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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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blaues Leuchten in der Kammer. Wasser kochte und zischte. George feuerte blind in das gefährlichste aller Hindernisse – lockeres Geröll und Sand.
    Die Grabungsstrategie sah so aus, daß man sich eine Fläche aussuchte, die relativ stabil schien (wenn man eine fand), sie in individuelle Bereiche unterteilte und jeden einzeln in Angriff nahm. Man schnitt ein Loch und wartete. Wenn nichts geschah, vergrößerte man das Loch und wartete erneut. Dann stützte man alles ab und fuhr fort. George wandte sich an Henry und sagte: »Das Problem ist, daß wir den Tunnel noch ein ganzes Stück erweitern müssen, um die Presse rauszuholen.«
    George war zufrieden mit sich und der Welt. Bei Ausgrabungen besaßen Ingenieure normalerweise einen geringeren Status als richtige Archäologen. Nicht, daß irgendwer ihn schlecht behandelte – die Tempelmannschaft war immer ein fest zusammengeschweißtes Team gewesen. Aber er wurde weniger ernst genommen, weniger als Profi angesehen. Seine Rolle war nur von unterstützender Bedeutung, weniger wichtig, und infolgedessen war er so etwas wie ein fünftes Rad am Wagen. Wenn es irgend etwas zu feiern gab, hatten sie noch nie auf ihn getrunken.
    Doch diesmal war er es gewesen, der die Entdeckung gemacht hatte. Georges Druckerpresse. Und er führte den Durchbruch zum Unteren Tempel an. Es war ein gutes Gefühl. Eine gute Methode, um in seiner Arbeit hier unten aufzugehen. Vielleicht war es nicht ganz ungefährlich, möglich. Aber er fühlte sich unsterblich wie alle jungen Männer, und er konnte einfach nicht glauben, daß Kosmik auf den Knopf drücken würde, solange hier unten noch Leute waren.
    Außerdem war das gesamte Timing einfach perfekt. Er war hingerissen von Hutch, und ihre strahlenden Augen und ihr rätselhaftes Lächeln drohten ihm den Verstand zu rauben. Sein Blut geriet in Wallung, wenn er in ihrer Nähe war, und jetzt sah sie ihm bei seiner Arbeit zu. Wie konnte er da aufgeben? Und in jenen dunklen, klaustrophobischen Augenblicken, in denen ihn eine Ahnung des Risikos zu lähmen drohte, mußte er nur an die Belohnung denken, die auf den Helden wartete.
    Maggies Stimme durchbrach seine Gedanken. »Wir haben eine vorläufige Deutung der ›Sex‹-Tafel«, erklärte sie. Womit sie die Textzeile meinte, die über der Zeichnung eingraviert war und die mit der Inschrift von Oz übereinstimmte. »Wir glauben nicht, daß es eine sexuelle Bedeutung besitzt.«
    »Und was ist es dann?« fragte Richard.
    »Wir haben Fragmente des Wortes in anderen Inschriften wiedergefunden. Wir haben den Wortstamm entschlüsselt, und er bedeutet ›Dauer‹, vielleicht auch ›endlose Dauer‹ oder ›Ewigkeit‹.«
    »Sie haben recht«, fiel Sandy ein. »Das kann keine sexuelle Bedeutung haben …«
    »Es steht in einem positiven Kontext. Eine Verbindung zu ›Sonnenlicht‹ zum Beispiel. Oder ›Schiffe auf friedlicher Reise‹. Man muß es in Begriffszusammenhänge wie ›Glück‹ oder ›gutes Schicksal‹ stellen, nicht wie ›Vergnügen‹.«
    »Sie sind sicher?« Das klang nach Tri.
    »Natürlich bin ich nicht sicher!« schnappte Maggie zurück. »Aber es besteht zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit für diese Interpretation.«
    »Also«, unterbrach Richard, »haben wir jetzt ›gnädiges Schicksal‹ und ein mythologisches Wesen. Was verbindet die beiden?«
    Weiter vorn schaltete George den Projektor ab und wartete darauf, daß der Schlamm sich absetzte und das Wasser klar wurde. »Ich glaube, wir sind durch«, sagte er. »Wir haben unseren Tunnel.«
    Henry und Sandy gingen zu ihm, um die Stützen einzusetzen. George stieß die Hand gegen die Decke. Schlick und Steinchen schwebten herab. »Ich kann für nichts garantieren«, meinte er.
    Henry zuckte die Schultern und zwängte sich hindurch. »George«, rief er nach hinten, »tun Sie, was Sie können, um den Durchgang zu erweitern.«
    »Nicht, während Sie da drin stecken!«
    »Machen Sie’s! Das ist ein Befehl!«
    Deine Befehle sind nichts mehr wert, wenn du tot bist. Angenommen, George setzte den Projektor in Gang und die Decke stürzte ein? Eigentlich dürfte er Henry noch nicht einmal erlauben, sich in den Durchbruch zu zwängen, bevor er sich nicht davon überzeugt hatte, daß es halbwegs ungefährlich war. Aber sie hatten einfach nicht mehr genügend Zeit.
    Zögernd setzte George den Partikelstrahlprojektor ein und fing damit an, die Seiten des Durchbruchs zu bearbeiten.
     
    Die Kammer war teilweise eingestürzt. Henry kroch zwischen

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