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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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nicht. Mir sind die Drogies lieber als die Besoffenen! Bei einem Drogie muß ich mir
nicht die Schuhe vollkotzen lassen!"
    „Oder meine Klamotten!" pflichtete die erste Schließerin bei. „Gut, nun stehst du also. Jetzt erst den rechten Fuß, dann den linken. Uns gefällt es nicht, wenn wir dich tragen müssen - und dir auch nicht,
das garantiere ich dir."
    Das klang
eher wie eine Drohung als wie eine Ermunterung, aber Vicki war sich dessen gar
nicht bewußt. Sie konnte laufen! Es war eher
ein Schlurfen, unsicher und langsam, aber es war eine Vor wärtsbewegung. Beide Schließerinnen wirkten
zufrieden damit, Vicki jedoch war überglücklich. Sie konnte laufen! Die Wirkung
der Droge schien nachzulassen!
    Vickis Erleichterung wuchs, als die beiden sie direkt zum dienstha benden Sergeanten brachten und dort am Tresen auf einen Holzstuhl
setzten.
    Ich bin auf dem Weg nach draußen ...
    „Also", sagte der Diensthabende, als sich die Tür geschlossen hatte und er mit Vicki allein war. „Die beiden Beamten, die Sie her gebracht haben, schlugen vor, daß ich Sie persönlich einbuchte."
    Einbuchte?
    Er tippte auf den Haftbefehl. „Sie haben mir eine Telefonnummer hinterlassen,
unter der ich die offizielle Begründung abfragen kann.
    Ich kann's kaum abwarten. Bullen, die sich ihre Stellung zunutze ma chen und kleine Kinder belästigen, sind bei meinen Leuten nicht gut angesehen - bei den Gefangenen übrigens auch nicht. Die Beamten schienen der
Meinung zu sein, es sei besser, wenn niemand erführe, was Sie getan
haben."
    Ich habe gar nichts getan!
    „Die beiden wußten auch nicht, was für eine Art Droge Sie genommen
haben, und ich kann nicht warten, bis die Wirkung nachl ässt - falls sie denn nachlassen sollte —, und so entnehmen wir Ihre persönlichen Daten ganz einfach dem Haftbefehl hier."
    Gut, nur keine Panik! Wenn mein Name im offiziellen Bericht auftaucht, wird ihn jemand wiedererkennen.
    „Terry Hanover ..."
    Oh Gott.
    „... zweiundreißig Jahre, ein Meter siebenundsiebzig groß, Sechs undsechzig
Kilo ..." Er schnalzte mit der Zunge. „Na, da haben sie aber ein paar Kilo verschwiegen, oder?"
    Die Beschreibung stimmt, aber nicht der Name. Man bekam als Detective
häufiger mal eine falsche Identität zugewiesen, und ihre Angaben befanden sich
wahrscheinlich immer noch in den Akten. Was zum Teufel
geht hier vor?
    Das Klappern seiner Finger auf den Tasten hörte sich mit einem Mal an wie ein Hammer, mit dem Nägel in den Käfig um Vicki herum geschlagen wurden. Sie konnte doch nicht einfach hier so sitzen und sich das
anhören!
    „Das bin ich
nicht!"
    Nur weigerte sich ihr Mund, diese Worte zu formulieren. Aus ihm drangen nur
mißtönende, unzusammenhängende Geräusche und ein Rinnsal Spucke, das ihr
langsam übers Kinn rann und in die Höhle über ihrem Schlüsselbein tropfte.
    „Nun",
sagte der Mann, legte seine Computertastatur beiseite und griff nach dem
Telefonhörer, „wollen wir doch mal sehen, was das Präsidium zu sagen hat."
      „Büro des Innenministers. Einen Moment bitte, er erwartet ihren Anruf."
    Das Telefon
auf Zotties Schreibtisch klingelte, aber der Innenmi nister starrte es nur an, und auf seinem Gesicht lag ein verwundertes
Lächeln.
    „Gehen Sie ran", befahl Tawfik leise. Der Mann würde es nicht mehr
lange machen. Zum Glück war das auch nicht notwendig.
    „Zottie! Ach,
Sergeant Baldwin. Nun, eigentlich bin ich nicht der richtige Mann, Sie
sollten... warten Sie einen Moment..." Er reichte den Hörer an Tawfik weiter und verfiel wieder in den Zustand halber Bewußtlosigkeit, als dieser zu sprechen begann.
      Der Innenminister? Oh Gott, das bedeutet dann ...
    Nach seiner anfangs begeisterten Begrüßung sagte der dienstha bende
Sergeant wenig. Schließlich verstummten selbst seine einsil bigen Antworten, und er verharrte in leerem
Starren.
    Diesmal kam
die Panik in Worte gekleidet.
    Die Mumie hat mich hergebracht. Nicht Gowan und Mallard. Die Mumie. Jesus Christus. Ich hätte daran denken sollen, daß sie Inspektor Cantree beherrscht. Aber warum? Wie? Sie weiß doch nichts von mir. Henry. Henry hat mit ihr gesprochen. Hat Henry mich verraten?
Ohne es zu wollen? Oder mit Absicht? Henry? Oder Celluci? Sie hat das mit Mike herausgefunden. Er war dort. Im Mu seum. Sie hat auch Mike. Hat sich besorgt, was sie
wissen mußte. Ich bin nur eine weitere ungeklärte Frage. Celluci? Bist
du tot? Bist du tot? Bist du tot?
    Sie konnte nicht atmen. Das Atmen tat so weh. Sie wußte nicht mehr, wie

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