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Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Titel: Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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der Medizinmann. Komischer Kauz, hab bisher noch kein Wort mit ihm gewechselt. Der macht seine Kriegsbemalung immer selber.«
    Vor einem blauen Container blieb Achim stehen und setzte Hugo wieder auf den Boden. Die vielen Tiergerüche in der Luft hatten den kleinen Vierbeiner ganz nervös gemacht. Als seine Pfoten wieder den Boden berührten, raste er sofort los. Im letzten Moment konnte Merlin einen Fuß auf die am Boden schleifende Leine setzen.
    »Hier geblieben, Freundchen«, sagte er und griff nach dem anderen Ende der Leine. »Nicht, dass du noch unter irgendwelche Hufe kommst.«
    Hinter ihnen streckte ein Mann seinen Kopf aus dem Container. »Hi, Achim«, sagte er mit einer dunklen Stimme. »Wenn du willst, können wir loslegen.«
    »Hallo, Häuptling«, antwortete der Maskenbildner. »Bin gleich bei Ihnen.«
    Fips guckte mit offenem Mund von Joachim zu dem Mann und wieder zurück. »Wow«, gab er stimmlos von sich.
    Charlotte, Merlin und Fips erkannten Häuptling Krumme Feder sofort wieder. Auch ohne die Stammestracht und seinen Kopfschmuck sah er aus wie ein richtiger Indianer. Er hatte dicke, schwarze Haare, die weit über seine breiten Schultern reichten. Unter seinen dunklen Augen stach eine große, kantige Nase hervor.
    Achim wandte sich an seine Begleiter. »Okay, Kids. Ich muss jetzt den Indianerboss ein wenig aufpolieren. Ihr findet doch sicher allein zurück.«
    Charlotte nickte. Fips guckte dem faszinierenden alten Mann nach, der wieder in dem Container verschwunden war.
    »Achim, warum sprichst du ihn denn hier hinten auch mit Häuptling an?«, fragte Merlin verwundert.
    »In seinen Adern fließt tatsächlich indianisches Blut«, gab Joachim zurück. »Manche sagen sogar, er wäre wirklich ein Häuptling.«
    Als Joachim gegangen war, pfiff Fips durch die Vorderzähne. »Doch echte Indianer«, stellte er beeindruckt fest. »Cool!«
    Merlin sah sich um. Jim und Joe setzten gerade ihre Cowboyhüte auf. Der kleine Junge, der die Parade eröffnet hatte, stand an einer Tränke und striegelte sein Pony. Neben ihm sattelte ein Mann einen großen, schwarzen Hengst. Anscheinend waren die Vorbereitungen für die heutige Parade in vollem Gange. Niemand schien Notiz von den drei Fremden und dem Hund zu nehmen. Entschlossen drehte sich Merlin zu seinen Freunden. »Es kann losgehen!«

Jetzt oder nie

    Leicht geduckt schlichen die Mitglieder der Schwarzen Pfote hinter einem alten Lastwagen zu dem Holzverschlag, in dem die Bisons untergebracht waren. Von hier mussten sie nur noch einige Meter zur Unterkunft des Medizinmannes zurücklegen. Gerade als sie dort ankamen, öffnete sich die Tür des Wohnwagens. In voller Montur trat Giftiger Kessel ins Freie. Fips drückte sich fest gegen das Holz. Von der anderen Seite war unruhiges Schnauben zu hören.
    »Oje«, sagte er ängstlich. »Ich glaube, die mögen uns nicht.«
    »Pst«, ermahnte ihn Merlin flüsternd.
    Ohne sich umzuschauen, lief der Medizinmann Richtung Tor, das zum Platz mit dem Marterpfahl führte.
    »Jetzt oder nie«, flüsterte Merlin.
    Unsicher griff Fips nach seinem Arm und hielt ihn zurück. »Wo willst du denn hin?«
    »Wir müssen in seinen Wohnwagen«, sagte Merlin. »Vielleicht finden wir dort Beweise.«
    Fips hielt das für keine gute Idee. »Und wenn er zurückkommt? Ich hab mal in einem Film gesehen, was Indianer mit ihren Feinden machen. Also ich …«
    »Du guckst zu viel fern! Außerdem haben wir keine andere Wahl«, wurde er von Merlin unterbrochen. Er sah, dass Fips der Schweiß auf der Stirn stand. »Weißt du was, du bleibst hier und stehst Schmiere«, schlug Merlin vor. »Okay?«
    Dankbar nahm Fips das Angebot an. »Okay. Und wenn er zurückkommt, pfeife ich ganz laut!«
    Merlin drehte sich fragend zu Charlotte. »Charly?«
    »Ich bin dabei«, sagte sie. »Aber wir sollten Hugo bei Fips lassen.«
    Charlotte und Merlin warteten den richtigen Moment ab. Dann rannten sie, so schnell sie konnten, auf die der Westernstadt abgewandte Seite des Wohnwagens. Völlig aus der Puste drückten sie sich gegen den harten Kunststoff.
    »Meinst du, es hat uns jemand gesehen?«, fragte Merlin ängstlich. Er merkte, wie seine Knie vor Aufregung schlotterten.
    »Nein«, antwortete Charlotte selbstsicher. »Komm weiter.«
    Vorsichtig lugte sie auf der Vorderseite des Wagens um die Ecke. Von dort konnte man direkt auf das Tor zum Marktplatz gucken. Schnell zog sie ihren Kopf zurück.
    »Vorne ist zu gefährlich«, sagte Charlotte. »Da sind wir voll im

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