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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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laut und deutlich.
    Bulle? Verdammt noch mal, das kannst du nicht sagen - nicht hier!
    Mallard beugte sich vor, kniff sie so hart, daß sie es durch den Drogenschleier hindurch verspürte, in die Wange, und rückte ihr sanft die
Brille zurecht. „Es wäre doch schade, wenn du hier irgend etwas nicht
mitbekämst!"
    Laß mich hier nicht zurück. Du kannst mich nicht einfach hier zurücklassen, du Arsch! In ihrem Kopf erklang dieser Gedanke klar und deutlich,
aber alles, was sie laut hervorbringen konnte, war ein unterdrücktes Stöhnen.
    „Diesen
Anblick werde ich nie vergessen!" Mallard grinste noch breiter und entfernte sich dann aus Vickis
Sichtbereich.
    Sie konnte den Kopf nicht schnell genug wenden, sah ihn also nicht gehen.
    Nein!
    Hohe Absätze
klapperten über den Fußboden, und Vicki konzent rierte ihren Blick auf die junge Frau, die nun über ihr stand.
    Jesus
Christus ...
    „Verdammte Bullensau!"
    Die Frau trug gefährlich spitze Stiefel. Zum Glück wußte sie nicht, wie man so
etwas am effektivsten einsetzt, und so gab es keine ge brochenen Knochen.
    Vicki bot alles auf, um sich das Gesicht hinter dem grauenhaften Make-Up einzuprägen, ehe der Schmerz sie zwang, die Augen zu schließen.
    „Laß sie doch, Marian! Sie ist ohnehin zu zugedröhnt, sie kriegt gar
nichts mit!"
    Vicki spürte, wie ihr der Rotz über die Oberlippe rann. Sie fühlte, wie etwas Feuchtes ihre Jeans durchweichte, dort, wo ihre Hüfte auf dem Fußboden lag. Sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so verzweifelt hilflos gefühlt.
    Anderswo.
    Augen glühten rot, und Akhekh nährte sich.
      „Wie lange wirkt die Droge deiner Meinung nach?"
    Gowan zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, ein paar Stunden? Es ist dasselbe Zeug, das die Tierschützer nehmen, wenn sie einen Bären betäuben müssen. Es kommt nicht darauf an, wie lange es vorhält. Bei der Geschichte, die wir verbreitet haben, glaubt ihr sowieso kein Mensch mehr
ein einziges Wort."
    „Was, wenn sie sich einen Anwalt besorgt?"
    „Da, wo sie hingeht, kann sie das nicht."
    „Aber ..."
    „Beruhige dich, Mallard." Gowan lenkte den Wagen vorsichtig aus der
Parklücke und winkte dem Fahrer des Fahrzeugs zu, das gerade in den Hof fuhr.
„Inspektor Cantree sagt, er braucht ein paar Tage, um alle Beweise zusammenzukriegen, um die Kuh dingfest zu machen. Die
Zeit haben wir ihm verschafft. Alles andere ist sein Problem."
    „Und ihres!"
    Sergeant
Gowan nickte. „Und ihres", wiederholte er freudig zu stimmend.
    Die Huren waren abgeholt worden. Vicki hätte nicht sagen kön nen, wann. Die Zeit verrann so langsam, daß es gut sein konnte, daß sie sich
schon seit Tagen in der Arrestzelle befand.
    Langsam,
zentimeterweise, schob sie einen Arm die Wand hoch, bis ihre Finger den Rand der Pritsche greifen konnten. Sie mußte viermal neu ansetzen, ehe sie das Holz wirklich zu
fassen kriegte und brauchte drei
weitere Versuche, bis ihr eingefallen war, wie man den Ellbogen beugt.
Aber am Ende saß sie dann - immer noch auf dem Fußboden zwar, aber es war doch
ein deutlicher Fortschritt.
    Die enorme
körperliche Anstrengung, die sie gebraucht hatte, um so weit zu kommen, hatte die Panik in Schach gehalten, aber nun, da sie sich umsehen konnte - Gott sei Dank hatten
sie ihr die Brille nicht weggenommen
-, rollte die Angst in riesigen roten Wellen über sie hinweg, zog sich zurück und schlug erneut zu.
Das einzige, was sie inmitten der
Wellen noch hören konnte, war ein verzweifeltes Nein! So klammerte sie sich daran fest, um nicht
unterzugehen.
    Nein, ich werde mich nicht aufgeben!
    Ein scharfer Schlag gegen ihre rechte Wange gab ihr etwas Neues, auf das sie sich konzentrieren konnte, und es gelang ihr, sich zumindest
teilweise aus den Wellen zu lösen.
    „Hallo? Ich
hatte gefragt, ob Sie laufen können!"
    Sie
blinzelte. Eine Schließerin. Die Panik ebbte noch etwas mehr ab, und statt dessen durchströmte sie
Erleichterung. Sie hatten ge merkt,
was passiert war und waren gekommen, sie zu holen. Sie versuchte, zur selben
Zeit zu lächeln und zu nicken, was aber unmöglich war. So gelang ihr
weder das eine noch das andere, und sie konzen trierte all ihre verbliebene Energie darauf, auf die Füße zu kommen.
    „Gutes Mädchen, auf geht's! Mein Gott", murrte die Schließerin, als sie Vicki
letztlich doch zum großen Teil stützen mußte, „warum sind diese Drogies bloß immer so schwer!"
    Die zweite
Schließerin, die an der Tür der Zelle stand, zuckte die Achseln: „Zumindest stinkt sie

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