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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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„Es ist so schön, einmal nicht über
Polizeiarbeit reden zu müssen", sagte er schließlich.
    Eine
kastanienbraune Braue ging langsam in die Höhe. „Warum mag ich das nur nicht recht glauben?" fragte Dr. Shane und rührte
Sahne in ihren Kaffee. „Sie versuchen doch etwas herauszufinden, etwas,
das für Sie ungeheuer wichtig ist." Sie hob ihr Kinn und sah Celluci offen in die Augen. „Mit einer direkten
Befragung wäre alles viel schneller
gegangen. Dann hätten Sie auch nicht einen ganzen Abend auf mich verschwenden müssen."
    „Aber ich betrachte diesen Abend nicht als Verschwendung!" wehrte er
sich.
    „Ah! Dann haben Sie also alles herausbekommen, was Sie wissen
wollten."
    „Verdammt,
Vicki, du sollst mir nicht die Worte im Munde ver drehen!"
    Jetzt schossen Celluci gegenüber beide Brauen in die Höhe. „Vick i?"
    Also hatte er
es wirklich laut gesagt. Mist. ,Vicki ist eine frühere Kollegin von mir. Wir streiten ständig. Wenn ich mich wehren muß, wie eben, dann passiert es ganz von allein, daß ich
den Protest an ihre Adresse
richte."
    Die Brauen
blieben oben.
    Mike seufzte
und breitete ergeben die Hände aus. „Rachel, es tut mir leid. Sie haben recht,
ich brauchte Informationen, aber ich kann Ihnen
nicht sagen, warum."
    „Warum nicht?" Die Brauen hatten sich gesenkt, aber die Stimme klang eisig.
    „Sie würden dadurch in große Gefahr geraten." Er wartete auf eine
Widerrede, und als diese nicht kam, wurde ihm klar, daß er eigentlich auf Vickis
Widerrede gewartet hatte.
    „Hat es
irgend etwas mit dem Tod von Dr. Rax zu tun?"
    „Indirekt."
    „Ich dachte, man hätte Ihnen den Fall entzogen", meinte Dr. Shane.
    Mike zuckte die Schultern. Alles, was er jetzt sagte, würde ihr nur weitere Ideen in den Kopf setzen, und wenn er ihr dann noch beichtete, daß er Vicki angeheuert hatte - von Vickis übernatürli chem Kumpel
ganz zu schweigen -, würde das die Sache vollends verkomplizieren.
    „Sie wissen, daß ich alles in meiner Macht Stehende tun würde, um zu helfen", sagte Dr. Shane.
    Die meisten Leute, mit denen Celluci zusammentraf, trennten säuberlich zwischen ihm als Mann und dem Polizisten, steckten beide
Individuen sorgfältig in verschiedene Schubladen und hielten sie fein säuberlich getrennt. Subtile Hinweise in Ton und Verhalten Dr. Sha- nes zeigten
ihm jetzt, daß die Wissenschaftlerin die erste Schublade gerade geschlossen und
sich der zweiten zugewandt hatte.
    Den Rest des Abends wurde er als Polizist behandelt, und als er sie später vor ihrer Wohnung absetzte, mußte er sich eingestehen, daß ihm der Abend zwar eine hervorragende Einführung in die Grundla gen der
Archäologie geboten hatte, als Rendezvous betrachtet aber kein Erfolg gewesen war. Dr. Shane hatte
offensichtlich nicht vor, ihn in die
Wohnung zu bitten.
    .Vielen Dank
für das Abendessen, Mike."
    „Gern
geschehen. Darf ich Sie wieder anrufen?"
    „Ich will's mal so sagen", meinte Dr. Shane und sah nachdenklich zu dem Detective
auf. „Wenn Sie wirklich mich sehen wollen und nicht
die stellvertretende Kuratorin am Royal Ontario Museum und wenn Sie es dann auch noch über sich bringen,
alle heimlichen
    Tagesordnungspunkte
auch wirklich zu streichen, dann kann ich ja mal
darüber nachdenken." Sie warf ihm über die Schulter ein kleines Abschiedslächeln
zu und verschwand im Haus.
    Mike schüttelte den Kopf und schlüpfte in sein Auto. Rachel erin nerte ihn
wirklich in vielem an Vicki! Sie war nur nicht so ... so ...
    „So Vicki
eben!" stellte er abschließend fest, fuhr seinen Wagen aus der Einfahrt und lenkte ihn in Richtung Osten
auf die Huron Street zu, ohne sich so recht darüber im klaren zu sein, wohin er eigentlich fahren wollte. Erst als er
bereits auf der Suche nach ei nem
Parkplatz war - im Umkreis von Vickis Wohnung wie immer Mangelware -, kam er
dazu, sich zu fragen, was zum Teufel er da eigentlich machte.
    Er mußte den Häuserblock zweimal umrunden, ehe sich eine Park lücke auftat und beschloß in dieser Zeit, daß er für sein Tun keine Entschuldigung, ja noch nicht einmal wirklich eine Begründung brauchte.
    Vicki hörte den Schlüssel im Schloß und wußte sofort, daß es Celluci
war. Einen Moment lang mußte sie mit widerstreitenden Gefühlen kämpfen; dann hatte sie sich im Griff und war bereit, ihn zu empfangen.
    Wenn er jetzt
denkt, ich bemitleide ihn, weil Dr. Shane ihn frühzeitig vor die Tür gesetzt
hat, dann liegt er aber falsch! „Was zum Teufel
machst du hier?"
    „Warum fragst du?" Mike

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