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Hundsvieh - Kriminalroman

Hundsvieh - Kriminalroman

Titel: Hundsvieh - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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ich zu, »das Wie ist wirklich der Knackpunkt.«
    »Die Ermittler sind bei Amateurtätern besonders gefordert«, erklärt Lena. »Da es sich oft um einen einmaligen Fall handelt, gibt es keine Vorstrafen, die auf einen bestimmten Täter hindeuten.«
    Links liegt der Palpuognasee, ein dunkler Spiegel im Lärchenwald, einige Wagen stehen hier am Straßenrand, Angler, die schon früh aufgestanden sind. Es hat wenig Verkehr auf der Straße. Das beruhigt mich, dann die Passstraße über den Albula ist nicht überall gut ausgebaut, an einigen Stellen auch sehr schmal, außerdem reiht sich Baustelle an Baustelle, denn der Winterfrost setzt dem Belag ziemlich zu.
    An Wochenenden, wenn neben dem normalen Verkehr noch Motorräder über den Pass donnern und dazwischen etliche Fahrradfahrer einen sportlichen Kick suchen, ist die Fahrt ziemlich mühsam.
    »Übrigens sah ich gestern Abend den Wagen von zwei alten Bekannten in Bergün, rate mal …«
    Mir müssen die Augen zugefallen sein, denn ich höre nicht mehr, was Lena zu mir sagt. Erst oben auf der Passhöhe schrecke ich auf. Der Parkplatz neben dem Gasthaus ist leer. Rechts im Schatten einige größere Schneefelder, in den Senken neben der Straße etliche Tümpel. Die Wiesen sind hier oben braun und struppig, es dauert, bis der Bergfrühling auf dem Pass Einzug hält. Sicher lenkt Lena ihren Mini Cooper gegen La Punt hinunter.
    »Warum bist du zur Hütte gekommen, Lena?«
    »Nachdem ich dich gestern auf der Lenzerheide rausgeschmissen hatte, bin ich auf einer Seitenstraße davongefahren, das hast du ja noch gesehen. Deine Freunde vom Museum haben mich verfolgt, kurz vor Surava konnten sie überholen, haben mir den Weg abgeschnitten und mich angehalten, die waren ziemlich wütend.«
    Lena bremst. Vor uns fährt ein Kleinlaster mit der Aufschrift PPS die steile Passstraße hinunter. PPS? Dieses Logo habe ich schon irgendwo gesehen, weiß aber nicht mehr, wofür die drei Buchstaben stehen. Gute Werbung – das weiß ich von meinem Freund Reto Müller, der vor allem Werbung in eigener Sache macht – sollte sofort zum Produkt führen, nicht zu einem Rätsel.
    »Natürlich warst du nicht mehr in meinem Wagen«, erzählt Lena weiter, »so ließen sie mich nach einigen Beschimpfungen fahren. In Filisur tätigte ich dann einige Anrufe und holte Informationen ein. Freunde auf der Redaktion halfen mir weiter, so fand ich zum Beispiel heraus, dass Müller in Bergün eine Alphütte besitzt. Aber am Abend war es so dunkel, dass ich den richtigen Weg nicht mehr fand, so schlief ich im Wagen und war erst am frühen Morgen bei dir.«
    Lena gibt Gas und überholt den Lastwagen. Am Steuer sitzt ein bärtiger Mann. PPS? Ich komme einfach nicht darauf.
    »Weißt du, was ich gestern Abend in Bergün sah?«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Den Wagen der Museumsfritzen, den dunkelblauen BMW!«
    »Das ist doch nicht möglich!«
    »Er stand vor dem Hotel Rätia.«
    Im Hotel Rätia war ich mit Morandi zum Abendessen, dann telefonierte Marco mit irgendjemandem, machte ihn auf mich aufmerksam. Das ist eindeutig kein Zufall!
    »Fritschi und Keller! Aber was haben die mit Müller zu tun?«
    »In diesem Fall hat wohl jeder mit jedem zu tun!« Lena schüttelt ihre blonde Mähne. »Wenn du die Täter dazu bringst, Fehler zu machen, dann werden irgendwann die Verbindungen zwischen den einzelnen Ecken des Spinnennetzes sichtbar.«
    »Und wo siehst du mich?«, frage ich neugierig.
    »Du, Mettler stehst in der Mitte des Netzes, genau dort, wo alle Fäden zusammenlaufen!«
    La Punt. Lena biegt nach rechts ab. Schweigend fahren wir das Engadin hinauf bis nach St. Moritz. Lena stellt den Wagen im Parkhaus ab.
    »Hör mal, Mettler, ich habe noch zu tun, ich brauche weitere Informationen. Am besten ist es, wenn wir uns in zwei Stunden wieder hier beim Wagen treffen. In Ordnung?«
    »Gut, dann werde ich jetzt mal einen Tee trinken.«
    »Lass dich nicht erwischen, mein Freund!«

10.
    Ich gehe über den Schulhausplatz und bummle durch die Fußgängerzone. Wieder trage ich die Mütze und die Sonnenbrille, schließlich war mein Bild in allen Zeitungen. Außerdem wohne ich nicht sehr weit von hier, was ich am wenigsten brauchen kann, ist eine neugierige Nachbarin, ein ehemaliger Arbeitskollege oder Mona. Ich habe beschlossen, die Sache zu Ende zu bringen, ich will und muss diesen Hund finden. Seit ich eine Verbündete habe, geht es mir sehr viel besser, die Unterstützung von Lena tut mir gut.
    »Mister Mettler, hallo

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