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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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»Erik«, sagte er. »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Natürlich. Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie sind sich darüber im Klaren, dass es keine Sicherheiten dafür gibt, dass es den Leuten auf der Oberfläche gelingt, den Orbit zu erreichen?«
    »Die Situation ist mir voll und ganz bewusst.« Für Nicholson, auf den unabhängig von all seinen künftigen Handlungen Schande und Ruin warteten, war es schwer, sich emotionell zu ereifern. Er musste sich Mühe geben, seine Bestürzung zu zeigen.
    »Möglicherweise gibt es noch eine andere Möglichkeit. Für den Notfall. Es wäre eine ziemlich verzweifelte Maßnahme, trotzdem wäre es sinnvoll, vorbereitet zu sein.« Er unterbrach sich und sah Nicholson direkt in die Augen. »Wir brauchen Ihre Unterstützung.«
    »Sie wissen doch, dass ich alles tun werde, was ich tun kann.«
    »Gut. Wir brauchen Freiwillige, vor allem solche, die Erfahrung mit der Arbeit im Weltraum haben, Ingenieure, Leute, die schon an großen Konstruktionen mitgearbeitet haben. Und einen Schweißer. Oder mehrere. Aber einen brauchen wir mindestens.«
    Nicholson schüttelte verwirrt den Kopf. »Darf ich fragen, wozu, Captain?«
    »Einige der Leute, die dazu bereit sind, werden ein paar Tage lang ausgebildet werden. Sollten wir dann auf unseren alternativen Plan zurückgreifen müssen, werden die meisten von ihnen draußen zupacken dürfen.«
    »Mein Gott, Marcel!« Nicholson spürte, wie sein Pulsschlag zu hämmern begann. »Haben Sie den Verstand verloren?«
    »Wir werden vorsichtig sein, Erik. Und wir werden nur in höchster Not eingreifen.«
    »Mir ist egal, wie Sie vorhaben, sich zu verhalten. Ich werde meinen Passagieren auf keinen Fall gestatten, rauszugehen. Haben Sie eine Ahnung, was das Management mir erzählen würde, sollte ich so etwas dulden?«
    »Das Management wäre weniger verärgert, wenn Ihr Einsatz bei der Rettung von MacAllister hilft.«
    »Nein!«, schnappte er. »Kommt nicht in Frage.«
    Marcels Bild starrte ihn an. »Ihnen ist bewusst, dass es eine Untersuchung geben wird, wenn das alles vorüber ist. Mir bleibt keine andere Wahl, als Klage gegen Sie einzureichen.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können und scheren Sie sich zum Teufel!«, sagte er. »Ich werde nicht zulassen, dass Sie das Leben meiner Passagiere aufs Spiel setzen.«
     
    Als es dunkel wurde, meldete die Wendy, dass sie weitere vierundzwanzig Kilometer hinter sich gebracht hatten. Das war bei weitem der beste Tag, was überwiegend auf den Umstand zurückzuführen war, dass das Gelände inzwischen leichter begehbar war und sowohl MacAllister als auch Nightingale sich allmählich an die Mühe gewöhnt hatten.
    An einem Fluss machten sie Rast, fingen ein paar Fische und kochten sie. Dieses Mal spielte MacAllister den Vorkoster. Er schluckte ein kleines Stück hinunter und litt beinahe übergangslos unter schweren Leibschmerzen, also warfen sie den Rest weg und aßen die letzten Fertigmahlzeiten.
    MacAllister würgte noch immer, als Jerry sich gegen Mitternacht erhob (inzwischen hatten sie alle seine Gewohnheit übernommen, den Planeten bei Morgans Vornamen zu nennen, auf diese Weise wirkte er weniger bedrohlich). Die Scheibe strahlte recht hell und hatte die Halbmondphase erreicht.
    Der Gasriese war hoch über den Bäumen, ehe sich sein Magen beruhigte und er endlich schlafen konnte. Im Morgengrauen war er dann wieder ganz der bissige Alte und wies Hutchs Angebot zurück, noch ein paar Stunden schlafen zu dürfen.
    »Keine Zeit«, sagte er und deutete in Morgans Richtung. »Die Uhr tickt.«
    Also wanderten sie los. Die diversen Wunden von dem Kampf auf dem Floß heilten. Nightingale hatte seine Blasen mit warmem Wasser und Medikamenten behandelt, womit auch er sich wieder besser fühlte.
    Das Land war eben, und das Gehen fiel leicht. Am späten Nachmittag rasteten sie an einem Flussufer, und Marcel sagte ihnen, dass sie sich in einem Umkreis von fünfundsiebzig Kilometern von der Landefähre aufhielten.
    Mehr als genug Zeit. »Wie sieht es an der Nordküste aus?«, fragte Hutch.
    »Sie steht noch.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    »Brüchig«, sagte er. »Aber wir glauben, Sie haben nichts zu befürchten.«
    Trotz der guten Neuigkeiten drängten sie massiv voran. Hutch kürzte die Pausen, und sie aßen buchstäblich im Gehen. Zwei Mal wurden sie angegriffen, ein Mal von einem Rudel Dinge, die aussahen wie Steppenläufer, aber nichtsdestotrotz versuchten zu stechen und Hutch zu Fall zu bringen; später, gegen Abend,

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