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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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Nackenhaar.
    Plötzlich riss er sie an sich und gebärdete sich wie ein Verrückter. Carmen fühlte sich ausgesprochen hilflos. Dennoch versuchte sie, seine ungeheure Leidenschaft zu erwidern. Dieser Mann war von einer Wildheit, die Carmen ihm nicht zugetraut hätte.
    Später lag sie neben ihm auf dem breiten Bett. Sie hatte ihren Kopf in seine Armbeuge gelegt und starrte zur Decke hinauf. Ein merkwürdiges Gefühl, eine Mischung aus Triumph und Scham beherrschte sie. Sie dachte über sich nach. War es nicht gleichgültig, ob sie mit einem Mann für Geld schlief, oder ob sie es umsonst tat? Im Grunde blieb es das Gleiche, tröstete sie sich.
    »Woran denkst du, Carmen?«, fragte der Mann.
    »An uns beide«, log sie. »Es war sehr schön.«
    »O ja«, bestätigte er, »es war sehr schön. Ich möchte, dass du nur mir gehörst, Carmen.«
    Da richtete sie sich auf und strich das schwarze Haar nach hinten.
    »Wenn du bei mir bist, dann gehöre ich dir, Robert. Nur dir allein«, versicherte sie ihm.
    Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich zurückfallen.
    »Du musst mir sagen, dass du mich liebst, hörst du? Du musst es mir sagen.«
    »Ich liebe dich, Robert«, antwortete sie. Sie wusste, dass sie ihm nur die Illusion des Augenblickes geben konnte. Aber diese Illusion gab sie ihm ganz. Als er eine Stunde später ging, lagen zweitausend Francs neben den Sektgläsern.
    »Ich werde wiederkommen«, versprach er. »Ich lasse mich über Jean anmelden ...«
    »Nein!«, rief sie rasch. »Nicht über Jean, bitte. Ruf mich an.« Hastig kritzelte sie ihre Telefonnummer auf einen Zettel und reichte ihm den. »Ruf mich einen Tag vorher an, wenn es geht. Dann werde ich mir Zeit für dich freihalten.«
    »Wunderbar«, sagte er. »Carmen, du bist wunderbar.« Dann ging er.
    Für den späten Nachmittag hatte Carmen einen weiteren Termin. Zwischendurch rief Jean an und erkundigte sich nach Carmens Befinden.
    »Es geht mir ausgezeichnet«, sagte sie stolz und fast ein wenig zynisch.
    »Hat er bezahlt?«
    »Ja, hat er«, bestätigte sie.
    »Wieviel hat er dir gegeben?«
    Sie zögerte.
    »Tausend Francs«, log sie dann.
    »Dieses miese Schwein!«, hörte sie Jean Tuffot ins Telefon schimpfen. »Er hat mir zweitausend zugesichert! Wenn ich diesen Kerl unter die Finger bekomme, nehme ich ihn auseinander!«
    Diese Drohung klang so ernst, dass Carmen erschrak.
    »Oh, mon dieu!«, rief sie hastig. »Es ist richtig! Es stimmt, Jean! Er hat mir zweitausend gegeben. Ein Schein klebte am anderen.«
    »Na, wunderbar«, sagte Jean. »Ich hoffe, diese Kleberei passiert nicht noch einmal. Ich habe dir gesagt, dass du nicht versuchen sollst, mich zu betrügen, Carmen.«
    »Aber, Jean!«, rief sie unter leicht hilflosem Gelächter. »Wie käme ich dazu? Doch sei mir nicht böse, ich muss jetzt Schluss machen. Ich muss mich umziehen; wie du weißt, habe ich ja noch einen Termin.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Der Kerl, der heute Nachmittag zu dir kommt, wird bei Weitem nicht so angenehm sein, wie der erste. Aber du musst ihn nehmen, hörst du? Auch er zahlt gut. Du wirst das schon machen, Carmen. Wenn du Lust hast, gehen wir heute Abend zusammen essen.«
    »Wenn du es bezahlst?«, meinte sie kühl.
    »Aber du weißt doch, dass ich für dich alles tue, wenn du bereit bist, auch für mich alles zu tun«, sagte er zu ihr.
    Dann legte er auf. Carmen behielt den Hörer noch eine kleine Weile in der Hand. Dann lächelte sie und legte ihn auf die Gabel zurück.
    »Na, warte«, murmelte sie. »Eines Tages werde ich es dir zeigen. Dann wirst du der Betrogene sein, mein lieber Jean.«
    Carmens zweiter Kunde kam gegen vier Uhr. Er erschien ihr unangenehm dick und wirkte irgendwie schmierig. Doch Carmen schaffte es mühelos, auch ihm Liebe vorzuspielen. Der kleine Dicke war hingerissen von ihr. Auch er schien ein großer Wirtschaftsboss zu sein und bat ebenfalls um Diskretion, die Carmen ihm selbstverständlich zusicherte.
    Die Art, wie er sie nahm, erzeugte in Carmen inneres Gelächter. Er hoppelte auf ihr herum, als wäre sie ein Trampolin. Dabei wabbelte sein Bauch auf und ab, und Carmen musste sich zusammenreißen, um nicht in helles Gelächter auszubrechen. Doch sie schaffte es, ihm Liebe vorzuspielen.
    Schweißgebadet ließ der kleine Dicke schließlich von Carmen ab und rollte zur Seite. Er keuchte und hielt die Augen geschlossen, so dass Carmen ihn ungeniert betrachten konnte.
    In ihren Augen war er eine lächerliche Figur. Dieser Anblick gab ihr ungeheure

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