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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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samtig weich an und seine Finger glitten wie von selbst zu ihrem Nacken.
    »Ich habe mir doch nicht nur eingebildet, dass du mich eben so schnell wie möglich loswerden wolltest, oder? Wo soll das eigentlich hinführen, Zach?«
    Ratlos schwieg Zach einen Moment, dann sagte er ihr die Wahrheit. »Ich habe keine Ahnung.«
    Ihr Lachen strich über ihn wie eine Liebkosung. »Wenigstens bist du ehrlich.« Sie drehte sich zu ihm um und legte ihre Hand an seine Wange. »Wenn du es irgendwann weißt, sag mir Bescheid.« Damit beugte sie sich vor und berührte mit ihren Lippen flüchtig seinen Mund.
    Zach ballte die Hände zu Fäusten, um der Versuchung zu widerstehen, sie an sich zu ziehen und endlich richtig zu küssen, so, wie er es schon seit Stunden – oder wenn er ehrlich war, Wochen – wollte. Stattdessen trat er langsam zurück. »Du wirst die Erste sein, die es erfährt.«
    Wieder ein Lächeln, diesmal deutlich wärmer und mit einem Hauch von Verlangen. »Gut. Du schuldest mir noch einen Tanz.«
    Zuerst wusste er nicht, was sie meinte, aber dann erinnerte er sich daran, dass sie ihn auf Autumns Hochzeit aufgefordert und er sie einfach stehengelassen hatte. Damals war er völlig aufgewühlt gewesen, das Wissen, dass er die Frau, die er liebte, für immer verloren hatte, war zu schmerzhaft, als dass er auf die Gefühle anderer geachtet hätte. Noch etwas, das er würde wiedergutmachen müssen.
    Als er aus seinen Erinnerungen auftauchte, war Chloe bereits im Haus verschwunden. Kopfschüttelnd kehrte Zach zum Wagen zurück und fuhr zu seiner Wohnung.
    Chloe ließ die Wohnungstür hinter sich zufallen und warf sich auf ihr Sofa. Eine Weile saß sie einfach nur da und berührte mit den Fingern ihre Lippen. Es war ihr ein Rätsel, wie sie es geschafft hatte, sich zurückzuhalten. Noch jetzt prickelten ihre Lippen und das, obwohl sie seine kaum berührt hatten. Aber nach Zachs wechselhaftem Benehmen wollte sie nicht das Risiko eingehen, ihm die Tiefe ihrer Gefühle zu zeigen. Vermutlich hätte er sie sanft, aber bestimmt abblitzen lassen, und sie wusste nicht, ob sie das noch einmal überstanden hätte, ohne ihm das zu sagen, was ihr auf der Zunge lag. Hoffentlich dachte er jetzt genauso über den Kuss nach wie sie und fragte sich, wie es sich anfühlen würde, sie richtig zu küssen. In seinen Augen hatte jedenfalls eindeutig Verlangen gelegen.
    Da sie selten lange stillsitzen und grübeln konnte, stemmte sie sich nach wenigen Minuten wieder hoch und beschloss, dass eine kühle Dusche jetzt genau das Richtige war. Vielleicht würde das auch ihr Verlangen stillen, das Zach mit seinen heißen Blicken und seinen Berührungen bei ihr ausgelöst hatte. Ihrem Körper war es offensichtlich völlig egal, ob Zach ihre Erregung überhaupt beabsichtigt hatte, er wollte mehr. Jetzt sofort. Allein die Erinnerung daran, wie Zach sie angesehen hatte, als sie in ihrem engen Top aus dem Bad gekommen war, reichte, um ihre Körpertemperatur um einige Grade ansteigen zu lassen.
    Okay, jetzt war es eindeutig Zeit für eine kalte Dusche. Sie musste einen klaren Kopf behalten, wenn sie Zach nicht zu viel Macht über sich geben wollte. Außerdem gab es auch noch andere, wichtigere Dinge, wie zum Beispiel das, was er über Candice gesagt hatte. Sosehr sie es auch versuchte, es ließ sie einfach nicht mehr los. Dass Zach auch nicht gewusst hatte, dass sie davor eine Stripperin gewesen war, ließ Chloe sich fragen, warum Candice diese Tatsache so versteckt hatte. Oder hatte
sie
sich versteckt? Vor etwas oder jemandem? Chloe wollte, nein – musste mehr darüber erfahren, wenn sie jemals mit diesem Fall abschließen wollte. Und da der Mörder immer noch frei herumlief und die Polizei im Dunkeln tappte, ließ ihr die Sache keine Ruhe.
    Nach einer kurzen, aber erfrischenden Dusche setzte Chloe sich an ihren Schreibtisch, für den sie einen Platz in der Ecke ihres Wohnzimmers gefunden hatte, und ging noch einmal ihre sämtlichen Unterlagen durch. Doch nichts darin erklärte, warum Curtis die ganzen Wochen über nichts darüber gesagt hatte, dass seine Freundin früher eine Stripperin gewesen war – und warum er jetzt, nachdem der Prozess vorbei war, diese Bemerkung gemacht hatte. Wenn sie der Sache auf den Grund gehen wollte, musste sie wohl oder übel noch einmal mit dem Mistkerl reden. Sie wollte sicher sein, dass Candice’ früherer Job als Stripperin nichts mit ihrem Tod zu tun hatte.
    Chloe rieb über ihre müden Augen und stützte den Kopf auf

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