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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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aus, die zur Erreichung der beabsichtigten Effekte notwendig sind. Also: Es soll eine Wirkung geben, aber wie viel wovon was in welchem Ausmaß bewirken kann, das ist unbekannt. Alles klar? Wie wäre es als Fazit mit einer altbewährten englischen Volksweisheit: „An apple a day keeps the doctor away.“ Oder beherzigen Sie besser die folgenden Empfehlungen der DGE aus den Ende 2008 überarbeiteten Zehn Regeln zum vollwertigen Essen: „Vielseitig essen, nichts istverboten, und lassen Sie Platz fürs Genießen.“ Essen Sie einfach, was Ihnen schmeckt. Denn ob, wie und für wen welche Mengen von welchem Gemüse und Obst gesund sind – mit Sicherheit weiß es niemand. Sicher aber steht in einer Studie des renommierten Ernährungsforschers Professor Volker Schusdziarra aus 2009 geschrieben, dass Obst neben Gemüse gerade bei Fettleibigen wesentlich zur Kalorienaufnahme beiträgt. Der ständige Appell an Adipöse, noch mehr Obst und Gemüse zu verzehren, „erscheint in Anbetracht dieser Daten nicht sehr realistisch“ . Gefährliche Dickmacher Obst & Gemüse? Gesund oder ungesund?

Der (Süß)Stoff, aus dem die Träume sind –
die der Hersteller
    Vielleicht sind ja statt Obst und Fruchtsäften kalorienarme Diätgetränke gesünder, denn gemäß Autoren der „Gicht durch Fruchtsäfte“-Studie ist deren Konsum zumindest nicht mit einem erhöhten Gichtrisiko assoziiert. Süßstoffgesüßt , versteht sich, denn wir haben durch jahrelange „Aufklärungsarbeit“ der Hersteller und deren Lobbyverbände gelernt: Süßstoffe machen süß, aber nicht dick, weil sie keine Kalorien enthalten. Doch zum Leidweisen aller Süßstoffsüßer haben US-Wissenschaftler der Purdue University in Indiana festgestellt, dass der Verzehr des kalorienlosen Zuckerimitats deren Testratten nicht schlank hielt, sondern genau das Gegenteil verursachte: Die Tiere, deren Nahrung mit Süßstoffen gesüßt war, wurden dicker als die Ratten, die echtes zuckersüßes Futter fraßen . Der Erklärungsansatz ist so einfach wie einleuchtend. Die Autoren Swithers und Davidson vermuten, dass Süßstoffe den Stoffwechsel des Körpers durcheinanderbringen. Der Körper hat gelernt: „süß = Kalorien“. Gibt es nun keine Verbindung mehrzwischen Süße und Kalorien, fährt der Körper bei süßen Mahlzeiten irgendwann die Verdauung nicht mehr auf das normale Maß hoch: Die Nährstoffe werden schlechter verwertet, und der Körper verlangt nach mehr Kalorien. Das führt im Endeffekt zu erhöhter Nahrungsaufnahme und Gewichtszunahme . Diese Ergebnisse sprechen übrigens für die Tatsache, dass die gleichen Süßstoffe, die uns als Schlankmacher verkauft werden, in Europa seit vielen Jahren erfolgreich in der Schweinemast eingesetzt werden.
    Die Ergebnisse aus Purdue werden von Forschungen des Lübecker Adipositasexperten Professor Achim Peters gestützt. Auch seine Ergebnisse verdeutlichen, dass Süßstoffe den gesunden Stoffwechsel beeinflussen. Da unser Gehirn fast ausschließlich Zucker zur Energiegewinnung verbraucht, verunsichern die „Falschsignale“ der Kunstsüße unser Denkorgan: In Erwartung „seiner“ Energie stellt es den Stoffwechsel um und merkt erst später, dass es getäuscht wurde. Unser Hirn kann sich damit nicht mehr auf den Süßreiz als sicheres Signal „Jetzt kommt Zucker!“ verlassen. Bei einer derartigen Verunsicherung reagiert der Körper mit vermehrter Nahrungsaufnahme, das ist eine normale physiologische Reaktion. Dieser „Notversorgungsmechanismus“ wird plausibel, wenn man folgendes weiß: Der Eigenbedarf des Gehirns an Zucker ist immens. Obwohl seine Masse nur 2 Prozent unseres Körpergewichts ausmacht, verbraucht unser Oberstübchen etwa die Hälfte der täglich zugeführten Kohlenhydrate! Neben dieser erhöhten Zufuhr „ist das Sparen von Energie eine andere sinnvolle Verhaltensanpassung – wie es die Ratten von Swithers und Davidson ja auch getan haben“, erklärte Peters im März 2009. Für den Lübecker Professor sind die Ergebnisse dieser und anderer Tierversuche weitere Argumente, von Süßstoffen abzuraten. Das Resümee der Purdue-Wissenschaftler macht klar,warum: „Unsere Daten zeigen, dass der Verzehr von Speisen, die künstliche Süßstoffe enthalten, zu einem erhöhten Gewicht und Fettsucht führen kann, weil sie grundlegende physiologische Prozesse stören.“
    Das scheint übrigens auch der Fall zu bleiben, wenn der Süßstoff wieder durch normalen Zucker ersetzt wird. Also für immer

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