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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wenn ich   …«
    »Das ist krank.«
    »Ja«, gab der Mann bereitwillig zu, »und Ihre Wünsche sind natürlich katholisch-koscher-halal, aus diesem Grund wandern Sie ja zu dieser achtbaren späten Stunde alleine in dieser ehrenwerten Ecke der Stadt herum. Urteilen Sie nicht über andere, mein Freund, ansonsten verlieren Sie schneller eines Ihrer kostbaren Körperteile, als Ihnen lieb ist.« Er grinste ebenfalls. »Was darf ich für Sie enthüllen? Wie kann ich Ihnen einen Gefallen tun? Welche Obsession möchten Sie sich an diesem schönen kühlen Abend erfüllen?«
    Da musste Whispr nicht lange nachdenken. »Ich will eine Jungfrau.«
    »Wollen wir das nicht alle?« Der Werber kicherte über seine Erwiderung, die eigentlich gar nicht so witzig gewesen war. »Kein Problem, mein Freund.« Er musterte seinen kantigen Kunden genauer. »Männlich oder weiblich? Mensch oder Tier? Neu oder wiederhergestellt?«
    Aus einem der vielen Klubs entlang der Straße kamen Kampfgeräusche, und der Streit wurde im Freien weiter ausgetragen. Da es sich bei den Streitenden um zwei Frauen handelte, hatte sich rasch ein größeres Publikum eingefunden. Dankbar über die kostenlose Unterhaltung feuerten sie das kämpfende Paar an. Whispr wandte sich ab, da er keine Waffen sehen konnte. Es war kein Kampf auf Leben und Tod, und solche Kämpfe hatte er auf den brutalen Straßen von Savannah schon zu oft gesehen, um noch Interesse daran zu haben.
    »Menschlich. Weiblich. Der letzte Punkt ist mir eigentlich egal«, antwortete er.
    Der Mann schien sich im Kopf Notizen zu machen. »Wie viele Arme? Beine? Ich kenne einen von Indern geführten Schuppen, der ziemlich berühmt für seine beiden ›She-vas‹ ist, die so viele Meld-Arme haben, dass ein Mann beinahe glaubt, er hätte drei Frauen zum Preis von einer gekriegt!«
    Whispr schüttelte den Kopf. »Die normale Anzahl. Dasselbe gilt auch für Augen, Ohren, Brüste und all die andern üblichen Anhängsel. In korrekten und akzeptablen Proportionen.«
    Die Augen des Werbers weiteten sich. »Sie wollen eine   … Natural?«
    »Reden Sie keinen Blödsinn. Sehe ich aus, als ob ich mir eine Natural-Jungfrau leisten könnte?«
    »Nein, das tun Sie nicht, aber ich stelle keine Vermutungen an. Das ist nur schlecht fürs Geschäft. Ein heruntergekommenes Aussehen kann durchaus eine Tarnung für gutes Geld sein.« Er richtete sich auf. »Okay, eine Jungfrau. Wirklich nichts anderes?« Er beäugte seinen neuen Klienten genau. »Keine weiteren Wünsche? Keine Überraschungen? Überhaupt keine ›besonderen‹ Melds?«
    Whispr schüttelte den Kopf. Irgendwo jenseits der schwebenden hartnäckigen mobilen Werbeanzeigen, der hell erleuchteten Häuserfronten, der lärmenden Bars und der retinaverätzenden Lichter lag der Rest der Stadt. Und noch weiter in der Ferne befanden sich Weingärten und Obstplantagen, und wenn man sogar noch ein ganzes Stück weiter ging, konnte man die freigelegten Knochen des alten Afrika finden mit ihren uralten Geschichten, wilden Stämmen, geheimnisvollen Legenden und exotischen Tieren. Ebenfalls dort musste man auch auf die wichtigsten, geheimsten und am besten bewachten Forschungsanlagen des SAHV stoßen können, in die er einzudringen hatte, wobei er dabei möglicherweise mit einer Verhaftung oder sogar dem Tod rechnen musste.
    Aber nicht jetzt und nicht hier.
    »Vielleicht eins«, fügte er leise hinzu.
    »Ah!« Der Werber sah zufrieden aus. »Ich wusste es! Was wünschen Sie sich? Ihre Perversionen stehen kurz vor der Erfüllung, mein Freund. Nennen Sie sie mir, und ich werde mich darum kümmern.«
    »Ich möchte, dass sie nett zu mir ist«, erklärte Whispr.
    Der bedeutend kleinere Mann sah seinen ausländischen Klienten blinzelnd an. »›Nett‹? Was für eine Art von ›nett‹?«
    »Nett«, wiederholte Whispr. »Sie soll nett zu mir sein.«
    Die kleinen Schultern zuckten nach oben. »Sie werden alle nett zu Ihnen sein. Das ist schließlich Teil von dem, wofür Sie bezahlen.«
    »Nein.« Whispr beugte sich so ruckartig nach vorn und unten, dass der Werber erschrocken einen Schritt nach hinten machte. » Nett . Verständnisvoll. Mitfühlend. Warmherzig.«
    »Ich weiß nicht   …« Der Werber schien tatsächlich ratlos zu sein und schüttelte zweifelnd den Kopf. »Löcher und Anhängsel kann ich mengenweise besorgen, einige ganz natürlich, andere aus Massenproduktion. Aber nett   …« SeineStimme brach ab, und dann strahlte er auf einmal. »Ich glaube, ich habe

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