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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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Tür öffnete, beugte Dave sich vor
und murmelte: „Wir müssen etwas sagen, Mike, oder Gott allein weiß, was sie
erfinden werden." Celluci blickte seinen Partner finster an, aber Dave
machte keinen Rückzieher. „Ich werde es tun, wenn du lieber nicht
willst."
    „Nein." Mit finsterem Gesicht blickte er auf
die Meute Schakale. „Anicka Hendle ist tot wegen der dummen Geschichten, die
dieser Haufen dort draußen über Vampire verbreitet hat. Sie sind genauso
verantwortlich dafür wie die beiden Idioten, die wir gerade weggebracht haben.
Ganz tolle Story. Ich hoffe, Sie sind stolz darauf."
    Er schlüpfte hinter das Steuer und schlug die
Wagentür mit soviel Wucht zu, daß es zwischen den Häusern der Umgebung
widerhallte.
    Ein einzelner Reporter trat mit erhobenem Mikrofon
aus der betäubten Menge hervor, doch Dave Graham schüttelte den Kopf.
    „Das würde ich nicht tun", riet er ruhig.
    Das Mikrofon noch immer in die Luft erhoben, blieb
der Reporter stehen, und die ganze Meute sah zu, wie die beiden Ermittler
wegfuhren. Die unnatürliche Stille hielt an, bis der Wagen das Ende der Gasse
erreichte, dann brachte eine Stimme hinter ihnen die Meute wieder in Bewegung.
    „Ich hab' sie gesehen, bevor die Cops sie in den
Sack gestopft haben."
     „Hast du immer noch die Freundin bei dem
Blatt?" „Celluci?" Vicki lehnte sich in ihren Liegesessel zurück und
nahm das Telefon auf den Schoß. „Wovon zum Teufel redest du eigentlich?"
„Diese Fellows, die für das Revolverblatt schreibt, triffst du sie noch?"
Vicki blickte finster. „Also, ich treffe sie genaugenommen nicht..."
    „Um Himmels willen, Vicki, das ist jetzt nicht die
Zeit, um zimperlich zu werden! Ich frage ja nicht, ob du mit ihr schläfst;
redest du nun noch mit ihr oder nicht?"
    „Ja." Tatsächlich wollte sie sie heute
nachmittag sogar anrufen, um zu sehen, ob sie etwas gegen Henrys Befürchtungen
von Bauernhorden mit Pflöcken und Knoblauch unternehmen konnte. Was für ein
absonderlicher Zufall hatte Celluci am gleichen Tag an Anne Fellows denken lassen?
Sie hatten sich nur einmal getroffen und sich nicht gerade gut vertragen. Sie
hatten sich die gesamte Party über gegenseitig umkreist wie wachsame Hunde auf
der Suche nach einer entblößten Kehle. „Wieso?"
    „Hol dir einen Stift und Papier, ich habe ein paar
Dinge, von denen ich gern möchte, daß du sie ihr erzählst."
    Sein Tonfall ließ Vicki in der Seitentasche des
Liegesessels kramen, und als er schließlich zu sprechen begann, hatte sie einen
Kugelschreiber und einen Notizblock mit Kaffeeflecken ausgegraben. Als er
fertig war, fluchte sie leise. „Herrgott, Mike, kann ich davon ausgehen, daß
deine Vorgesetzten keine Ahnung haben, daß du das weitergibst?" Sie hörte
ihn müde seufzen und sagte, bevor er sprechen konnte: „Vergiß es. Dämliche
Frage."
    „Ich will nicht, daß dies noch einmal geschieht,
Vicki. Die Zeitungen haben es angefangen, sie können es auch beenden."
    Vicki blickte auf die Einzelheiten über Anicka
Hendles Leben und Tod hinunter, die sie in ihrer exakt leserlichen Handschrift
auf drei Seiten Papier gekritzelt hatte, und verstand Cellucis Ärger und
Frustration. Ein Widerhall davon fuhr ihr wie ein kalter Finger die Wirbelsäule
entlang. „Ich werde tun, was ich kann."
    „Wir wollen hoffen, daß es reicht."
    Sie erkannte die Endgültigkeit in dieser Äußerung,
wußte, daß er auflegte, und rief seinen Namen. Die Sekunden, die sie warten
mußte, bevor sie wußte, daß er sie gehört hatte, waren die längsten, die sie
seit einer Weile erlebt hatte.
    „Was?" knurrte er.
    „Ich werde heute abend zu Hause sein."
    Sie konnte ihn atmen hören, daher wußte sie, daß er
immer noch dran war.
    „Danke", sagte er und das Klicken, mit dem er
den Hörer auflegte, war beinahe sanft.
    Von dort, wo sie an der hinteren Wand bei Druxy's
saß, konnte Vicki sowohl die Tür als auch den größten Teil der Straßen Bloor
und Yonge durch die großen Fenster sehen. Sie hatte entschieden, daß diese Geschichte
zu wichtig war, um ein mögliches Mißverständnis am Telefon zu riskieren, daher
hatte sie Anne davon überzeugt, sich mit ihr hier zum Mittagessen zu treffen.
Auge in Auge, das wußte sie, würde sie eine bessere Chance haben, die
Kolumnistin davon zu überzeugen, daß die Presse eine Verantwortung hatte,
dafür zu sorgen, daß es keine weitere Anicka Hendle mehr gab.
    Sie zupfte am eingerollten Rand ihres
Pappkaffeebechers. Henry wollte, daß die Berichterstattung in der

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