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Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Titel: Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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Dreiviertelstunde.«
    »Kein Problem«, sagte Merlin.
    Charlotte zog einen Zwanzig-Euro-Schein aus der Tasche.
    »Ich zahle«, verkündete sie stolz. »Und von dem Rest gebe ich später ein Eis aus.«
    »Juhuu«, rief Fips. Das Stichwort ›Eis‹ ließ seine Angst vor dem Medizinmann sofort in Vergessenheit geraten.
    Hinter dem Eingangstor schlenderten sie erst mal an den bunten Buden entlang. Charlotte und Merlin blickten sich aufmerksam um.
    »Wie kommen wir denn da hin, wo sonst keine Besucher hinkommen?«, fragte Charlotte Merlin flüsternd. »Da sind doch überall Zäune.«
    »Keine Ahnung«, gab Merlin leise zurück. »Uns wird schon was einfallen.«
    Mit einem heftigen Ruck wurde Merlin nach rechts gezogen. Die Hinterlassenschaft eines blökenden Esels hatte es Hugo angetan. An der Leine zu gehen war er einfach nicht gewohnt, was für sein Herrchen einige Anstrengung erforderte.
    »Aus, Hugo«, befahl Merlin. Doch der steckte seine Schnauze bereits schnuppernd in den braunen Haufen.
    »Wie lecker«, rief jemand lachend. Die Mitglieder der Schwarzen Pfote drehten sich um. Sie erkannten den schlaksigen jungen Mann sofort.
    »Achim«, begrüßte Charlotte den freundlichen Glatzkopf begeistert. »Was machst du denn hier?«
    »Na, was denkt ihr denn?«, sagte er grinsend. »Der Maskenbildner von Rodeo-City ist krank geworden. Und einer muss ja die Indianer schminken.«
    Fips traute seinen Ohren nicht. »Wie, Indianer schminken?« Fassungslos starrte er Joachim an. »Ich dachte, die sind alle echt.«
    Charlotte guckte ihn schräg von der Seite an. »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«
    »Wieso denn nicht?«, erwiderte Fips. »Wär doch noch viel cooler, wenn die echt wären.«
    Joachim lachte laut auf. Merlin interessierte sich mehr für die Tätigkeit des Maskenbildners als für die Herkunft der Bewohner von Rodeo-City.
    »Und wo schminkst du die?«, fragte er.
    Joachim zeigte in Richtung Marterpfahl. »Hinten, im Indianerdorf«, erklärte er. »Kommt mit, ich zeig es euch.«
    Er schnappte sich den schwanzwedelnden Hugo und nahm ihn auf den Arm. Hugo leckte Achim begeistert über die Nase.
    Merlin konnte sein Glück nicht fassen. Achim würde sie genau da hinbringen, wo sie hinwollten. Er guckte Charlotte an. Die zwinkerte ihm verschwörerisch zu.
    Dass Giftiger Kessel sie aus der Entfernung beobachtet hatte, merkten sie nicht.

Das Indianerdorf

    Unter ›Indianerdorf‹ hatte sich sogar Merlin etwas anderes vorgestellt. In seiner Fantasie hatte er sich ein Lagerfeuer und toll verzierte Indianerzelte ausgemalt. Eine Indianermama, die mit ihren Kindern bunte Perlen zu Schmuck verarbeitete. Und eben Indianer, wenn auch verkleidete, die Pferde ohne Sattel vorbeiführten. Doch der Bereich hinter den Kulissen war alles andere als romantisch.
    Sobald sie durch eine kleine Tür auf die andere Seite des hohen Holzzauns traten, war vom blühenden Wilden Westen nicht mehr viel übrig. Mit kalten Eisengittern war ein riesiges Feld abgegrenzt worden. Der Boden bestand hier aus matschiger Erde. Bei jedem Schritt gaben Merlins Schuhe ein lautes Schmatzen von sich. Es roch ein wenig nach Kuhstall. Auf der linken Seite waren ohne ein erkennbares System mehrere alte Wohnwagen abgestellt worden. Dazwischen standen einige Container, wie Merlin sie von Baustellen kannte.
    »Hier wohnen alle Mitarbeiter von Rodeo-City, während sie in Hommelsdorf sind«, sagte Achim. »Die sind hier wie eine große Familie.«
    Zwei Männer in Shorts und T-Shirts saßen auf der Kühlerhaube eines alten, amerikanischen Autos. Vor ihnen stand ein Elektrogrill, auf dem ein paar Würstchen brutzelten. Freundlich winkten sie Achim und den Mitgliedern der Schwarzen Pfote zu. »Howdy«, grüßte der Kleinere.
    »Oh, Mann«, flüsterte Fips. »Das sind Jim und Joe. Die sind ja auch ohne Hüte voll cool.«
    Der rechte Bereich war für die Tiere. Eine nicht mehr ganz grüne Wiese war mit gelben Holzpfosten und einem roten Band abgesteckt worden. Darauf grasten gemütlich fünf Pferde, vier Kühe, zwei Kälbchen, drei Esel und eine sechsköpfige Schweinefamilie. Direkt daneben war ein schwerer Holzverschlag.
    »Das ist der Stall für die Bisons«, erklärte Achim. »Die Biester sind mit Vorsicht zu genießen.«
    »Und wer wohnt da?« Charlotte zeigte auf einen Wohnwagen, der in einiger Entfernung zu den anderen geparkt war. Mit seinen verdunkelten Scheiben sah er irgendwie ungemütlich und nicht sehr einladend aus.
    »Ach, da«, Achim winkte ab. »Da wohnt

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