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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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sagen«, meinte sie daraufhin lächelnd. »Ich liebe Komplimente! Ich glaube, dass alle Frauen dieser Welt Komplimente lieben, oder meinen Sie nicht?«
    »Also gut«, sagte er. »Sie sehen hinreißend aus, und ich muss Ihnen gestehen, dass sich für mich ein alter Traum erfüllt. Ich habe mir immer gewünscht, Ihnen gegenüberzustehen.«
    Sie lächelte. In ihr war Triumph. Sie dachte plötzlich an ihre leere Kasse. Während sie mit ihm zum hellerleuchteten Restaurant hinaufging, erfasste wieder jene Angst sie, die sie damals im Haus von Jack Stevenson empfunden hatte, als ihr das Geld auch auszugehen drohte. Diese Angst, die sie damals getrieben hatte, Jack zu bestehlen, sie war plötzlich wieder in ihr und schwemmte alle Bedenken hinweg. Sie ließ sogar die Liebe zu Ricardo in den Hintergrund treten.
    Carmen aß zum ersten Mal seit langer Zeit wieder jene erlesenen Köstlichkeiten, die sie in ihrer Zeit als Edeldirne kennengelernt hatte. Sie ließ sich von Stefano verwöhnen, und sie musste sich eingestehen, dass er diese Kunst beherrschte. Und Carmen beherrschte die Kunst des Spiels mit dem Feuer, mit der Leidenschaft und den geheimen Sehnsüchten und Wünschen eines Mannes, der im Grunde unzufrieden war. Unzufriedene Männer waren immer Carmens beste Kunden gewesen.
    »Sie sind noch viel zauberhafter, als ich sie mir jemals vorgestellt hatte«, gestand er, als sie später in der schummrigen Bar saßen. Carmen drehte ihr Cocktailglas in den Händen. Sie wusste, dass er an ihrer Angel hing. Plötzlich hatte sie Angst vor ihrem weiteren Leben in Santa Margarita. Ja, sie würde wieder so leben müssen wie früher. Was ihr in den vergangenen Wochen schön erschienen war, erfüllte sie mit einem Mal mit Furcht. Ihr graute davor, auf den Markt gehen und Se ñora Marias Spitzendeckchen verkaufen zu müssen. Nein, das wollte sie nicht! Sie liebte Ricardo, das glaubte sie zu wissen. Aber seine Liebe war einfach nicht stark genug, sie an ein Leben mit ihm zu binden. Wieder war dieser ungeheure Freiheitsdrang mit der Gier nach dem Geld in ihr erwacht.
    »Wie lange werden Sie in Santa Margarita bleiben, Carmen?«
    »Oh, ich weiß nicht«, entgegnete sie gelangweilt. »Ich bleibe, solange es mir gefällt. Ich tue immer, was mir gefällt, Stefano.«
    »Das weiß ich«, sagte er. »Dafür sind Sie bekannt. Aber Sie tun auch viel, was anderen gefällt, nicht wahr?«
    Er hatte seine Hand sanft um ihre Taille gelegt. Sie schmiegte sich ein wenig an ihn, aber mit beinahe unauffälliger Diskretion und unnachahmlicher Eleganz. Gleich darauf rückte sie wieder ein Stückchen von ihm ab. Es war ein »Köderungsmanöver«, wie sie es zu bezeichnen pflegte.
    »Werden Sie nach Paris zurückkehren?«, fragte er heiser.
    »Wie gesagt«, meinte sie. »Ich weiß es noch nicht. Ich weiß überhaupt noch nicht, was ich vorhabe. Es kommt in meinem Leben immer auf die Angebote an, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Oh, ja!«, rief er hastig, und sie sah seinem Gesicht an, dass er begriffen hatte. Im Schein der Kerzen wirkte sein Gesicht verlebt, aber das war ihr gleichgültig; sie musste ihn ja nicht lieben. Er würde ja nur ihren Körper nehmen, mehr nicht. Ihr Herz gehörte einem anderen. Doch davon durfte er nichts wissen.
    »Carmen«, sagte er plötzlich, »und wenn dieses Angebot von mir käme?«
    »Welches Angebot?«, fragte sie mit erhobenem Kopf und spielte die Verwunderte.
    Da nahm er plötzlich ihre Hände, drückte sie fest an sich und sah ihr tief in die Augen.
    »Kommen Sie mit mir!«, bat er drängend. »Begleiten Sie mich nach Rom, ich werde Ihnen dort das wundervollste Leben bieten, dass Sie sich vorstellen können. Sie können in Champagner baden oder tun und lassen, was Sie wollen. Aber kommen Sie mit mir.«
    »Oh«, sagte sie, »Ihr Angebot überrascht mich.«
    »Es ist ein bescheidenes Angebot, das ich Ihnen machen kann, ich weiß, Carmen. Es ist eine Bitte. Sie sollen alles haben. Ich besitze in Rom mehrere Wohnungen in der Stadt und ein Haus auf den Hügeln. Es ist ein sehr altes, ein sehr schönes Haus, Carmen. Es gehört Ihnen allein, wenn Sie wollen. Bitte kommen Sie mit. Meine Maschine geht nächste Woche. Wenn Sie wollen, können wir auch schon morgen reisen oder übermorgen. Ich richte mich ganz nach Ihnen.«
    / Sie schwieg eine Weile. Ihre Hände drehten das Cocktailglas.
    Erneut lockender Reichtum, lockender Glanz, Lichterschein, Rampenlicht und Luxus! Aber eine Warnlampe glomm auf, denn all das hatte sie schon

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