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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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mit den Zähnen, trat
einen Küchenstuhl ins Wohnzimmer, stand dann leicht keuchend da und blickte auf
das verbogene Möbelstück hinunter.
    „Das Leben war früher wesentlich leichter",
erklärte sie ihm, seufzte und ging wieder zum Telefon. Die York University war
die einzige Verbindung, die sie hatten, und Coreen war Studentin dort.
Wahrscheinlich würde sie nicht helfen können. Celluci hatte recht, der
aufreizende Scheißkerl: Eine Lederjacke auf dem Campus zu finden war so, wie einen
ehrlichen Politiker zu finden - aber es könnte sicherlich nicht schaden, dem
nachzugehen.
    „Coreen Fergus, bitte."
    „Tut mir leid, aber Coreen ist im Moment nicht da.
Kann ich ihr etwas ausrichten?"
    „Wissen Sie, wann sie wiederkommt?"
    „Leider nein. Sie ist heute morgen weggefahren, um
ein paar Tage bei Freunden zu bleiben."
     „Geht es ihr gut?" Wenn dem Kind etwas
passiert war, weil es in die Wohnung eines Fremden gegangen war...
    „Nun, sie hat einen kleinen Schock. Sie war eine
gute Freundin des Mädchens, dessen Leiche man letzte Nacht gefunden hat."
    Schlimm genug, so kurz nach Ian, aber Gott sei Dank
war das alles. „Wenn sie heimkommt, könnten Sie ihr dann bitte sagen, daß Vicki
Nelson angerufen hat?"
    „Ja, klar. Ist das alles?"
    „Ja."
    Sofern Henry nichts Konkreteres gefunden hatte.
    „Dieses, dieses oder dieses." Henry sah vom
Stadtplan auf die Seite mit den Symbolen.
    „Können Sie den nächsten Punkt finden?" Vicki
beugte sich über den Tisch, so weit wie möglich entfernt von dem Zauberbuch.
Sie zögerte zu sagen, daß das alte Buch eine Aura des Bösen verströmte - das
klang so nach einem Klischee aus Horrorromanen -, aber ihr fiel auf, daß selbst
Henry es so selten wie möglich berührte.
    Henry, der mit Winkelmesser und Lineal beschäftigt
war, lachte freudlos. „Die nächsten drei Punkte in den drei möglichen Mustern,
meinen Sie", betonte er.
    „Na toll." Vicki richtete sich auf und schob
ihre Brille hoch. „Noch mehr Komplikationen. Wo gehen wir zuerst hin?"
    „Wo gehe ich zuerst hin", korrigierte Henry
geistesabwesend. Er richtete sich auch auf und rieb sich die Schläfen. Das
grelle Licht, das Vicki zu brauchen schien, um etwas sehen zu können,
verursachte ihm Kopfschmerzen. „Am besten hierhin." Er klopfte auf die
Karte knapp östlich des Humber River zwischen Lawrence und Eglinton Avenue.
„Dieses Muster führt das unkomplizierteste der drei weiter. Theoretisch wäre es
als erstes fertig."
    „Theoretisch."
    Henry zuckte die Achseln. „Dies ist Dämonologie. Da
gibt es keine festgelegten Antworten. Experten auf diesem Gebiet sterben
jung."
    Vicki holte tief Luft und atmete langsam aus. Es
gab nie festgelegte Antworten. Das hätte sie inzwischen wissen sollen. „Also
haben Sie nie zuvor Dinge dieser Art getan."

„Nein, eigentlich nicht., Dinge dieser Art' kommen
nicht sehr oft vor."
    „Wenn ich Ihnen dann die Frage stellen
dürfte", sie zeigte mit einem Finger auf das Zauberbuch, hielt aber immer
noch sorgfältig Abstand, „warum haben Sie eins von diesen Dingern?"
    Henry sah auf das Buch hinab, obwohl Vicki aus
seinem Gesichtsausdruck schließen konnte, daß er es nicht wirklich sah. „Ich
habe es einem Wahnsinnigen weggenommen", sagte er barsch. „Und ich will im
Augenblick nicht darüber sprechen."
    „Gut." Vicki unterdrückte den Zwang, vor der
blanken Wut in Henrys Stimme zurückzuweichen. „Das müssen Sie auch nicht. Ist
schon gut."
    Mit einiger Anstrengung schob Henry die Erinnerung
beiseite und brachte ein, wie er hoffte, versöhnliches Lächeln zustande. „Tut mir
leid. Ich wollte Sie nicht erschrecken."
    Sie versteifte sich. „Das haben Sie nicht."
    Sein Lächeln wurde echter. „Gut."
    Vicki, der klar war, daß man sie mit Geduld ertrug,
räusperte sich und wechselte das Thema. „Sie haben letzte Nacht gesagt, man
könne unmöglich wissen, ob das alle dämonischen Namen sind."
    „Stimmt." Henry hatte versucht, nicht daran zu
denken.
    „Also könnten diese Todesfälle einen Namen
buchstabieren, der nicht im Buch ist."
    „Stimmt auch."
    „Oh, Scheiße." Vicki schlang die Arme um sich,
ging zum Fenster hinüber und legte die Stirn gegen das kühle Glas. Die
Lichtpunkte darunter, alles, was sie von der Stadt sehen konnte, funkelten kalt
und spöttisch. Tausend dämonische Augen in der Finsternis. „Was sollen wir
tun?"
    „Genau das, was wir bereits jetzt tun." Es
konnte eine rhetorische Frage gewesen sein, aber manchmal hatte Henry das
Gefühl, selbst

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