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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Rochelle
Amerikaner ist«, warf Mayes mit naiver Stimme ein, »wieso kann dann Ulani aus seiner Heimatstadt kommen?«
    »Natürlich brauchen Sie es
nicht gleich an die große Glocke zu hängen«, befriedigte ich seine Wißbegier , »aber Ulani kommt von
der Insel Niihau , und Pete Rochelle hat ebenfalls
lange Zeit dort zugebracht. Da ist es doch verständlich, daß er sehr davon
beeindruckt war und so bald wie möglich dorthin zurückkehren möchte. Wo es doch
dort so schöne Mädchen gibt!« setzte ich noch hinzu.
    In diesem Moment erschien Kemo mit meinem Gin-Tonic. Mayes brachte er ebenfalls einen
Drink. »Ihr Steak ist in etwa fünf Minuten fertig«, meldete er hölzern. »Das
heißt, wenn Sie es leicht durchgebraten wünschen, Sir.«
    »Ich ziehe es sehr saftig vor«,
erwiderte ich. »Wenn es nicht genug durchblutet ist, können Sie ja Mr. Mayes
bitten, Ihnen ein neues herunterzusäbeln , das noch
blutig genug ist.«
    »Gut«, sagte Kemo , »dann dürfte es in drei Minuten fertig sein, Sir.« Er
verschwand hastig.
    Mayes trank von seinem Cocktail
und sah mich über den Rand seines Glases kalt an. Seine unschuldigen
Kinderaugen hatten einen leicht glasigen Überzug. »Dieses Spielchen«, lispelte
er plötzlich, »reicht mir jetzt langsam, Danny. Ich finde es überhaupt nicht
mehr komisch. Warum rücken Sie nicht mit der Sprache raus?«
    »Wenn Ihnen daran liegt«,
entgegnete ich. »Ich habe gar nichts dagegen, mit der Sprache herauszurücken,
wenn mir etwas auf der Seele brennt. Und mir brennt so allerlei auf der Seele.
Zum Beispiel der Mord an Miss Arlington; dann der mir unterschobene Verdacht,
ich hätte sie umgebracht — außerdem die Tatsache, daß Sie mich direkt in die
Arme von Virginia Reid und Larsen dirigiert haben. Wußten Sie, daß die beiden
eng mit Kayo Choy zusammenhängen?
Und dann die Geschichte mit Niihau . Alle Leute
interessieren sich brennend für Niihau . Ulani kommt dort her — und Sie bewachen sie mehr als Vater,
Mutter, Muhme und Urahne zusammen. Aber was mich am feisten irritiert, ist, daß
Sie es waren, der Rochelle erzählt hat, ich sei der Mörder seiner Freundin.«
    »Wie Sie gesagt haben« — er
lächelte dünn —, »haben Sie wirklich viele Sorgen auf einmal. Ich will
versuchen, Ihnen auf einige Ihrer Fragen zu antworten. Was den Tod von Miss
Arlington angeht, so bedauere ich ihn aufrichtig. Sie war eine sehr charmante
Frau. Ich habe sie ein-, zweimal hier gesehen.«
    Kemo brachte das Steak, und Mayes
schwieg, bis er es serviert hatte und wieder gegangen war.
    »Der Ober sagte mir, daß Sie
sich nach Mrs. Reid und Captain Larsen erkundigt
hätten«, fuhr er dann fort. »Da sie ziemlich oft hier sind, wußte ich, daß sie
meistens vorher im Princess Kaiulani noch ein paar Cocktails trinken. Und ich
dachte, ich würde Ihnen einen Gefallen tun, als ich Ihnen sagte wo Sie sie
finden könnten. Was Kayo Choy betrifft, so kennen ihn alle Leute in Honolulu. Aber davon, daß er gestern abend mit den beiden zusammen war, habe ich nichts
gewußt.«
    »Und was ist mit Niihau ?« fragte ich. »Und mit Rochelle?«
    » Niihau ist die Insel, von der Ulani stammt«, antwortete er.
»Nicht mehr und nicht weniger. Aber wie ich Ihnen schon sagte, Danny, spielen
Sie ein Spiel, dessen Regeln ich nicht kenne. Rochelle habe ich in meinem
ganzen Leben noch nie gesehen. Wie sollte ich also etwas über ihn wissen?«
    »Wie sollten Sie also etwas
über ihn wissen?« wiederholte ich grinsend. »Aber lassen Sie sich eines gesagt
sein, Eddie: Wenn ich je herausfinden sollte, daß Sie mich angelogen haben,
mache ich kurzen Prozeß. Ein Schuß genügt. Und der sitzt.«
    Ein kleiner Ober mit einem
traurigen Gesicht kam an unseren Tisch, beugte sich zu Mayes vor und flüsterte
ihm etwas ins Ohr.
    Mayes erhob sich und lispelte
noch höflicher als zuvor: »Sie entschuldigen mich jetzt bitte, Danny. Die
Geschäfte rufen. Lassen Sie sich Ihr Steak gut schmecken. Die Rechnung ist
schon beglichen.« Damit ging er.
    Ich hatte kaum zwei Bissen zu
mir genommen, als Kemo wieder auftauchte. Langsam kam
ich mir vor wie auf dem Grand Central während des Berufsverkehrs.
    »Das Steak ist prima«, lobte
ich. Es war wirklich sehr zart. »Ausgezeichnet!«
    »Rochelle ist hier«, flüsterte
er mir zu. »Er ist gerade gekommen. Er wartet in Mayes’ Büro. Und er ist nicht
allein. Der andere — ein ganz übler Kerl. Ich weiß es.«
    »So?«
    »Vielleicht sollten Sie jetzt
lieber das Lokal verlassen, Mr. Boyd!« Er lächelte

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