischen die seinen bekam und seinen
Griff von ihren Schultern löste.
    „Wovon zum Teufel redest du eigentlich,
Celluci?" fragte sie, schirmte ihre Augen mit einer Hand gegen das grelle
Licht der Deckenlampe ab und nahm mit der anderen ihre Brille vom Nachttisch.
    „Einer der Uniformierten sah, wie eine Frau, die
wie du aussah, in ein neues BMW-Modell gestopft wurde, kurz nach Mitternacht
und nur fünf Blocks von der neuesten Leiche entfernt. Willst du mir weismachen,
daß du heute nacht nicht in der Gegend der Woodbine warst?"
    Vicki lehnte sich zurück und seufzte, während sie
ihre Brille hochschob. „Was geht dich das an?" Es hatte keinen Sinn, mit
Mike vernünftig zu reden, bis er sich beruhigt hatte.
    „Ich werde dir sagen, was mich das angeht." Er
sprang vom Bett und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen; drei Schritte und
umdrehen, drei Schritte und umdrehen. „Du warst mitten in einer polizeilichen
Untersuchung, deswegen geht es mich was an. Du warst... " Plötzlich unterbrach
er sich. Er kniff die Augen zusammen und zeigte anklagend in Vickis Richtung.
„Was hat dich getroffen?"
    „Nichts."
    „ Von nichts bekommst du keine blauschwarze Beule von
der Größe einer Grapefruit am Kiefer", knurrte Celluci. „Er war es, nicht?
Der Typ, der dich in den Wagen gepackt hat." Er setzte sich wieder aufs
Bett und griff nach Vickis Gesicht, um es ins Licht zu drehen.

„Du hast den Verstand verloren!" Sie schlug
seine Hand weg. „Da du mich offensichtlich nicht schlafen lassen wirst, bis du
deine völlig irrationale Neugier befriedigt hast: Ich war da. Und wie du mir
ständig sagst, ich sehe nicht gut im Dunkeln." Sie lächelte mit falscher
Freundlichkeit. „Mit einem hattest du also recht. Fühlst du dich jetzt
besser?"
    Er antwortete mit demselben Lächeln und knurrte:
„Weiter."
    „Ich war mit einem Freund unterwegs. Als ich mit
dem Gesicht in einen Laternenpfahl knallte, nahm er mich mit zu sich, um sich
zu vergewissern, daß ich in Ordnung war. Gut?" Sie machte eine
Handbewegung zur Tür und warf sich in die Kissen. „Und nun raus!"
    „Der Teufel ist gut." Er schlug mit der
flachen Hand aufs Bett. „Außer meinem Partner bist du die schlechteste Lügnerin
der Welt und hast mir gerade Blödsinn ersten Grades serviert. Wer ist der
Typ?"
    „Das geht dich nichts an."
    „Wo hat er dich hingebracht?"
    „Geht dich ebenfalls nichts an." Sie setzte
sich wieder auf und brachte ihr Gesicht nah an das seine. „Bist du
eifersüchtig, Celluci?"
    „Eifersüchtig? Verdammt, Vicki!" Er hob seine
Hände, als ob er sie wieder schütteln wollte, ließ sie aber wieder sinken, als
sie die Augen zusammenkniff und ihrerseits die Hände hob. „Ich habe sechs
Leichen da draußen. Ich will nur nicht, daß du die siebte wirst!"
    Vickis Stimme wurde gefährlich leise. „Aber du
darfst dich in die Schußlinie werfen?"
    „Was hat das mit irgendwas zu tun? Ich hatte die
halbe beschissene Truppe bei mir da draußen. Du hingegen warst allein!"
    „Oh." Sie packte ihn am Revers und zog ihn so
plötzlich nach vorn, daß ihre Nasen einander berührten. „Du hast dir Sorgen
gemacht?" Sie preßte die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Es tat ihr weh, aber zumindest hielt es sie davon ab, ihm die Kehle
herauszureißen.
    „Natürlich."
    „WARUM HAST DU DAS DANN NICHT GESAGT, STATT MICH
ABWECHSELND ANZUGREIFEN UND ANZUKLAGEN!" Sie stieß ihn so hart nach
hinten, daß er vom Bett fiel und er sich wieder aufrappeln mußte.
    „Nun?" hakte sie nach, als er das
Gleichgewicht wiedergefunden hatte.

Er schob die schwere Haarlocke aus seiner Stirn und
zuckte die Achseln,

Weitere Kostenlose Bücher