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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sich auf einer Platte, die sich herausziehen ließ, ohne Schaden zu nehmen.
    »Warum da unten?«, fragte sie. »Warum nicht auf Augenhöhe?«
    »Vermutlich ist das die Augenhöhe«, sagte Nightingale. »Für die Heimchen.«
    Sie studierte die Symbole. »Das ist merkwürdig.«
    »Was?«
    Die Symbole waren in sechs Zeilen angeordnet. Stil und Aufbau unterschieden sich deutlich von Zeile zu Zeile. Aber die Zeichen innerhalb einer Zeile waren sich ziemlich ähnlich. Manche Symbole tauchten sogar mehrfach auf, aber nur in ihrer eigenen Zeile.
    »Ich glaube, wir haben es mit sechs verschiedenen Symbolsätzen zu tun«, sagte sie.
    »Ist das wichtig?«
    »Wetten wir, dass dies die gleiche Botschaft in sechs verschiedenen Sprachen ist?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich verstehe immer noch nicht, was daran so wichtig ist.«
    »Das ist wie der Stein von Rosette.«
    »Na ja, vielleicht. Aber ich denke, Sie messen der Sache zu viel Bedeutung bei. Die Botschaft ist zu kurz. Vermutlich steht da nur: NUR FÜR PASSAGIERE MIT GÜLTIGEM FAHRSCHEIN. Daraus wird niemand Rückschlüsse auf die Sprache ziehen können.«
    »Es ist ein Anfang, Randy. Und die Tatsache, dass wir die Symbole in einen Kontext bringen können, wird die Übersetzung erleichtern. Dieser Ort war einmal eine Art Zentrum, durch das viele der Einheimischen gegangen sind.«
    »Wohin gegangen?«
    »Haben Sie das noch nicht herausgefunden?«
    Er starrte sie an. »Wissen Sie, worum es hier geht? Was das alles zu bedeuten hat?«
    »Sicher«, sagte sie.
    Hutch stellte eine Regung auf dem Kommunikationskanal fest und war nicht überrascht, Marcels Stimme zu hören. »Das war eine Rettungsmission, Randy.«
    Nightingale starrte sie mit hochgezogenen Brauen an, und Kellie meldete sich zu Wort: »Bei der Altersbestimmung wird man feststellen, dass dieses Bauwerk dreitausend Jahre alt ist.«
    »Die Eiszeit«, sagte Nightingale. »Die Quiveras-Wolke.«
    »Exakt«, ließ sich nun Mac vernehmen. »Jemand hat versucht, die Bewohner zu evakuieren.«
    »Die Bevölkerung eines ganzen Planeten?«
    »Nein«, widersprach Hutch. »Natürlich nicht. Das konnten sie nicht. Nicht mit einem Lastenträger. Ganz egal, wie viel Zeit sie hatten. Ich schätze, die Einheimischen haben sich schneller reproduziert, als sie evakuiert werden konnten.«
    Nightingale nickte.
    »Außerdem sind wir ein paar Leuten begegnet, die übrig geblieben sind.«
    Draußen knarrten die Zweige, als der Wind plötzlich auflebte.
    »Die Falken waren die größere Spezies.«
    »Es sieht so aus.«
    »Die Retter.«
    »Ja.«
    »Das ist unfassbar. Hat das denn jeder außer mir erkannt?«
    Niemand antwortete.
    Hutch wickelte die Platte in Plastikfolie, aber sie war zu groß für den Rucksack, also klemmte sie sich das Artefakt unter den Arm.
    Nun begegneten ihnen häufiger größtenteils arg verblasste Wandmarkierungen. Hutch nahm auf, was sie konnte, und fing an, eine Karte anzufertigen, um festzuhalten, wo sich die einzelnen Fundstellen befanden, wobei sie sich darauf verlassen musste, dass die Einzelheiten des Gebäudes mit Hilfe der visuellen Verbindung festgehalten wurden. Zu spät erkannte sie, dass sie vergessen hatte, ihren Laser zu benutzen, und sich verirrt hatte. Aber das sollte kein allzu großes Problem sein. Sie konnten immer noch den Funksignalen folgen, die sie zumindest in die richtige Richtung führen dürften.
    Sie betraten einen Saal, in dem sie die ersten Möbelstücke vorfanden. Kleine Bänke, passend für die Heimchen. »Aber kein Mobiliar für die größere Spezies«, wie Nightingale anmerkte.
    Die Bänke waren aus einer Art Kunststoff, und auch sie schienen die Jahre fast schadlos überdauert zu haben.
    Rampen führten sowohl aufwärts als auch abwärts. Sie entschieden sich für eine Rampe, die sie in tiefere Gefilde führte, wo sie weitere Inschriften entdeckten, einige in Gängen, andere an den Wänden einzelner Räume. Diese Schriften befanden sich auf Hutchs Augenhöhe, vielleicht sogar ein bisschen höher.
    Die Büros und Korridore schienen nach den Bedürfnissen der Falken erbaut worden zu sein. Die Platzierung der Inschriften und die Größe der Türen stützten diese These.
    Hutch wünschte, der Nebel würde sich verziehen, damit sie ihre Umgebung besser erkennen konnten. »Sie haben die Leute aus allen möglichen Gegenden hergebracht. Einige vermutlich auf dem Luftweg, wahrscheinlich mittels Luftkissenfahrzeugen.«
    »Wie soll ein Luftkissenfahrzeug hier heraufkommen?« Das, was sie

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