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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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nicht ausgesehen. Setz dich."
    Gehorsam setzte Nummer neun sich.
    „Arme hoch. Höher."
    Nummer neun hob die Arme, und ein wenig Agar sickerte
zwischen den Klammern hervor, mit denen der Einschnitt über dem
Brustbein zu sammengehalten wurde.
    Catherine schenkte dem keine Beachtung und streifte
Nummer neun ein zur Trainingshose passendes Sweatshirt
über Kopf und Arme. „Bitte sehr: fertig. Jetzt noch Schuhe, und
du bist reif für die feine Gesellschaft."
    „Cathy, ich sage es nicht gern, aber aus dir spricht der
Wahnsinn!" Do nald, der über das Mikroskop gebeugt gesessen
hatte, richtete sich auf und rieb sich die Augen. „Du redest da mit
einer elektronisch animierten Leiche - die versteht dich
nicht."
    „Ich
glaube schon, daß er mich versteht". Catherine schob einen kno chigen Fuß in einen Turnschuh und drückte den
Klettverschluß zu. „Viel leicht
versteht er noch nicht alles ganz genau, aber wenn wir nicht mit ihm reden, dann lernt er es nie."

„Ich weiß ja. Die notwendigen
Reize. Trotzdem kriegen wir von ihm nur das zurück, was wir selbst eingespeist haben — jetzt mal hirnstromw ellenmäßig gedacht. Ich gebe ja
zu", Donald hob die Hand, um Catherines Protest abzuschneiden, „daß
Hinweise auf Interaktion da sind, was die Grobmotorik betrifft. Man braucht
nicht mehr jedem einzelnen Mus kelstrang einen eigenen Befehl zu geben, und das ist ziemlich
erstaunlich, aber du mußt dir immer klarmachen", er schlug sich gegen die
Stirn, „daß da oben
alles leer ist. Der Mieter ist ausgezogen!"
    Catherine schnaubte verächtlich und tätschelte Nummer
neun besänftigend die Schulter. „Das ist ja ein feines Benehmen für einen Arzt
am Krankenbett.
Nun verstehe ich auch, warum sie dich aus der medizini schen Hochschule rausgeschmissen haben."
    „Sie haben mich nicht rausgeschmissen." Donald schob einen
weiteren Objektträger unter die Linse. „Es war mein eigener Entschluß, ein
Nebenfach zum Hauptfach zu machen und mich der organischen Che mie zu widmen."
    „Nach allem, was ich gehört habe, geschah das
nicht freiwillig. Ich habe gehört, Dr. Burke mußte auftauchen
und deinen Arsch retten."
    „Catherine!"
Donald tat, als sei er schockiert und entsetzt und streck te abwehrend beide Hände aus. „Daß du solche Worte
überhaupt kennst!" Er schüttelte
mißbilligend den Kopf und grinste dann breit. „Du warst zu lange mit einzelligen Orgasmen ..."
    „Organismen!"
    „... zusammen, du mußt endlich mal anfangen, ein normales
Leben zu führen."
    Catherine trat an die Kiste von Nummer acht und stellte
die Stromzufuhr richtig ein. „Jemand muß schließlich
hierbleiben und sich um sie kümmern."
    Donald seufzte.
„Lieber du als ich."
    Berührung.
    Ihre Berührung.
    Während
vom Netz weiter elektronische Impulse ausgingen, kehrten immer mehr Worte zurück. Halten. Begehren, haben.
Nummer neun wußte noch nicht, was er
mit diesen Worten tun sollte.
    Warten.

„Schläft sie?"
    „Ja." Henry sank auf das Sofa und legte beide Arme
auf die Knie; er hatte die Hemdsärmel aufgekrempelt, und im
Schein der Lampe glitzer ten die rotgoldenen Haare auf seinen
Unterarmen.
    „Haben Sie sie
... überreden müssen?"
    „Fast, aber nein, letztlich habe ich ihr nur geholfen,
zur Ruhe zu kom men, und dann hat die Erschöpfung das ihre getan."
    Celluci schnaubte verächtlich. „Geholfen, zur
Ruhe zu kommen?" g rummelte er. „Ist das der vornehme Ausdruck
für etwas, wovon ich lieber nichts wissen möchte?"
    Henry schenkte der Frage keine Beachtung. „Es ist spät.
Warum sind Sie noch auf?"
    Celluci legte die Füße auf den Couchtisch und streckte
die Beine aus. „Ich konnte nicht schlafen."
    „Wollen Sie?"
    Die Frage klang unschuldig. Nein. Unschuldig nicht -
nichts, was Fitz roy tat, konnte unter der Bezeichnung
Unschuld laufen. Sie klang neu tral. „Nein." Mike bemühte sich, seine Antwort ebenso
neutral zu hal ten. „Ich habe nur gedacht ...
wenn Sie eine Idee haben, was wir als nächstes
tun sollten, dann hätte ich die gern gehört."
    Henry zuckte die Achseln und warf einen raschen Blick
über die Schul ter zum Schlafzimmer, in dem Vickis Herz langsam und gleichmäßig schlug, endlich nicht mehr so hart und ärgerlich,
wie es wahrscheinlich den ganzen Rest
des Tages geschlagen hatte. „Ich habe nicht den blasse sten Schimmer." Er wandte sich um und
blickte durch die Schatten den Mann neben sich an. „Müssen Sie nicht wieder zur
Arbeit?"
    „Ich habe Urlaub; wegen eines Todesfalls in der
Familie." Mike

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