Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
Sonst leckte er immer an ihren Füßen herum, wenn sie sich aufsetzte.
Müde ging sie zum Schrank und guckte ins Leere … Mist, sie hatte die Sachen im Korb liegengelassen. Gut, dann halt im Wäschekorb herumwühlen.
Shorts und ein gelbes T-Shirt, das reichte. Wer wusste schon, ob Mischa zu einem Quickie im Keller …
Alischa wischte ihre aufblühende Fantasie beiseite, sonst würde sie womöglich gleich am frühen Morgen die Murmeln des Spießers im Blaumann kraulen. Nein, nicht der Spießer … Mischa!
Irgendwie war ihr die Vorstellung, im Keller oder sonst wo dabei erwischt zu werden peinlich. Besonders nach ihrer nächtlichen Begegnung in der Küche und dem, was sie danach in ihrem Zimmer an sich selber erlebt hatte.
Sicher, bei Mischa war sie jedes Mal gekommen.
Doch da gab es keinen Vergleich zu dem phänomenalen Orgasmus in ihrem Zimmer, den sie sich, nur mit dem überheblichen Hausgeist in ihrer Vorstellung, alleine beschert hatte.
Puh, Alischa sah schon wieder vor ihrem inneren Auge, wie er seinen Riechkolben in ihr Höschen steckte und wurde postwendend feucht.
Und wer bitte sehr traf schon nachts seinen versnobten Mitbewohner splitternackt in der Küche an?
Alischa schluckte. ihre Gedanken schossen kreuz und quer durch ihren Kopf, nichts ergab mehr einen logischen Sinn! Warum hatte er sie nicht berührt?
Und warum um Himmelswillen dachte sie ständig an ihn und nicht an Mischa?
Aber egal, denn der feine Herr würde sicher bald seiner Anzugarbeit nachgehen und wäre damit aus dem Haus!
Mit guter Laune schlüpfte sie in ihre Gummiclogs und schwebte fast die Stufen hinunter. Erst mal Kaffee kochen!
Kaum in der Küche angekommen, staunte sie nicht schlecht. Der Kaffee war schon fertig und von der Terrasse wehte ein frisches Lüftchen herein. Draußen bellte Walter. Okay, dann spielte sie die noch freien Minuten etwas mit ihm auf der Wiese.
Auch dieser Job fiel ins Wasser, denn Herr Schwarz tobte mit dem Hund durch den Garten … in einem labbrigen T-Shirt und ausgefransten kurzen Jeans!
Ach, hatte er heut Nacht einen Altkleidercontainer überfallen?
Gleich darauf schalt sie sich selber, denn so ganz schlimm war er nun auch wieder nicht, halt nur ein wenig versnobt.
Und eine Sekunde später sank sie auf einem der Gartenstühle nieder, denn das Bild von ihm, wie er in ihrem Slip schnüffelte, überlagerte jeden anderen Gedanken.
Himmel! Alischa fuhr zusammen, denn Walters Ball landete neben ihr im Pool.
„Nein Walter!“, rief Alex dem Hund hinterher, denn wer wusste schon, ob der Staff die Treppen fand und nicht im Wasser ersoff.
„Ich hab ihm beigebracht, über die Stufen aus dem Wasser zu kommen!“, rief Alischa gegen.
Und schon hopste der Staff mit einem Satz ins Wasser.
„Wenn das nicht klappt, dann holen Sie ihn da wieder raus!“
Alischa stand auf und guckte dem Hund zu. Er schnappte den Ball und suchte paddelnd die Treppe als Fixpunkt. Nach einer Runde Schwimmen fand er die Stufen und schüttelte sich samt Ball im Maul.
„Ich hab die Meldung von Pink, deren Hund im Pool ertrank, auch gelesen!“, gab Alischa an, denn Herr Schwarz guckte trotz des schlauen Hundes skeptisch übers Becken zu ihr rüber.
„Na denn. Aber ich will das nicht noch mal sehen!“
Prompt rutschte ihr die Frage heraus, ob er schon schlechte Erfahrungen damit gemacht hätte. Doch die Antwort blieb er ihr schuldig, denn es läutete. Die Handwerker waren heut aber früh dran! Eigentlich erwartete Alischa sie erst um acht Uhr.
Sie rannte zur Tür und guckte auf den Monitor, ja, es war einer der Firmenwagen, doch nur ein kleiner.
Einige Atemzüge später öffnete sie die Tür und sah nur Mischa aussteigen.
„Die anderen kommen gleich nach“, murmelte er und drückte ihr einen schlichten Kuss auf die Stirn. „Ich bräuchte einen Kaffee. Hab die halbe Nacht den Lärm aus dem Nebenhaus ertragen müssen und hab dadurch kaum geschlafen.“
„Kaffee ist schon fertig, geh und setz dich in die Küche.“
Ohne weiter auf sie zu achten, schlich er an ihr vorbei und direkt in die Küche.
So hatte sie sich das zwar nicht vorgestellt und irgendwie roch er nach einem weiblichen Parfum …
Bevor sie ihm folgte, blickte sie zur Terrasse. Herr Schwarz hockte neben Walter und rubbelte ihn trocken.
Wenig später rückte der Trupp an und es wurde wieder fleißig gewerkelt.
Die Bestellung des Frühstücks lief wie gewohnt ab. Gerade als Alischa mit Walter ihre Runde starten wollte, stand der Gast neben ihr.
Weitere Kostenlose Bücher