Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
Vom Netzwerk:
Greg, verraten Sie uns, von welcher geheimnisvollen Sache hier die Rede ist? Tier, Pflanze oder Mineral?«
    »Ich rede von einem Hund«, erwiderte Greg.
    »Einem Jack Russell vielleicht?«
    »Einem ausgestopften Hund.«
    »Einem Jack Russell, der dem Polizeipräsident gehört hat?«

    »Genau, ein ausgestopfter Hund, der dem Polizeipräsident gehört hat.«
    »Ein Jack Russell.«
    »Ich ziehe es vor, ihn als den ausgestopften Hund des Polizeipräsidenten zu bezeichnen. Das ist weniger rassenspezifisch.«
    »Ist es denn kein Jack Russell?«
    »In Züchterkreisen herrscht Uneinigkeit darüber, was genau ein Jack Russell ist. Wenn ich also die Sache als Jack Russell bezeichne, erkennt ihn jemand anders womöglich nicht als solchen, und es kommt zu einem Missverständnis. Und am Ende stehen wir mit dem falschen Hund da. Daher ziehen wir die eingangs genannte Bezeichnung vor. Aber wie auch immer, wir wollen ihn zurück.«
    »Für den Polizeipräsidenten.«
    »Wir wollen ihn zurück.«
    »Wir haben ihn nicht«, erklärte Alison.
    »Dann haben wir keinen Jeff«, erwiderte Greg.
    »Sie vergessen die Webseite«, sagte Alison.
    »Wir können sie aus dem Netz nehmen.«
    »Klar, aber dann werden in null Komma nichts tausend Kopien auftauchen.«
    »Dann schalten wir das Internet ab.«
    »Sie können nicht einfach …«
    »Unterschätzen Sie uns nicht.«
    »Wir wissen ja nicht mal, ob Sie Jeff haben.«
    »Natürlich haben wir ihn.«
    »Ich will mit ihm sprechen.«
    »Ich fürchte, das geht nicht.«

    »Dann geht das mit Patch leider auch nicht.«
    »Patch?«
    »Genau. Wir haben uns richtig mit ihm angefreundet. Und jetzt will ich mit …«
    »STOPP.«
    Überraschenderweise kam das von mir und nicht von ihm. Die beiden starrten mich an. Greg wusste vermutlich nicht, dass ich keinerlei Rückgrat besaß, aber Alison wusste es schon lange; daher wirkte sie auch deutlich verblüffter als er. Später würde ich ihr meine Eingebung erläutern, und dann würde auch sie verstehen, was für mich in diesem Augenblick ganz offensichtlich war.
    Gregs Blick durchbohrte mich. »Stopp?«
    »Ja. Schluss jetzt. Bilden Sie sich vielleicht ein, Sie … Sie könnten einfach hier hereinplatzen und uns bedrohen? Also … also wissen Sie, was ich denke? Ich denke, Sie reden hier nichts als gequirlte Kacke! Vielleicht arbeiten Sie für die Regierung, vielleicht sind Sie tatsächlich so was wie ein Spion, aber unterm Strich zählt nur eins: Sie sind hier und versuchen, uns unter Druck zu setzen, damit wir Ihnen Ihren wertvollen kleinen ausgestopften Köter überlassen. Und das klingt für mich nicht nach einer sonderlich starken Position. Und sie wird auch nicht stärker dadurch, dass Ihr Gesicht bald weltweit im Internet verbreitet wird. Ich meine, wie bescheuert ist das? Für mich liegt der Fall klar: Sie haben Patch verloren, und jetzt strampeln Sie sich verzweifelt ab, ihn wiederzukriegen, bevor irgendjemand Wichtiges – will heißen: nicht Sie – es herausfindet. Na? Klingt das nicht mehr wie die Wahrheit? An Ihrer Stelle, Kumpel , würde ich schleunigst dafür
sorgen, dass Jeff wieder auftaucht, und zwar ohne dass ihm auch nur ein Haar auf seinem hohlen Schädel gekrümmt wurde. Und dann können wir meinetwegen Tacheles reden, capisce ?« Ich öffnete eine Schublade, zog eine Visitenkarte heraus und knallte sie auf die Theke. »Ich hab einen Fall zu lösen und kann meine wertvolle Zeit nicht mit Leuten wie Ihnen verschwenden. An Ihrer Stelle würde ich noch mal gründlich über die Angelegenheit nachdenken, und wenn Sie dann irgendetwas Konstruktives beizutragen haben, klingeln Sie durch, vorausgesetzt, Sie haben nach dieser Panne hier Ihren Job noch. Und in der Zwischenzeit – verpissen Sie sich aus meinem Laden!«
    Es war der perfekte Abschluss für unsere kleine Konfrontation. Alison blinzelte zu mir hoch, sie war offensichtlich beeindruckt. In diesem Moment hätte ich mich glücklich und zufrieden zurückziehen können.
    Unglücklicherweise war es aber nicht das Ende. Greg verzog keine Miene.
    »Ausgezeichnet«, sagte er, »und so leidenschaftlich . Aber lassen Sie mich hier mal eine Sache klarstellen, Arschloch. Wir haben Ihren beschissenen kleinen Laden komplett auf den Kopf gestellt; daher weiß ich, dass hier keine einzige Scheißkamera hängt. Außerdem haben wir uns Ihren Computer vorgeknöpft – und Sie haben echt krankes Zeug da drauf. Also hätte ich hier ohne Weiteres mit schwerem Geschütz anrücken können, aber nein,

Weitere Kostenlose Bücher