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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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Presse über
das „Vampirproblem" aufhörte, um sich selbst zu schützen, und Vicki war
einverstanden gewesen zu tun, was sie konnte. Sie hätte erkennen müssen, daß
Henry nicht der einzige war, der in Gefahr war. Der Papprand riß, und sie
fluchte, als der heiße Kaffee sich über ihre Hand ergoß.
    „Tolle Detektivin. Ich hätte dir ein Brett über den
Kopf ziehen können, und du hättest noch nicht einmal bemerkt, daß ich da
war."
    „Wie...?"
    „Ich bin durch die kleine Tür in der Ostecke
gekommen, oh große Detektivin." Anne Fellows schlüpfte auf den Platz
gegenüber von Vicki und versenkte das erste von vier Päckchen Zucker in ihrem
Kaffee. „Also, was ist nun so wichtig, daß du mich in den Regen hinauszerren
mußtest?"
    Vicki stocherte mit dem Rührstäbchen in ihren
Gürkchen herum und fragte sich, wo sie anfangen sollte. „Heute morgen ist eine
Frau getötet worden..."
    „Ich lasse deine Seifenblase ungern platzen,
Herzchen, aber jeden Morgen werden Frauen getötet. Was ist an dieser so
besonderes, daß du beschlossen hast, es mir mitzuteilen?"
    „Diesmal ist es anders. Hast du heute mit deiner
Zeitung gesprochen? Oder die Nachrichten gehört?"
    Anne rollte über einem Kaiserbrötchen mit Corned
Beef die Augen. „Jetzt hör aber auf, Vicki. Es ist Ostersonntag, und ich habe
frei. Es ist
    schon schlimm genug, daß ich die ganze Woche über
diese Scheiße schlucken muß."
    „Gut, dann laß mich dir doch einfach über Anicka
Hendle erzählen." Vicki blickte auf ihre Notizen, mehr um sich zu sammeln
als zur Informationsaufnahme. „Es hat mit den Zeitungen und ihren
Vampirgeschichten angefangen..."
    „Nicht du auch noch! Du würdest nicht glauben, was
für Spinner in den letzten Wochen bei der Zeitung angerufen haben." Anne
nahm einen Schluck Kaffee, verzog das Gesicht und schüttete noch ein Päckchen
Zucker hinein. „Verrat mir nichts - die Kinder haben Angst, und du willst, daß
ich schreibe, daß es so etwas wie Vampire nicht gibt."
    Vicki dachte an Henry, der kaum zwei Blocks von dem
Feinkostladen entfernt vor dem Tageslicht verborgen war und dann an die junge
Frau, die mit einem angespitzten Hockeyschläger gepfählt worden war, wobei die
Wucht des Stoßes sie nicht nur getötet, sondern auch noch im Boden aufgespießt
hatte wie einen Schmetterling auf einer Nadel. „Das ist genau das, was ich
will, daß du schreibst", sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Sie
schilderte jede grauenvolle Einzelheit von Anickas Geschichte, als ob sie im
Zeugenstand stehen würde, mit völlig emotionsloser Stimme. Es war der einzige
Weg, wie sie das durchstehen konnte, ohne zu schreien oder mit irgendwas um
sich zu werfen.
    Anne legte ihr Sandwich frühzeitig weg und nahm es
nicht mehr auf.
    „Die Presse hat damit angefangen", schloß
Vicki. „Es liegt auch bei der Presse, das zu beenden."
    „Warum rufst du mich an? Es waren Reporter am
Tatort."
    „Weil du mir einmal gesagt hast, der Unterschied
zwischen einem Reporter und einer Kolumnistin sei, daß die Kolumnistin den
Luxus besitzen würde, nicht nur nach dem Warum zu fragen, sondern auch noch zu
versuchen, eine Antwort darauf zu geben."
    Anne zog die Augenbrauen hoch. „Du erinnerst dich
daran?"
    „Ich vergesse nicht viel."
    Die beiden Frauen blickten auf die Notizen
hinunter, und Anne schnaubte leise. „Du Glückliche." Sie sammelte sie auf
und steckte sie auf Vickis Nicken hin in ihren Rucksack. „Ich werde tun, was
ich kann, aber ich mache keine Versprechungen. Es gibt in der ganzen Stadt Spinner,
und nicht alle lesen mein Zeug. Ich vermute, daß ich dich nicht fragen kann,
woher du diese Informationen hast?" Ein Großteil davon waren Einzelheiten,
die normalerweise nicht an die Presse weitergegeben wurden. „Macht
nichts." Sie stand auf. „Ich kann darum herumarbeiten, ohne Cellucis Namen
zu erwähnen. Ich hoffe, dir ist klar, daß du meinen Sonntag ruiniert
hast?" Vicki nickte und zerdrückte ihren leeren Becher. „Frohe Ostern."
    „Henry Fitzroy kann im Augenblick nicht ans Telefon
kommen, aber wenn Sie nach dem Pfeifton Ihren Namen, Ihre Nummer und den Grund
Ihres Anrufes hinterlassen, wird er Sie so bald wie möglich zurückrufen. Vielen
Dank. Wenn Du es bist, Brenda, ich werde es bis zum Abgabe -Schluß fertig
haben. Keine Sorge."
    Als der Pfeifton ertönte, fragte sich Vicki, wer
Brenda war und was es bedeutete. Dann erinnerte sie sich an Captain Macho und
die junge Dame mit dem wogenden Busen. Das Konzept eines Vampirs mit

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