Hurra wir kapitulieren!
»Liebe Europäer, ihr distanziert euch jetzt von Israel oder wir drehen euch den Ölhahn zu?« Wie lange würde Schröder noch zu seinem Satz stehen, den er Anfang 2005 in einem Interview mit der »Jüdischen Allgemeinen« gesagt hat: »Nie wieder darf es den Antisemiten gelingen, jüdische Bürger, nicht nur unseres Landes, zu bedrängen, zu verletzen«?
Es ist keine hypothetische Frage. Sie könnte sich bald stellen. Denn die Hamas sagt klar und deutlich, so wie es ihre Art ist, was sie möchte: den totalen Frieden.
In einem Artikel für das Internetmagazin »Palestine- Chronicle.com« , der auch von einer deutschen Zeitung nachgedruckt wurde, schreibt der palästinensische Ministerpräsident Ismail Hanija, das palästinensische Volk sehe »mit Hoffnung und Optimismus in die Zukunft«, denn: »Wir sind sicher, dass diese brutale Besatzung meines Volkes und meines Landes eines Tages enden wird und die Völker dieses Landes wieder in Frieden und Harmonie leben werden. Ich wage sogar zu sagen, dass der Frieden in Palästina sich dann über die ganze Welt ausbreiten wird und eine neue Ära des Friedens beginnen wird.«
Das glaube ich auch. Der Wolf und das Schaf werden sich das gleiche Gehege teilen, die Sunniten und Schiiten werden aufhören, einander zu massakrieren, die UN werden ihre Truppen von allen Krisenherden abziehen, in Nordirland werden Katholiken nur noch Protestanten heiraten und umgekehrt, die Russen werden Wellness-Reisen nach Tschetschenien anbieten, die Reitermilizen in Dar-four auf Kinderfahrräder umsteigen und die Türken die Armenier um Vergebung für den Genozid von 1915 bitten.
Sobald Frieden in Palästina herrscht, wird die ganze Welt befriedet sein. Schon möglich, dass Ismail Hanija, der innerhalb der Hamas als »Pragmatiker« gilt, an seine eigenen Halluzinationen glaubt. Er wäre nicht der Erste, der davon überzeugt ist, dass man die »jüdische Frage« vorrangig lösen muss, da diese der Schlüssel zu allen anderen Problemen ist. Hanija wünscht sich, ebenso wie der iranische Präsident Ahmadinedschad, »A World Without Zionism«. Auch das ist nicht neu, neu ist nur, dass es in der Originalversion dieser Idee eine Welt ohne Juden sein sollte. Aber all das hält Frau Beer und Herrn Schröder und viele andere nicht davon ab, Verhandlungen mit der Hamas zu fordern. Verhandlungen worüber? Wie man fünf Millionen Zionisten zurück nach Europa schafft? Ob man Israel eine Frist setzen oder gleich mit der Dekonstruktion anfangen soll?
Was immer es sein könnte, Hanija und Ahmadinedschad meinen es ernst. Nur die Europäer wollen es nicht wahrhaben, pflegen ihre Tagträume und freuen sich zwischendurch wie Hansel und Gretel über ein gutes Wort von der Hexe.
Nach dem Terroranschlag im ägyptischen Badeort Dahab am Roten Meer im April 2006 mit zwei Dutzend Toten und fast 100 Verletzten verurteilte ein Sprecher der Hamas das Blutbad als einen »Angriff gegen alle menschlichen Werte«. Von der Stellungnahme war der französische Außenminister so angetan, dass er sich sofort lobend über »diese bedeutende Entwicklung in der Außenpolitik der Hamas« äußerte.
Bei dem Anschlag in Dahab waren zwei Franzosen leicht verletzt worden.
Sport und Spiel, Spannung und Entspannung
Der Aachener Karnevalsverein verleiht seit 1950 jedes Jahr den »Orden wider den tierischen Ernst«. Zu den Preisträgern gehören unter anderem Konrad Adenauer, (»dank seiner einfachen kölschen Art, die Probleme der Nation zu erklären«), Ephraim Kishon, Norbert Blüm, Franz Josef Strauß, Edmund Stoiber und Friedrich Merz »für seine Anregung, die Steuererklärung auf einem Bierdeckel zu machen«, mit der er seinen »bildhaften Humor« bewiesen habe.
Der Preisträger für die kommende Karnevalsaison steht noch nicht fest, aber es würde einen nicht wirklich wundern, wenn die Aachener den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zum Ritter des Ordens wider den tierischen Ernst 2007 ernennen würden - »für seine einzigartige Begabung, einfache Lösungen für komplexe Probleme anzubieten« und »seinen unbändigen Spaß an der Provokation«. Wenn Ahmadinedschad dann nach Aachen kommt, um zum Ritter geschlagen zu werden, wird er auch eine Dankesrede halten: »Wie ich es lernte, die Deutschen zu lieben. Und alle anderen auch.«
Seit er zum Präsidenten der Islamischen Republik gewählt wurde, hält der einfache Mann aus dem Volke die ganze Welt in Atem. Fast jeden Tag lässt er sich etwas Neues
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