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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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diesmal ganz bewußt war. Der Nebel hatte sich
verzogen.
    Er sah sich selbst die Leinenstreifen einsammeln und hinüber zum Waschbecken
tragen.
    „Das ...
auch."
    Dr. Rax kämpfte dagegen an, nahm dann aber auch den Streifen mit den
Hieroglyphen vom Arbeitstisch und tat ihn zu den übrigen. Als er in die Dunkelkammer ging, war ihm klar,
daß sich das Wesen seines Verstandes
bediente: Die achtzehnte Dynastie hätte Feuer als Lösung des Problems
gekannt, nicht Chemikalien. Eine Flasche Askorbinsäurekonzentrat löste den
verrotteten Stoff derart effizient auf, daß
man die Reste einfach fortspülen konnte, und auch wenn seine Hände zitterten, vermochte Rax sie nicht
daran zu hindern, die Säure über den Stoff zu gießen. Ihm tat es in der
Seele weh, und es machte ihn wütend, die
Artefakte zu zerstören, und diese Wut verlieh
ihm Kraft.
    Langsam
drehte er seinen Körper herum und sah in Augen, die so schwarz waren, daß man
nicht hätte sagen können, wo die Iris auf hörte
und die Pupille begann. „Das wäre nicht notwendig gewesen", brachte er keuchend hervor.
    Die Augen
verengten sich, wurden dann wieder weiter. „Gut für mich ... dein Gott hat nicht erkannt ... hat die Macht nicht er kannt."
    „Was zum Teufel..." Dr. Rax mußte innehalten, um Atem zu schöp fen. Wir hören uns an wie schlecht eingestellte Transistorradios! „... reden Sie da?
Mein Gott?"
    „Wissenschaft." Die uralte Stimme wurde kräftiger. „Bislang nur ein Aspekt. Nicht stark genug ... um deinen Arsch zu retten."
    Dr. Rax runzelte die Stirn, und seine Gedanken schlugen Pur zelbäume, während er versuchte, irgendeinen Sinn in dieses ganze
unmögliche - das war nie und nimmer ein Satz gewesen, den ein Ägypter aus der Zeit der Dynastien benutzt hätte. „Sie sprechen Englisch.
Aber Englisch gab es noch gar nicht, als Sie ..."
      „Lebten?"
    „Wenn Sie es so wollen." Dem Hurensohn macht die ganze Sache Spaß. Er
erlaubt mir, mit ihm zu reden.
    „Ich lerne von dem Ka, das ich nehme."
    „Von dem Ka...?"
    „So viele Fragen, Dr. Rax!"
    „Ja ..." Hundert Fragen, tausend Fragen, jede wollte zuerst beantwortet
werden. Vielleicht war der Verlust der Funde wettzumachen! Er zitterte vor Erregung. Vielleicht würde man alle Lücken in der
Geschichtsforschung schließen können. „Es gibt... soviel, was Sie mir erzählen
können."
    „Ja." Einen kurzen Augenblick lang lag so etwas wie Bedauern in dem Gesicht des Uralten. „Ich würde gerne ... gerne eine Runde mit
dir plaudern. Aber lei... der brauche ich, was du... mir... sagen kannst."
    Rax starrte auf eine uralte Hand, die nach seinem Handgelenk griff. Der Griff war fest, fast schmerzhaft. Ich lerne von dem Ka, das ich nehme.
Ein Ka war eine Seele, und am Morgen war ein junger Mann gestorben, und Englisch hatte es als Sprache noch gar nicht gegeben... „Nein!" Rax glitt langsam in die
schwarze Tiefe der Eben holzaugen.
„Ich habe Sie befreit!" Es gibt soviel, was ich noch nicht weiß. Das gab
ihm Kraft zum Kämpfen.
    Der Griff wurde fester.
    Er schlug um sich, sein Ellbogen wurde in Schrankwände gerammt, fegte die leere Flasche vom Tisch, erreichte nichts.
    Aber er
kämpfte bis zum Ende.
    Frage um Frage verlor er den Kampf.
    Wie und warum
und wo und was? Und letztlich: wer?
    „Ich glaube nicht, daß du verrückt bist..." „Aber woher willst du das wissen?"
    Vicki zuckte die Achseln. „Weil ich Verrückte kenne und weil ich dich kenne."
    Henry warf sich neben sie auf die Couch und nahm ihre beiden Hände in
seine. „Warum träume ich dann immer wieder von der Sonne?"
    „Das weiß ich nicht, Henry." Er brauchte so sehr Sicherheit, etwas Beruhigendes, aber sie war sich nicht klar, wieviel sie ihm davon würde geben können. Hier war mehr gefragt als ein paar zärtlich tröstende Worte und ein Kuß auf die Nase. Er wirkte - nicht wirklich
verängstigt, aber doch sehr verletzlich, und der Ausdruck auf seinem Gesicht verursachte bei ihr einen Kloß im Hals, durch den ihr das Atmen,
das Schlucken schwerfiel. Der einzige Trost, den sie ihm bieten konnte, war die Zusage, daß er all das, was auf ihn zukommen mochte - was
auch immer das war - nicht allein würde durchstehen müssen. „Aber eins weiß ich
genau: Wir werden nicht kampflos zu Boden gehen."
    „Wir?"
    „Du hast mich um Hilfe gebeten, erinnerst du dich?"
    Er nickte.
    „Also."
Vicki zeichnete mit dem Daumen ein Muster auf seinen Handrücken. „Du sagst, das sei anderen deiner Art auch schon widerfahren...?"
    „Es

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