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Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Titel: Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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Blickfeld. Lass uns hinten nachschauen.«
    Merlin konnte nicht glauben, wie mutig seine Freundin war. Er machte sich vor Angst fast in die Hose. Aber vor einem Mädchen konnte er ja wohl kaum zugeben, dass er Schiss hatte. Er musste sich zusammenreißen.
    »Mir nach«, bestimmte er so heldenhaft wie möglich.
    An der Rückseite hatten sie Glück. Eines der Plastikfenster stand ein paar Zentimeter offen. Es war nur mit zwei dünnen Gummibändern befestigt. Merlin griff in den Schlitz und löste die Gummis. Das Fenster ließ sich jetzt nach oben komplett aufklappen.
    »Rein da«, sagte Charlotte. Die Öffnung hatte in etwa die Größe eines Fußabstreifers.
    ›Oh, Mann‹, dachte Merlin. ›Was mache ich hier nur?‹
    Mit beiden Händen griff er an die Unterkante der Öffnung und zog sich langsam hoch.
    »Du musst mir helfen«, forderte er seine Freundin auf. Charlotte packte seine Beine und drückte sie, so fest sie konnte, nach oben. Merlin löste seine Hände und glitt kopfüber durch die Fensteröffnung. Unsanft schlug er im Inneren des Wohnwagens auf dem Boden auf.
    »Alles klar?«, fragte Charlotte von außen besorgt.
    »Ja, ja«, antwortete Merlin gequält. Er war mit voller Wucht auf die linke Schulter geknallt. Sie fühlte sich an, als hätte sie jemand mit einem Hammer bearbeitet. Als er sich mühsam aufgerappelt hatte, traute er seinen Augen nicht. Was er sah, übertraf all seine Erwartungen.

Giftiger Kessel

    Fips starrte die ganze Zeit wie versteinert auf den Wohnwagen des Medizinmannes. Vor etwa fünf Minuten waren Charlotte und Merlin auf dessen Rückseite verschwunden. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Hugo war es mit der Zeit langweilig geworden. Er hatte sich auf dem Boden zusammengerollt und hielt ein Nickerchen. Weil schlafende Hunde nicht weglaufen können, hatte Fips die Leine neben Hugo auf die Erde gelegt. Er musste zugeben, dass er froh war über die Entfernung, die zwischen ihm und dem Wohnwagen des Medizinmannes lag.
    Plötzlich legte sich eine Hand auf Fips’ Schulter. Vor Schreck rutschte ihm das Herz in die Hose.
    »Kein Wort«, ermahnte ihn eine Stimme. Langsam drehte sich Fips um. Zwei dunkle Augen starrten ihn bedrohlich an. Sie gehörten zu dem furchteinflößendsten Gesicht, das Fips jemals gesehen hatte. Tiefe Falten verliefen quer über die Stirn des Medizinmannes von Rodeo-City. Seine Augen waren stahlhart und die Mundwinkel weit nach unten gezogen. Ein schwarzes Muster, das aussah, als hätte jemand den Indianer mit Filzstift bearbeitet, gab dem Ganzen den Rest. Fips wollte laut aufschreien. Sofort wurde ihm eine raue Hand auf den Mund gedrückt. Um jeden weiteren Versuch zu unterbinden, bekam er einen breiten Streifen Klebeband über den Mund gezogen. Anschließend fesselte der Medizinmann seine Hände hinter dem Rücken.
    »Hab ich es mir doch gedacht«, flüsterte er Fips bedrohlich ins Ohr. »Ihr spioniert mir nach.«
    Mittlerweile war Hugo aufgewacht. Auch er erschrak ordentlich, als er den Medizinmann aus nächster Nähe sah. Sofort ergriff er die Flucht und rannte mitsamt seiner Leine davon. Den Indianer kümmerte das wenig. Grob packte er Fips am Schlafittchen und zog ihn um den Verschlag herum auf die Vorderseite. Er stand leer. Die Bisons waren gerade zur Parade abgeholt worden. Giftiger Kessel schleuderte Fips in die Ecke in einen Strohhaufen.
    »Das soll dir eine Lehre sein, Bleichgesicht«, zischte er. Dann schob er den Bretterverschlag wieder zu und verschwand. In dem kleinen Stall wurde es stockfinster. Fips war hinter das Stroh gerollt und direkt unter dem Futternapf der Bisons auf dem Rücken liegen geblieben. Er konnte sich keinen Zentimeter bewegen.
    Nichts ahnend versuchte Merlin sich in der Zwischenzeit ein Bild von dem zu machen, was er im Wohnwagen des Medizinmannes vorfand.
    »Charly«, flüsterte er aufgeregt nach draußen. »Das ist echt krass.« Die vier Wände waren komplett mit unterschiedlichen Tierfellen in verschiedenen Größen und Farben bedeckt. Auf dem kleinen Tischchen lagen ausgestopfte Tierpfoten in allen möglichen Größen. Überall standen kleine Fläschchen mit Kräutern und Flüssigkeiten. Neben der Tür entdeckte Merlin eine schreckliche Maske mit Teufelshörnern. Schwer atmend wich er einen Schritt zurück. Dabei stieß er an ein kleines Regal. Lautes Gläserklirren ließ ihn zusammenzucken. Er drehte sich um und sah ein paar Einweckgläser, wie er sie von zu Hause kannte, wenn seine Mutter Marmelade einkochte. Als

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