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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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einem
Anrufbeantworter amüsierte sie auch noch weiterhin, als ihr seine praktische
Verwendbarkeit klar wurde - Geschöpfe der Nacht, willkommen im zwanzigsten
Jahrhundert. „Henry, hier ist Vicki. Schauen Sie, es hat keinen Sinn, wenn ich
heute abend vorbeikomme. Wir wissen nichts neues, und ich kann Ihnen mit
Sicherheit nicht bei Ihrer Überwachung helfen. Wenn etwas passiert, rufen Sie
mich an. Falls nicht, rufe ich Sie morgen an." Sie verzog das Gesicht, als
sie auflegte. Wenn sie auf einen Anrufbeantworter sprach, klang ihre Stimme
immer wie der Bericht von Jake Webb in den alten Folgen von Polizeibericht.
„Ich hatte ein Käse-Croissant", murmelte sie und schob ihre Brille die
Nase hoch. „Friday hatte Krapfen."
    Sie schnappte sich ihre Jacke und ihre Tasche und ging
zur Tür. Wenn Celluci das Revier verließ, würde er bei seiner Großmutter
erwartet werden, um den Ostersonntag mit diversen Tanten, Onkeln, Cousins und
Cousinen sowie deren Nachwuchs zu verbringen. Das war an jedem Feiertag so,
und es gab keine Entschuldigung, die gut genug war, um ihn dort loszueisen,
wenn er nicht direkt arbeitete. Wenn er von ihnen nicht das bekam, was er
brauchte, und angesichts dessen, was mit Anicka Hendle passiert war, zweifelte
sie daran — ganz egal wie sehr seine Familie ihn unterstützte und liebte, sie
würde, konnte einfach nicht den Zorn und die Frustration verstehen - dann würde
er frühestens um acht bei ihr sein. Sie hatte Zeit, um heute nachmittag
zumindest die Polizeiberichte eines Reviers durchzugehen.
    Als sie die Tür abschloß, begann das Telefon zu
klingeln. Sie blieb stehen und starrte durch den fünfzehn Zentimeter breiten
Spalt in ihr Appartement. Es konnte nicht Henry sein. Es würde nicht Celluci
sein. Coreen war immer noch nicht in der Stadt. Es würde wahrscheinlich ihre
Mutter sein. Sie schloß die Tür. Schuldgefühlen war sie einfach nicht
gewachsen.
    „...sowie sämtliche Kabel, Netzteil und
Überspannungsschutz. Kurz gesagt, ein komplettes System." Vicki klopfte
mit dem Rücken ihres Bleistifts auf den Polizeibericht. Was sie über Computer
wußte, paßte leicht auf einen Stecknadelkopf, und es wäre immer noch genug
Platz, daß zwei Engel dort Tango tanzen könnten. Wenn sie aber diese Zahlen
korrekt verstand, dann ließ das System, das aus einem verschlossenen und bewachten
Computerladen verschwunden war, ihren kleinen Klon im Appartement wie einen
Rechenschieber aussehen.
    „Na, na, na. Wenn das nicht unsere erhabene Victory
ist."
    Vickis Lippen zogen sich zu einem Zähnefletschen
zurück. Sie veränderte das Zähnefletschen an beiden Enden um ein paar
Millimeter und brachte so fast ein Lächeln zustande. „Staff-Sergeant Gowan, was
für ein unerwartetes Vergnügen."
    Gowan machte sich nicht die Mühe, sein eigenes
Zähnefletschen zu verbergen, schnappte die Berichte vom Schreibtisch, schwang
seinen massigen Körper herum und blickte den diensthabenden Sergeant an. „Was
zum Teufel macht die Zivilistin hier?" Er wedelte mit der Handvoll
Papiere. „Und woher hat sie die Berechtigung, das zu lesen?"
    „Nun, ich..." begann der diensthabende Sergeant.
    Gowan schnitt ihm das Wort ab. „Wer zum Teufel sind
Sie? Dies ist mein Revier, und ich sage, wer hier rein darf und wer
nicht." Er schob seinen Bauch in Vickis Richtung, und sie stand
schleunigst auf, bevor er den Schreibtisch so weit zurückschieben würde, daß
sie dahinter gefangen war. „Diese Zivilistin hat verdammt noch mal nichts in
diesem Gebäude zu suchen, ganz egal was für eine heiße Nummer sie als Ermittlerin
gewesen sein mag."
    „Bekommen Sie nur keinen Herzinfarkt,
Staff-Sergeant." Vicki schlüpfte in ihre Jacke und hängte sich die Tasche
über die Schulter. „Ich gehe ja schon."
    „Verdammt richtig, Sie gehen, und Sie werden auch
nicht wiederkommen, Nelson, denken Sie daran." Die Adern an seinem Hals
schwollen an, und seine blassen Augen funkelten vor Haß. „Mir ist ganz egal,
wem Sie einen blasen mußten, um ihren Rang zu bekommen, aber den haben Sie
jetzt nicht mehr. Denken Sie auch daran!"
    Vicki fühlte, wie ein Muskel in ihrem Kiefer zuckte
vor Anstrengung, die Beherrschung zu bewahren. In ihrer rechten Hand zerbrach
der Blei' stift, und das Knacken des brechenden Holzes hallte in dem stillen
Revier wie ein Gewehrschuß wider. Die Funkerin zuckte zusammen, aber weder sie
noch der diensthabende Sergeant gaben einen Laut von sich. Sie schienen noch
nicht einmal zu atmen. Vicki bewegte sich mit kalter

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