Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
Vom Netzwerk:
kann man nur so blauäugig sein. Unser Freund wird festgehalten von …«
    »Agenten.«
    »Agenten?«
    »Agenten.«
    »Woher willst du wissen, dass er ein …«
    »Weil ich, während du hier getobt und gewütet hast, sein Kennzeichen durchs System gejagt habe. Es ist ein Fahrzeug der Regierung, und selbst die müssen irgendwo registriert sein, und sein Wagen ist …«

    Ich drehte den Monitor, um es ihr zu zeigen. Es war das Google-Bild eines neuen, dreistöckigen Gebäudes mitten in Hollywood, kaum fünf Kilometer entfernt von hier.
    »Es handelt sich um das regionale Hauptquartier des britischen Inlandsgeheimdiensts MI5, letztes Jahr neu eröffnet. Bei einem Angriff auf den regulären Sitz in London übernehmen ihre Leute hier. Zehntausend Quadratmeter Geheimniskrämerei, eine unterirdische Ebene, vierhundert Angestellte. Außerdem sind sie vermutlich mit dem hochtechnologischsten Technokram der Welt ausgestattet, der eine Xbox wie einen Abakus aussehen lässt. Als Greg erklärte, sie hätten meinen Laden auf den Kopf gestellt, hab ich ihm nicht geglaubt; nicht bei all meinen Alarmanlagen und Schlössern. Aber als er erwähnte, sie hätten sich meinen Computer vorgeknöpft, klang das schon wahrscheinlicher. Ich habe zwar jede Menge Firewalls installiert, um meine Firewall zu schützen, aber vermutlich ist ihr Kram noch einen Zacken besser als meiner.«
    »Was für schrägen Kram hast du denn auf dem Computer?«
    »Kram eben.«
    »Perversokram?«
    »Definiere Perversokram.«
    »Wenn ich’s recht überlege, will ich’s eigentlich gar nicht wissen. Okay. Deine Zaubertricks haben funktioniert. Ich hab mich ein bisschen beruhigt. Aber was machen wir jetzt mit Jeff?«
    »Ich hatte überlegt, ein Dutzend Exterroristen zu rekrutieren, sie zu einer schlagkräftigen Truppe zusammenzuschweißen
und dann das MI5-Hauptquartier zu stürmen. Möglicherweise werden wir nicht alle heil wieder rauskommen.«
    »Okay.«
    »Alternativ dazu machen wir gar nichts. Im Moment gehen sie noch davon aus, dass Jeff irgendwas weiß und sie nur hinhält. Hätten sie ihn tatsächlich gefoltert, hätten sie längst herausgefunden, dass er von nichts eine Ahnung hat. Offensichtlich halten sie sich an Obama, denn Jeff hat eine Schmerzgrenze, die nur geringfügig über meiner liegt. Einmal hat er geflennt, nur weil er sich an einem Stück Papier geschnitten hat. Da braucht’s keine Wasserfolter; die müssen ihm lediglich damit drohen, ihm ein Glas lauwarme Milch über den Kopf zu kippen, und er würde seine eigene Mutter ans Messer liefern.«
    »Okay. Leuchtet mir ein. Bleibt das Ultimatum. Dreiundzwanzig Stunden, um Patch aufzutreiben, sonst … tja, was sonst?«
    »Also, wenn ich richtigliege, und ich liege meistens richtig, dann hat Greg die Situation nicht im Griff und steht ziemlich unter Druck, was ihn unberechenbar macht. Daher ist er zu allem Möglichen fähig. Was aber nicht unbedingt heißen muss, dass wir bald gemeinsam mit Jeff bäuchlings im Lagan treiben; ihre Maßnahmen könnten subtiler sein.«
    »Zum Beispiel ein paar Extranullen an deinen Steuerbescheid anhängen?«
    »Vielleicht nicht ganz so subtil. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn wir uns einfach, na ja, verstecken, du weißt schon.«

    »Die Emu-Lösung des Problems.«
    »Strauß.«
    »Meinetwegen Strauß. Und unseren gefangenen Freund vergessen wir bequemerweise einfach …«
    »Genau.«
    Alison schüttelte den Kopf. »Du bist zu so viel mehr imstande.«
    »Imstande schon. Aber zusätzlich braucht es inneren Antrieb. Und innerer Antrieb erfordert wiederum Energie, Ausdauer und Mut.«
    »Das alles hast du. Große Reserven davon. Sie müssen nur angezapft werden.«
    »Glaub mir, du liegst falsch. Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden, meine Bücher lesen und ab und zu eins davon verkaufen.«
    »Du willst das Handtuch werfen?«
    Ich nickte.
    »Und wenn ich allein weitermache, weil ich mich Pat verbunden fühle, lässt du mich dann einfach gewähren, trotz meines Zustands?«
    »Dein Zustand geht mich nichts an. Du hättest Verhütungsmittel nehmen sollen.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Hör auf damit. Ich kenn dich, du willst mich nur auf den Arm nehmen. So bist du nun mal, aber ich weiß genau, du lässt mich niemals alleine damit.«
    Ich schaute sie an.
    Sie schaute zurück.
    Erneut hatte sie mich in einen dieser Starr-Wettbewerbe verwickelt. Mein verstopfter Tränenkanal, wegen dem ich
in Stressmomenten immer blinzeln muss, tat seine Wirkung. Zudem leide

Weitere Kostenlose Bücher