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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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haben, und ich hoffe, daß du es nicht falsch verstehst – aber das war schon wieder ein so netter junger Mann, den du hättest haben können. Dieser Junge hat dich verehrt! Ich habe die Braut gesehen, und sie ist recht hübsch, aber sie hat ganz sicher nicht deine Klasse …
    Bitte denk an die Zukunft, mein Kind. Wir werden leider nicht jünger.
    Mama
     
    Hutch legte ihre Füße auf ein Sitzkissen, nippte an einem Kaffee und starrte über die Felsenwüste. Diesmal befand sie sich ein ganzes Stück weit von der Kante entfernt, und Shola hing schräg hinter ihr auf der rechten Seite. Das Licht des Gasriesen leuchtete nur schwach, obwohl dieser den Himmel beherrschte. Über Hutch funkelten keine Sterne. Sie blickte direkt in den Abgrund. Sieh nur lang und angestrengt genug hin, und du kannst die andere Seite erkennen, das weit entfernte, schwache Flimmern des Sagittarius-Arms.
    Der Kaffee schmeckte ausgezeichnet.
     
    Portland, Oregon.
    Montag, den 29.11. 2202
    Liebe Miss Hutchins,
    Das beigefügte Holo ist vor einigen Woche hier eingegangen, noch vor Ihrer Rückkehr von Quraqua. Es kam sogar schon an, bevor ich von Richards Tod erfahren habe. Ich war mir nicht im klaren, wem ich es schicken sollte, und ich habe mir überlegt, daß Sie es vielleicht wüßten. Ich denke, daß sich vielleicht irgendwer in der Akademie dafür interessiert.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dick Wald
     
    - Anlage -
     
    Holografiesendung
    Dr. Richard Wald – Persönlich!
     
    David Emory in einem Feldbüro. Er sagt: »Richard! Es ist eine Ironie des Schicksals, daß Sie erst vor einigen Tagen danach gefragt haben. Wir haben Orikon gefunden. Ich dachte, es würde Sie interessieren, was wir haben – aber bitte, behalten Sie es für sich, bis wir es publizieren können.
    Wir wissen bereits seit einiger Zeit von Ruinen, die unter einer modernen Stadt liegen und die wir deshalb bisher nicht näher untersuchen konnten. Oder, um genauer zu sein, ich habe es vermutet, denn da wir nichts Konkretes in der Hand hatten, gab es auch keine Möglichkeit, etwas zu überprüfen.
    Die Abtaster zeigten eine metallene, kreisförmige Umfriedung, welche die Ruinen umgibt und aus der Linien strahlenförmig wegführen. Wir nehmen an, daß es sich um eine Art Verteidigungseinrichtung handeln muß.« Emory zieht einen Stuhl zu sich heran, setzt sich und verschränkt die Arme über der Brust. »Auf dieser Welt gibt es wegen ihrer Nähe zum ›Begleiter‹ gewaltige Gezeiten. Heute stehen hier Deiche zum Schutz gegen das Meer, aber das sind neuere Bauwerke.
    Orikon lag auf einer Inselkette, die heute nur noch Bergspitzen auf dem Festland sind. Bei Ebbe ragten die Inseln aus einem sumpfigen Wattenmeer. Die allgemeine Frage lautet daher: Wie konnten die ursprünglichen Einwohner unter diesen Umständen von einem Teil der Stadt in den anderen gelangen? Übrigens keine Kleinigkeit. Wir sprechen hier von Inseln, die sich über ein Gebiet von zwölfhundert Quadratkilometern erstreckten. Und weiter: Wie hielten sie Verbindung zum Meer, wenn sie durch ein Gebiet reisten, das manchmal ein Sumpf und manchmal eine See war?
    Die Lösung: Sie besaßen eine Einschienenbahn!
    Das hier ist eine gebirgige Gegend, und wir sind auf einigen der Gipfel unterwegs gewesen, um nach Beweisen zu suchen. Gestern haben wir etwas gefunden: Ein Stück Beton, das in den Abhang einer Schlucht geschraubt war! Und wir haben mittlerweile noch weitere Beweise. Es scheint, als hätten sie zwischen 18.000 und 16.000 vor Christus hier gelebt! Damit ist außerdem erwiesen, daß die hiesige Zivilisation dreimal älter ist, als wir bisher angenommen haben.
    Orikon hat tatsächlich existiert, Richard.«
     
    Henry legte den Helm zur Seite. Sonnenlicht durchflutete das Zimmer. Hutch blickte hinaus auf den Morning Pool, das Ivers-Museum, Delta Park und das Washington-Denkmal, das sich in der Ferne erhob.
    »Gut, daß Sie es hergebracht haben«, sagte Henry. »Darf ich mir eine Kopie machen?«
    »Natürlich.« Sie wartete darauf, daß er ihrer Einschätzung von der Bedeutung der Entdeckung zustimmte.
    »Nun«, er verschränkte die Arme und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, »wie geht es Ihnen so?«
    »Gut«, erwiderte sie.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte er. »Sie wirken angespannt.«
    »Henry, Sie scheinen nicht überrascht zu sein!«
    Der Ausdruck seines ledernen Gesichts änderte sich nicht. »Was überrascht Sie denn daran, Hutch?«
    »Wir haben einen zweiten Zusammenbruch auf Nok! Zwei auf beiden Welten!

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