Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
Vom Netzwerk:
war klar, daß sie die Konflikte nur vertagt hatten. Vicki war das recht; wenn die beiden Männer der Meinung waren, sie hätten etwas miteinander zu klären, dann konnten sie das gerne tun, aber ohne sie in der Schußlinie!
    „... und so gibt es erst einmal keinen offensichtlichen Grund dafür, warum sie
Trembley und ihren Partner ermordet hat, bei den Leuten im Museum aber nur die Erinnerung löschte." Celluci trank einen weiteren Schluck Kaffee, zog eine Grimasse und
fuhr fort: „Der ein zige Unterschied zwischen den beiden Fällen ist der,
daß die Leute im Museum drei Tage auf engem
Raum mit der Mumie verbracht haben, während Trembley und ihr Partner sie
vielleicht gerade mal drei Minuten zu
Gesicht bekamen."
    „Vielleicht braucht man eine Weile, wenn man die Köpfe von Leu ten
manipulieren will und muß diesen auch nahe sein." Vicki kaute einen Augenblick
lang nachdenklich an ihrem Bleistift, spuckte ihn dann aus und fügte hinzu: „Ich frage mich aber, warum sie diesen Hausmeister getötet hat."
    Celluci zuckte die Achseln: „Vielleicht ganz einfach deshalb, weil es möglich war? Vielleicht wollte sie einfach mal probieren, wie stark sie noch ist,
nachdem sie so lange eingesperrt war."
    „Vielleicht war sie hungrig." Henry beugte sich vor, um seiner Ar gumentation Nachdruck zu verleihen. „Der Hausmeister war einfach am nächsten an der Mumie dran, als diese ihr volles Bewußtsein wiedererlangte."
    „Was hat sie denn dann gegessen?" grinste Celluci höhnisch. „Die Leiche war völlig unversehrt, und es fehlt gar nichts, das ist ver dammt sicher."
    Henry lehnte sich wieder zurück, so daß die Schatten in den Ecken des Wohnzimmers erneut auf ihn fielen. „So ganz stimmt das nicht. Als man den Hausmeister fand, fehlte dessen Leben."
    „Sie denken, das hat die Mumie gegessen?"
    „Die
Sterblichen haben sich immer schon Legenden erzählt von Wesen, die ihr eigenes Leben verlängern, indem sie das anderer verschlingen."
    „Ja, aber wie der Name schon sagt: Das sind Legenden!"
    Die Schatten konnten Henrys Lächeln nicht ganz verbergen. „Ich bin auch
eine Legende. Wenn Sie es so wollen, sind Mumien, die laufen
können, das auch. Dämonen auch. Werwölfe auch ..."
    „Schon gut, schon gut, ich habe verstanden!" Celluci fuhr sich mit fünf Fingern durchs Haar. Er haßte diese ganze übernatürliche Scheiße von ganzem Herzen. Warum ausgerechnet er? Warum nicht Henderson? Henderson trug um seinen Hals ein Lederband mit einem Kristall! Wie kam es, daß bis zu dem Zeitpunkt, an dem Vicki sich mit diesem Fitzroy einließ, man in dieser Stadt nur dann hatte von übernatürlichen Vorkommnissen sprechen können, wenn die Leafs zweimal hintereinander ein Fußballspiel gewannen? Nur weil du etwas nicht sehen kannst, heißt das noch lange nicht, daß es nicht existiert. Gut, die Antwort auf diesen Spruch kannte er nun. Er seufzte
und fragte sich, wie viele Verbrechen, die sich nie hatten aufklären lassen,
man wohl Ghulen, Geistern und anderen des Nachts
umherschweifenden Wesen zuschreiben konnte. So lieb ihm das gewesen wäre: Er konnte nicht für alles
Fitzroy die Schuld in die Schuhe
schieben. „Warum hat sie dann Rax umgebracht?"
    „Sie war immer noch hungrig, und Dr. Rax kam allein in den Werkraum."
    „Aber sie muß doch gewußt haben, daß der Tod zweier Menschen im selben Werkraum, mit derselben Todesursache, eine Untersu chung
nachsichziehen würde. Warum sollte sie sich all die Mühe geben, ihre Spuren zu verwischen und dann einen
so dummen Fehler begehen?"
    „Rax kam hinzu, als sie gehen wollte, und sie hat die Nerven verloren."
    „Na toll", sagte Vicki und verdrehte die Augen, „eine impulsive
Mumie." Sie gähnte und schob sich mit dem Bleistift die Brille zu-
    recht. „Zumindest wissen wir, daß sie in der Lage ist, Fehler zu ma chen. Leider
sieht es nun so aus, als habe ihr Gott auch überlebt."
    Mikes Brauen
näherten sich seinem Haaransatz. „Woher wissen wir das?"
    „Letzte Nacht im Museum ..."
    „Moment mal!" Mike hob die Hand. „Ihr wart letzte Nacht im Museum? Außerhalb der Öffnungszeiten? Ihr seid ins Museum eingebrochen?
Er mag das ja nicht wissen ..." Celluci stieß einen anklagenden Finger in
Henrys Richtung und wandte sich dann mit wütend funkelnden Augen Vicki zu:
„Aber du weißt verdammt noch mal genau, daß
das ungesetzlich ist!"
    Vicki seufzte. „Hör mal, wir sind nirgends eingebrochen, wir haben nichts durcheinandergebracht, wir haben uns einfach kurz umge schaut. Es

Weitere Kostenlose Bücher