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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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lassen. Den Kopf zerbrechen konnte er sich später auch noch, wenn Chloe wieder gegangen war. »Wie ist dein Erfolg von deinen Vorgesetzten aufgenommen worden?«
    Erneut verzog Chloe das Gesicht. »Meine direkte Vorgesetzte war äußerst ungehalten, dass ich auf der Mitarbeiterbesprechung vom obersten Chef gelobt wurde. Wenn es nach ihr ginge, hätte sie den Erfolg für sich beansprucht, obwohl sie gar nichts dazu beigetragen hat. Da das nicht geklappt hat, versuchte sie, mich hinterher unter Druck zu setzen.« Einer ihrer Mundwinkel hob sich. »Ich fürchte, ich war nicht besonders diplomatisch.«
    Zach grinste. »Das kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen.«
    Chloe streckte ihm die Zunge heraus.
    Sofort schoss Zachs Puls in die Höhe, und er musste den Drang bekämpfen, sich über den Tisch zu lehnen und seinen Mund auf Chloes zu pressen. Rasch hob er die Bierflasche an seine Lippen und trank einen tiefen Schluck. Als er wieder aufblickte, betrachtete Chloe ihn nachdenklich.
    Um sie und auch sich selbst davon abzulenken, führte er die Unterhaltung fort. »Was wirst du jetzt wegen deiner Vorgesetzten machen? Das ist ja keine besonders schöne Arbeitssituation.«
    Chloe hob die Schultern. »Ich weiß es noch nicht. Wenn es so bleibt, werde ich irgendwann gehen müssen, denn das halte ich nicht noch ein paar Jahre aus. Noch besser wäre es natürlich, wenn ich befördert würde. Aber da ich noch eine der jüngeren Anwältinnen bin, ist die Wahrscheinlichkeit wohl ziemlich gering.«
    »Und was würdest du machen, wenn du gehst?«
    Mit den Fingern strich sie über das Kondenswasser an ihrer Bierflasche. »Eigentlich könnte ich mich höchstens selbstständig machen. Aber ich fürchte, das wäre finanziell ein Verlust für mich.«
    Zachs Augenbrauen schoben sich zusammen. »Warum? Ich dachte, die Gehälter im Staatsdienst sind notorisch schlecht? Bei der Polizei ist es jedenfalls so.«
    »Bei uns leider auch, zumindest wenn man auf der unteren Stufe steht.« Sie pustete sich eine Haarsträhne aus den Augen. »Wenn ich meine eigene Kanzlei aufmache, möchte ich mir meine Mandanten selbst aussuchen. Und ich würde vermutlich nicht gerade Reiche nehmen – außer sie sind unschuldig.«
    Das hätte er nicht von jemandem erwartet, der schon seit mehreren Jahren Pflichtverteidiger war. Inzwischen musste ihr doch aufgefallen sein, dass die wenigsten Angeklagten wirklich unschuldig waren. »Jetzt kannst du sie dir doch auch nicht aussuchen.«
    Chloe stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und beugte sich vor. »Eben, aber das würde ich gerne. Ich möchte, dass auch ärmere Angeklagte eine Chance auf einen fairen Prozess haben.«
    »Das ist aber sehr idealistisch.«
    Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »So bin ich eben.«
    Ehrlich gesagt mochte er das sogar an ihr, besonders weil er nach den langen Jahren im Polizeidienst fast nur noch an das Schlechte in den Menschen glaubte. Es war erfrischend, mit jemandem zusammen zu sein, der noch nicht so hart und zynisch war wie viele seiner Kollegen. »Ich hoffe, du kannst dir das bewahren, Chloe.«
    Forschend blickte sie ihn an. »Machst du dich über mich lustig?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Okay, dann danke, ich werde es versuchen. Auch wenn ich meistens versuche, das Positive zu sehen, bin ich nicht naiv. Ich hatte schon einige schlimme Fälle, die mir gezeigt haben, wozu die Menschen fähig sind.«
    Ein Schatten glitt über ihr Gesicht, der in Zach den Wunsch weckte, sie aufzuheitern. »Genug mit den Arbeitsthemen, ich dachte, wir wollten uns entspannen.«
    Ihr Gesicht hellte sich ein wenig auf. »Genau.«
    Um sich von der Tatsache abzulenken, dass er am liebsten mit den Fingern ihre samtige Haut erkundet hätte, redete er rasch weiter. »Woher hast du eigentlich meine Adresse?«
    Chloe grinste ihn an. »Von derselben Person, die dir auch meine Adresse gegeben hat.«
    Die Erinnerung an Autumn war wie eine kalte Dusche, doch er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »Ich glaube, ich muss mit ihr mal über die Herausgabe von vertraulichen Daten sprechen.«
    Mit schräg gelegtem Kopf blickte Chloe ihn an, und Zach hatte beinahe das Gefühl, dass sie in ihn hineinschauen konnte. Da er nicht wollte, dass sie bemerkte, wie viel er für die Ehefrau ihres Bruders empfand, stand er rasch auf. »Möchtest du noch ein wenig Nachtisch?«
    Ihr braungoldener Blick folgte ihm zum Kühlschrank. »Was hast du denn da?«
    Erleichtert, dass sie nicht weiter auf Autumn oder

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