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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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den Schultern. »Wer weiß? Wir wissen ja nicht einmal, wie lange es her ist, seit dieses Ende abgebrochen ist. Aber wenn wir diese Geschichte hinter uns haben, sollte die Akademie ein bisschen Zeit darauf verwenden, eine weitere Mission hier herauszuschicken und sie zu suchen.«
    Marcel studierte die Bilder. »Ich verstehe nicht«, sagte er, »wie diese Leute einen Fahrstuhl zum Weltraum bauen konnten, obwohl sie nicht einmal einen Wolkenkratzer oder irgendeinen anderen Hinweis auf den Stand ihrer Technologie hinterlassen haben. Ist das denn alles unter dem Eis begraben?«
    »Das weiß niemand«, sagte Beekman. »Und wir haben weder die Zeit noch die Ausrüstung, eine Suche anzustrengen. Ich schlage vor, wir sammeln so viele Hinweise wie möglich und bleiben für alles offen.«
    »Womit Sie sagen wollen, dass wir vielleicht nie eine Antwort auf unsere Fragen erhalten werden.«
    Beekman konnte ihm nur voll und ganz zustimmen. »Das ist absolut korrekt«, sagte er.
    Marcel seufzte. »Irgendetwas müsste da sein. Bauwerke irgendeiner Art. Ich meine, es kann doch an einem Ort, an dem eine Vorrichtung existiert, um Dinge in den Orbit zu transportieren, nicht gleichzeitig nur ummauerte Städte gegeben haben, deren einzige Lichtquellen Kerzen waren.« Er schnippte einen Schreibstift über seine Konsole. »Danach haben sie doch gesucht, nichtwahr? In dem Turm gab es keinerlei elektrische Anlagen? Keine echte, moderne Energiequelle?«
    Seine Frage galt Hutch und ihrer Mannschaft. »Sie sollte nach Hinweisen auf den technologischen Stand Ausschau halten«, sagte Beekman. »Aber ich vermute, sie sind davon ausgegangen, dass es keine gibt. Ich vermute, wir alle haben das gedacht.«
    »Schon möglich. Aber vielleicht haben wir nur nicht genau genug hingesehen.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich meine, diese Leute hatten Blasrohre.«
    »Ist Ihnen schon in den Sinn gekommen«, sagte Marcel, »dass dieser Turm vielleicht eine Art Museum war?
    Vielleicht sind unsere Artefakte schon einmal die Artefakte von jemand anderem gewesen.«
    »Das erfordert eine ziemlich unwahrscheinliche Koinzidenz.«
    »Wann können wir mit einer Auswertung der Daten des Weltraumfahrstuhls rechnen, Gunther?«
    »Sollte nicht mehr lange dauern. Wir haben die Proben gescannt und die Ergebnisse abgeschickt. Die Akademie müsste sie inzwischen haben. Wir haben um schnelle Bearbeitung gebeten, also sollten wir sie in ein paar Tagen haben.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Es ist wirklich bedauerlich. Ich kenne einige Leute in der Akademie, die alles tun würden, um die Basis des Weltraumfahrstuhls nur ein Mal mit eigenen Augen zu sehen.«
    Marcel sagte nichts.
    »Vielleicht könnten wir, falls die Landefähre ordnungsgemäß funktioniert, Hutch bitten, einen Blick darauf zu werfen«, schlug Beekman vor. »Bevor sie in den Orbit zurückkehren.«
    »Keine Chance«, widersprach Marcel. »Falls die Landefähre funktioniert, bringen wir sie nach Hause. Keine Ausflüge irgendwohin.«
     
    Captain Nicholson hatte Wetheral, der seinem Bericht zufolge die Fähre ohne Erlaubnis genommen hatte, die volle Verantwortung für den Unfall mit der Landefähre in die Schuhe geschoben. Vermutlich, so erklärte er, hatten die Passagiere ihm eine nicht unerhebliche Summe für seine Dienste geboten. Er fügte allerdings hinzu, jenen sei wahrscheinlich nicht bewusst gewesen, dass der Flug nicht genehmigt war. Einer der Passagiere war schließlich der angesehene Herausgeber und Essayist Gregory MacAllister, weshalb der Captain dringend dazu riet, über diesen Vorfall hinwegzusehen. Sollte er überleben, so argumentierte Nicholson, könnte sich MacAllister als gefährlicher Gegenspieler erweisen, falls TransGalactic ihm irgendeine Verantwortung an dem Geschehen aufbürden und womöglich gar versuchen würde, gerichtlich gegen ihn vorzugehen. Und sollte er nicht überleben, hätte es wenig Sinn, ihn bis ins Grab zu verfolgen. Zweifellos konnte das Unternehmen sich an seinem Grundbesitz schadlos halten, aber die Kosten in Bezug auf die öffentliche Meinung wären enorm. Besser, man tat die ganze Sache als unglückseligen Zwischenfall ab.
    Lustlos hatte er ein Frühstück eingenommen und sich bemüht, die Konversation mit den nicht ernst zu nehmenden Gästen an seinem Tisch am Leben zu erhalten, während er sich gleichzeitig von Clairveau periodisch auf den neuesten Stand bringen ließ. Das Team auf der Oberfläche war von fliegenden Käfern angegriffen worden und

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