Hunde wuerden laenger leben, wenn
mit Tomatensoße, Chateaubriand oder Schwarzwälder Kirschtorte.
Bei erwachsenen Hunden gilt die
Faustregel: Ungefähr zwei bis drei Prozent
des Körpergewichts des Hundes sollte als
tägliche Futtermenge bereitgestellt werden.
Beispiel: Wiegt Ihr Hund, ohne zu dick oder
zu dünn zu sein, 20 Kilogramm, sollte seine
Futterration im Mittel 500 Gramm wiegen.
Diese sollte in etwa aus 70 % rohem Fleisch
bzw. fleischigen Knochen und zu 30 % aus
Gemüse, Obst und Kräutern bestehen. Bei
älteren und übergewichtigen Hunden sollte
der Fleischanteil zugunsten der fleischigen
Knochen verringert werden.
Wie die Katze ist auch der Hund kein
Getreidefresser. Und Getreide ist für bereits
zu dicke, wenig aktive sowie für gerade
wachsende Hunde ungeeignet. Getreide besteht aus Kohlenhydraten und diese liefern
schnelle Energie. Wird diese jedoch vom Organismus nicht sofort genutzt, lagert sie sich
»für Notzeiten« in Form von Fettzellen im
Körper ein. Gesunden, schlanken und aktiven Hunden kann man aber ruhig ab und
zu auch mal Getreide geben.
Je abwechslungsreicher der Speiseplan
des Hundes ist, desto besser: Wählen Sie
Fleisch und fleischige Knochen von allen
Schlachttieren, die Sie bekommen können –
sei es aus dem Supermarkt, im Discounter,
der Metzgerei oder, wenn Sie Glück haben,
gar vom Bauern in Ihrer Nähe. Eine
Mahlzeit am Tag besteht nur aus Fleisch,
Fisch und fleischigen Knochen, die zweite
aus gedünstetem oder püriertem Gemüse
(im Rohzustand kann der Hundedarm
Gemüse nicht aufspalten), Kräutern und/
oder Obst (Obst immer reif oder überreif).
Gemüse und Obst sollten Sie immer zusammen mit hochwertigen Ölen (Lachsöl,
Leinöl, Distelöl etc.) oder Quark füttern,
damit die fettlöslichen Vitamine besser aufgenommen werden können. Listen der
geeignetsten Obst- und Gemüsesorten sowie
der zu verwendenden Kräuter finden Sie in
vielen B.A.R.F.-Foren im Internet und in
zahlreichen Fachbüchern. Dort und darin
finden Sie ebenso Aufstellungen all jener
Gemüse- und Obstsorten, die für den Hund
nicht oder nur bedingt geeignet sind, wie
beispielsweise Zwiebeln, Knoblauch, grüner
Paprika etc.
Ihrer Fantasie sind bei der Zubereitung
der Mahlzeiten für Ihren Hund keinerlei
Grenzen gesetzt – ebenso wenig wie in Ihrer
eigenen »Menschenküche«! Und es macht
wirklich Spaß, so zu füttern, wie mir viele
Hundebesitzer, die »barfen«, begeistert
beipflichten. Denn der Hund kann so richtig
Hund sein. Er hat stundenlang Beschäftigung mit seinem Knochen oder kann lange
und genüsslich auf seinem rohen Pansen
herum kauen. Damit haben wir auch automatisch weniger Verhaltensprobleme mit
unausgelasteten Hunden, die in 30 Sekunden ihre Dose oder ihr Trockenfutter verschlingen und dann nach »Opfern« suchen,
die sie schikanieren können, um überflüssige Energie abzubauen (siehe Kapitel
5).
Nun werden einige von Ihnen, liebe
Leserin und lieber Leser, zu Recht sagen: Ja,
was denn noch? Ich bin berufstätig, ich habe
Kinder, ich habe tausenderlei Dinge um die
Ohren – da kann ich doch nicht auch noch
meinen Hund oder meine Katze mit
persönlich zubereitetem Extra-Futter versorgen. Bei aller Liebe: Das geht einfach
nicht.
Glauben Sie mir, ich verstehe das sehr
wohl. Ich selbst bin Mutter, und wie Sie
durch dieses Buch wissen, mit meiner Praxis
voll (und gerne) eingespannt, mache
Ernährungsberatung für Tierbesitzer und
stelle – in Anbetracht der Tatsache, dass
hochwertige Kräuter und Öle für BARFBetreibende außerhalb der Großstädte nicht
immer so ohne Weiteres verfügbar sind –
auch entsprechende Zusätze selbst her. Ich
bin also sehr wohl zeitlich völlig ausgelastet,
trotzdem werden mein Hund Pauline und
meine fünf Katzen weitestgehend nach den
vorgenannten Kriterien verpflegt. Natürlich
gelingt auch mir das nicht immer, doch
dann wähle ich die zweitbeste Möglichkeit:
Vielen Katzen- und Hundebesitzern ist es
beruflich nicht möglich, jeden Tag einkaufen
zu gehen und rohes Fleisch zu besorgen.
Auch ist Einfrieren und Auftauen mit einiger Arbeit verbunden und es gibt Vegetarier,
die das Anfassen von rohem Fleisch strikt
verweigern. Hier muss und kann natürlich
ein Kompromiss gefunden werden. Wenigstens zweibis dreimal pro Woche sollten Ihr
Hund oder Ihre Katze Frischfleisch erhalten.
An den anderen Tagen kann ein Fertigfutter,
das einen hohen Fleischanteil aufweist und
keine Zusatzstoffe enthält, gefüttert werden.
Ich möchte hier nicht jedes Fertigfutter in
Bausch und Bogen verdammen, denn
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