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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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diese müßten beantwortet werden, und er wollte ihr allen Trost
spenden, den er konnte. „Wir hoffen und beten und geben nicht auf."
    Sie hob den Kopf und dreht sich zu ihm um. „Ich
gebe niemals auf", sagte sie unwirsch.
    Henry lächelte. „Ich habe das auch nicht
angenommen."
    Er hat wirklich ein phänomenales Lächeln, dachte
Vicki und schätzte die Art, wie seine Augen in den Augenwinkeln Lachfältchen
bekamen. Sie fühlte, wie sich ihre eigenen Lippen als Reaktion darauf auch
kräuselten,

schüttelte sich im Geiste selbst ein paar Mal und
zwang ihr Gesicht, kein Anzeichen der plötzlichen starken Welle des Verlangens
zu zeigen. Vierhundertfünfzig Jahre Übung, ein Körper Mitte zwanzig,
übernatürliches Steh' vermögen...
    Henry hörte, wie ihr Herz sich beschleunigte, und
seine empfindliche Nase nahm einen neuen Geruch wahr. Er hatte seit 48 Stunden
nicht getrunken und würde es bald tun müssen. Wenn sie mich will, wäre ich ein
Narr, sie zurückzuweisen... er war schon längst dem Bedürfnis entwachsen, sich
selbst zu beweisen, indem er das Thema forcierte - er wußte, daß er nehmen
konnte, was er wollte - er würde es ihr gestatten, den ersten Schritt zu
machen. Und was ist mit deinen Schwüren, dich auf nichts einzulassen, bis die
Sache mit dem Dämon erledigt ist? Nun, Schwüre waren dazu da, sie zu brechen.
    Ihr Puls begann sich wieder zu verlangsamen, und er
machte sich nicht die Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen, wenn er auch ihre
Selbstbeherrschung bewunderte.
    „Also." Das Wort blieb ihr im Halse stecken,
und sie räusperte sich. Das ist vollkommen lächerlich. Ich bin 31 Jahre alt.
Ich bin keine 17. „Ich habe im 31. Revier ein paar Dinge erfahren, die
vielleicht etwas mit dem Fall zu tun haben."
    „Ach ja?" Henry zog eine rotgoldene Augenbraue
hoch und setzte sich auf die Tischkante.
    Vicki, die ihre Vorderzähne dafür hergegeben hätte,
eine einzelne Braue heben zu können, ohne daß die ganze Stirn beteiligt war,
blickte finster auf das Bild, das er abgab. Zu seiner Ehrenrettung glaubte sie
nicht, daß er sich bewußt war, wie das Licht des Kronleuchters sein Haar
glänzen ließ und wie seine Haltung die braunen Kordhosen eng über seine
muskulösen Oberschenkel spannte. Mit einiger Anstrengung lenkte sie ihren
Verstand wieder in die richtigen Bahnen zurück. Jetzt war keine Zeit für so
was, als was immer es später auch enden mochte. „Einige Leute, hauptsächlich
Angestellte des dortigen MacDonald's, meldeten einen üblen Gestank, der über
dem Parkplatz an der Jane-Finch-Mall hing. Schwefel und fauliges Fleisch. Die
Stadtwerke haben jemanden hingeschickt, aber sie haben kein Leck
gefunden."
    „Der Dämon?" Henry beugte sich über die Karte
und versuchte, den wachsenden Hunger zu ignorieren. Es war schwierig, wenn sie
so nah war, und zumindest körperlich so willig. „Aber der Fundort der Leiche...
"

„Da ist noch mehr. Jemand meldete einen Bär, der am
Straßenrand der Jane Street entlangrannte. Die Polizei machte sich nicht die
Mühe, das zu überprüfen, weil der Anrufer sagte, er habe nur einen Blick auf
ihn erhascht, als er mit dem Wagen mit 100 km/h daran vorbeifuhr."
    „Der Dämon." Diesmal war es keine Frage.
    Sie nickte. „Sehr wahrscheinlich." Sie kehrte
zum Tisch und dem Stadtplan zurück. „Meine Vermutung geht dahin, daß er den
Körper hier aufgesammelt hat und ihn hier herüber gebracht hat, um ihn zu
töten. Warum? Es müssen Leute in der Nähe gewesen sein."
    „Vielleicht hat man ihm diesmal gesagt, wen er
töten soll."
    „Ich fürchtete, daß Sie das sagen würden."
    „Es ist die einzig logische Antwort",
erwiderte Henry und stand auf. „Aber sehen Sie es von der positiven
Seite."
    „Es gibt keine positive Seite", knurrte Vicki.
Sie hatte den Tag mit dem Bericht des Gerichtsmediziners beendet.
    „Auch auf die Gefahr hin, mich wie Polyanna
anzuhören", erklärte Henry ihr trocken, „es gibt immer eine positive
Seite. Oder zumindest eine, die nicht ganz so negativ ist. Wenn der Dämon
angewiesen wurde, die junge Frau zu töten, dann kann die Polizei vielleicht die
Verbindung zwischen ihr und seinem Meister finden."
    „Und wenn er sich nur irgendwelchen dämonischen
Perversitäten hingegeben hat?"
    „Dann liegen wir auch nicht weiter zurück als
zuvor. Also, wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, da er das Zeitschema durchbrochen
hat, sollte ich jetzt besser zum Humber gehen für den Fall, daß der Dämon
heute nacht wieder gerufen

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