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Huff, Tanya

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Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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einzudringen, kostete ihn
weniger Zeit, als er erwartet hatte, selbst in Anbetracht dessen, daß er
einhändig tippen mußte.
    Der einzige Henry Fitzroy, der eingetragen war,
lebte in der Bloor Street East 278, Wohnung 1407. Angesichts der Nähe zur Yonge
und zur Bloor vermutete Norman, daß das Gebäude aus teuren Eigentumswohnungen
bestand. Er blickte sich in seinem eigenen winzigen Appartement um. Sobald er
den Dämonenfürsten gerufen hatte, würde er so eine Adresse haben und den
Lebensstil führen, der ihm zukam.
    Aber zuerst mußte er das Zauberbuch bekommen, von
dem er sicher war, daß Henry Fitzroy es besaß - die durchgeknallte alte Dame
war offensichtlich nur zimperlich.
    Natürlich würde Henry Fitzroy es ihm nicht leihen,
es hatte keinen Sinn, überhaupt danach zu fragen. Leute, die in dieser Art von
Gebäuden lebten, waren viel zu wichtigtuerisch mit dem, was sie besaßen. Nur
weil sie jede Menge Geld hatten, war die Welt ihre Beachtung nicht wert, und
eine vollkommen vernünftige Bitte, das Buch borgen zu dürfen, würde abgelehnt
werden.
    „Wahrscheinlich weiß er noch nicht einmal, was er
da hat, und glaubt, daß es einfach nur ein wertvolles altes Buch ist. Ich weiß,
wie man es benutzt. Deswegen gehört es von Rechts wegen mir." Es wäre
kein Stehlen, wenn er ein Buch nehmen würde, das von Rechts wegen ihm gehören
sollte.
    Norman drehte sich um und blickte auf die
Metallpfütze hinunter, die der Hibachi gewesen war. Es gab nur einen Weg, um
sein Eigentum aus einem Hochsicherheitsgebäude herauszuholen.
     „Heute irgendwas Besonderes losgewesen?"
fragte Greg und schlüpfte auf den vor kurzem frei gewordenen Stuhl. Er hätte
noch ein wenig warten sollen. Er war immer noch warm. Er haßte es, auf einem
Stuhl zu sitzen, den der Hintern von jemand anderem angewärmt hatte.
    „Mr. Post aus 1620 hat seinen Wagen wieder
abgewürgt, als er die Rampe hochfuhr." Tim kicherte und kratzte sich am
Bart. „Jedesmal, wenn er versuchte, den Gang einzulegen, rollte er rückwärts,
geriet in Panik und hat ihn wieder abgewürgt. Schließlich hat er ihn bis ganz
nach unten rollen lassen, bis er am Tor stehenblieb und von dort noch mal
angefangen. Mich hat's vor Lachen fast zerrissen."
    „Manche Männer", bemerkte Greg, „sind einfach
nicht dazu bestimmt, einen Standard zu fahren." Er beugte sich vor und hob
ein Päckchen vom Boden neben dem Schreibtisch hoch. „Was ist das?"
    Die Tageswache, schon halb in ihrer Hockeyjacke,
den Uniformblazer am Haken aufgehängt, wo er hingehörte, hielt inne. „Ach, das
- das kam heute nachmittag. UPS aus New York. Für diesen Schriftsteller im Vierzehnten.
Ich habe in seinem Appartement angerufen und ihm eine Nachricht auf dem
Anrufbeantworter hinterlassen."
    Greg stellte das Päckchen wieder auf den Boden.
„Ich denke, daß Mr. Fitzroy dann später deswegen kommt."
    „Denk ich auch." Tim blieb auf der anderen
Seite des Schreibtischs stehen. „Greg, ich habe nachgedacht."
    Der ältere Wachmann schnaubte. „Gefährlich, so
was."
    „Nein, das ist ernst. Ich habe über Mr. Fitzroy
nachgedacht. Ich bin jetzt schon vier Monate hier und habe ihn niemals zu
Gesicht bekommen. Niemals habe ich ihn wegen seiner Post runterkommen sehen.
Niemals habe ich gesehen, daß er sein Auto geholt hat." Er machte eine
Handbewegung in die allgemeine Richtung des Päckchens. „Ich konnte ihn niemals
auch nur ans Telefon bekommen. Ich spreche immer nur mit seinem
Anrufbeantworter."
    „Ich sehe ihn in den meisten Nächten", betonte
Greg und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    „Ja, das meine ich ja. Du siehst ihn nachts. Ich
wette, du hast ihn noch nie vor Sonnenuntergang gesehen."
    Greg runzelte die Stirn. „Worauf willst du
hinaus?"
    „Diese Morde, bei denen das Blut ausgesaugt wurde;
ich glaube, daß Mr. Fitzroy es getan hat. Ich glaube, daß er ein Vampir
ist."
    „Ich glaube, daß du den Verstand verloren
hast", erklärte Greg ihm trocken und ließ die Vorderbeine seines Stuhls
mit einem Plumps auf dem Boden aufkommen. „Henry Fitzroy ist Schriftsteller. Du
kannst nicht erwarten, daß er sich wie ein normaler Mensch verhält. Und was
diese Vampire angeht..." Er griff nach unten und zog ein Exemplar des
heutigen Revolverblatts aus seiner alten Lederaktentasche. „Ich glaube, du
solltest das besser lesen."
    Nachdem die Leafs nach vollen sieben Spielen
tatsächlich ein Ligaspiel gewonnen hatten, war die Titelseite dem Hockey
gewidmet. Anicka Hendle mußte sich mit Seite zwei

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