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Hunde wuerden laenger leben, wenn

Hunde wuerden laenger leben, wenn

Titel: Hunde wuerden laenger leben, wenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ziegler
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In
diesem Fall jedoch, bei dem der Tod des Patienten verschuldet wurde, fällt die Vorgangsweise doppelt ins Gewicht.
    Das Spezialistentum ist im Vormarsch.
Das ist an sich nichts schlechtes, denn so
kann sich ein Tierarzt auf speziellen Gebieten intensiver fortbilden als es ihm als sogenannter »Allgemeinmediziner« möglich
wäre. Wenn Patienten jedoch nur noch in
Einzelteile zerlegt werden, die isoliert betrachtet werden und dann repariert werden
müssen, wird der Gesamtorganismus als
Ganzheit vergessen und das ist sicher der
falsche Weg.
    Ähnlich wie in der Humanmedizin werden oft nur noch Symptome behandelt. Der
Augenarzt behandelt nur Augen, ohne die
vielleicht außerhalb des Auges liegenden Ursachen zu berücksichtigen; der Dermatologe
stürzt sich auf Hautveränderungen und
erkennt wichtige Zusammenhänge nicht;
der Chirurg operiert immer, auch wenn es
andere, weniger invasive Methoden gäbe
usw. … Leider hat dieser Trend in der Tiermedizin mittlerweile ebenso Einzug gehalten. Die Praktiker, die den Patienten als
Ganzes betrachten und ihn dementsprechend untersuchen, werden immer weniger, und die sogenannten »Fachidioten«
verlernen das allgemeine klinische Untersuchen. Das haben sie auch nicht mehr
nötig, da die Patienten von Kollegen überwiesen werden, die schon vorselektiert
haben. Ob das der richtige Weg ist, wage ich
zu bezweifeln. Mit der Kritik an der reinen
Symptombehandlung, wie sie heute in der
Medizin üblich ist, stelle ich natürlich große
Teile der Schulmedizin infrage, aber im
Rahmen dieses Buches würde es zu weit
führen, weiter darauf einzugehen. Ich werde
mich diesem Thema demnächst noch gesondert widmen.
    Fehler zuzugeben ist übrigens nicht Sache
der meisten Kollegen. Beispiele dafür habe
ich nach dreißig Praxisjahren allerdings
mehr als genug und deshalb möchte ich
Ihnen zum Abschluss nur eines davon exemplarisch berichten:
    Zum Kollegen M. kommt Schäferrüde
»Mac«. Mac humpelt vorne links. Es wird
ein Röntgenbild angefertigt. Auf diesem
Röntgenbild wird nichts Außergewöhnliches
gefunden und der Patient mit einem
Schmerzmittel nach Hause geschickt. Eine
Woche später humpelt Mac noch immer. Es
wird erneut, diesmal von einem anderen Tierarzt, ein Röntgenbild angefertigt. Diagnose: Glatter Bruch des Oberarms. Auf die
vorsichtige Nachfrage bei Kollege M., ob vielleicht der falsche Fuß geröntgt worden sei
– kann ja mal im Eifer des Gefechts geschehen – kam die Ausrede: Der Besitzer des
Schäferrüden hätte ihm eine Woche vorher
einen anderen Hund vorgestellt und von
diesem anderen Hund sei das Röntgenbild
angefertigt worden. Der Besitzer von Mac
hat aber eben nur Schäferhund Mac und
fühlt sich dementsprechend mutwillig hintergangen. Er ruft beim Kollegen M. an und
fragt freundlich, ob er wenigstens einen Teil
seines Geldes zurückbekommen könnte. Das
wird ihm verweigert. Auch hier wird kein
Fehler eingestanden. Macs Herrchen hat
keine Chance auf Wiedergutmachung und
sein Vertrauen in Tierärzte ist seither
gründlich ruiniert.
KAPITEL 9
    Die schlimmsten und hartnäckigsten
Gerüchte rund um die biologisch
artgerechte Rohfütterung: Wie Tierärzte – bewusst oder aus Unwissenheit – falsch informieren, um Fertigfutter aufzuwerten und zu verkaufen
    In diesem Kapitel möchte ich Sie, liebe
Leserin und lieber Leser, nicht mit Nährwerttabellen oder Bedarfszahlen traktieren.
Diese gehören in reine Ernährungsbücher
und sollen hier nicht besprochen werden.
Stattdessen möchte ich Ihnen an dieser
Stelle vor Augen führen, wie unkompliziert
es tatsächlich ist, Hunde und Katzen
artgerecht zu ernähren.
Beginnen wir mit der Katze:
    Katzen sind Wüstentiere und sind es daher von ihrem evolutionären Naturell her
nicht gewohnt, viel zu trinken. Katzen nehmen die notwendige Flüssigkeit in erster
Linie mit der Nahrung auf. In der freien
Natur tun sie dies, indem sie Mäuse (circa
sechs bis zwölf pro Tag), Schlangen oder anderes Kleingetier jagen, erlegen und fressen
– man darf bei aller Niedlichkeit und
Kuscheligkeit nämlich nicht vergessen, dass
unsere geliebten Stubentiger ursprünglich
schlicht Raubtiere sind.
    Das sind Fakten, die von niemandem bestritten werden. Auch nicht von sogenannten »Ernährungsexperten«, die im Solde
von Futtermittelfirmen stehen und von
diesen beauftragt sind, geeignetes Katzenund Hundefutter zu entwickeln. Trotzdem
wird in der Praxis auf diese Tatsachen keinerlei Rücksicht genommen. Auf der
Homepage von einem der größten

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