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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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genug; und auf diese Ermittlungen hatte ich mich nur eingelassen, weil Marple versucht hatte, uns den Mord an Jimbo und Ronny anzuhängen. Dabei gab es keinerlei Beweise gegen uns. Billy Randall hatte mich durch Einschüchterungen und Drohungen dazu gezwungen, die Ermittlungen fortzusetzen, und mich mit einem Umschlag voll Bargeld geködert. Vielleicht war es nicht unbedingt Blutgeld, aber mein Instinkt, es abzulehnen, war richtig gewesen. Ich hätte stark bleiben und ihn zurückgeben sollen. Ich hätte ihm entschlossen entgegentreten und ihm erklären sollen, dass mich seine Probleme nichts angingen, dass ich meinen Job erledigt hatte und mich nun aus dem Detektivgewerbe zurückziehen und hinfort auf den Verkauf von Büchern konzentrieren würde; eine Profession, die schon Aufregung genug bedeutete für jemanden mit stark erhöhtem Blutdruck, verkalkten Adern, exorbitanten Cholesterinwerten, Glasknochen, Schuppenflechte, Angina, Rachitis, Tinnitus und chronischer Malaria, die bei einem Besuch des Botanischen Gartens von Belfast von einem einzelnen bösartigen Moskito auf mich übertragen worden war.
    Schon bald würde ich Vater werden. Außerdem musste ich mich um eine schwerstbehinderte Mutter kümmern. Ich hatte keinen Bedarf daran, in einen Mordfall verwickelt zu werden. Jimbo und Ronny waren zwei Drogendealer gewesen, und es war mir ziemlich wurst, wer sie erledigt hatte.

    Es.
    War.
    Mir.
    Wurst.
    Nachdem Alison weggefahren war, saß ich zwanzig Minuten lang im Kein-Alibi-Lieferwagen. Dreimal schaltete ich den Motor an und wieder aus. Dann kletterte ich aus dem Wagen, nahm die Gasse hinters Haus und betrat den Laden von der Rückseite. Ich setzte mich an die Theke und widmete mich erneut dem Fall des schwanzköpfigen Mannes .
    Verflucht sollte Alison sein!
     
    Drei Uhr morgens. Das Telefon klingelte.
    Alison sagte: »Ich kann nicht schlafen. Ich hab dich auf dem Handy angerufen, aber du bist nicht drangegangen. Dann hab ich bei dir zu Hause angerufen. Deine Mutter hat gesagt, du bist nicht nach Hause gekommen. Ich hab mir Sorgen gemacht.«
    »Du hast mit meiner Mutter gesprochen?«
    »Es war nicht wirklich eine Unterhaltung.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat gesagt, es ist fast drei Uhr morgens, und woher zum Teufel soll sie wissen, wo dieser verfluchte Rumtreiber steckt.«
    »Hast du gedacht, ich bin bei einer anderen Frau?«
    Nachdem sie zu lachen aufgehört hatte, sagte Alison Nein. »Du arbeitest am Fall, richtig?«
    »Vielleicht.«
    »Ich wusste es. Du kannst eben das Herumschnüffeln nicht lassen.«

    »Ich hab gedacht, vielleicht lohnt es sich, die Fakten noch mal in aller Ruhe durchzugehen. Das hat aber weiter nichts zu bedeuten.«
    »Immerhin denkst du darüber nach. Und?«
    »Wir haben es mit jeder Menge Ungeklärtem, äußerst Vagem und Diffusem zu tun.«
    »Ach, echt?«
    »Aber ich hab ein Foto des Polizeipräsidenten mit seinem Jack Russell aufgetrieben.«
    »Wie zum Teufel hast du das angestellt?«
    »In meinem Gehirn bündelt sich die Weisheit von zehntausend Detektivromanen.«
    »Lass mich die Frage anders formulieren: Wie zum Teufel hast du das angestellt?«
    »Ich hab ›Polizeipräsident von Nordirland‹ und ›Jack Russell‹ bei Google eingegeben. Wilson McCabe ist erst vor einem Jahr auf seinen Posten befördert worden. Bei seinem Dienstantritt hatte er eine Menge Presse. Den Journalisten gegenüber hat er sich als freundlicher Polizist von nebenan und Familienmensch ausgegeben, dieser ganze Quatsch eben. Unter anderem gab es auch eine Fotostrecke von ihm im QIP-Magazin  …«
    »QI…?«
    »Quite Important People  – eigentlich sollte das Heft über das Leben der Reichen und Berühmten hier in der Stadt berichten, aber wir haben nicht allzu viele davon, und die wenigen sind auch noch todlangweilig. Da die Leserschaft nicht im Geringsten interessiert war, wurde das Heft nach drei Ausgaben wieder eingestellt. Allerdings nicht, bevor sie Wilson McCabe dazu überredet hatten, mit seiner
Frau, seinen zwei Knaben und ihrem entzückenden, sechs Wochen alten Jack-Russell-Welpen zu posieren. Du kannst sie dir selbst ansehen, sie sind alle online.«
    »Und wie hilft uns das weiter?«
    »Tja, der JR war damals nur ein Welpe, aber ich hab ihn mit Jimbos verglichen, und die Flecken auf dem Fell sind identisch. Nur eben ein bisschen kleiner.«
    »Okay. Und wie hilft uns das weiter?«
    »Wir wissen, dass der JR aus Pats Haus gestohlen wurde. Wenn er wieder im Haus des Polizeipräsidenten

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