Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
drehte sich um. Und dann war es zu spät. Sie wandte sich erneut um, und ihre Chance war vertan. Die Tür kam mit einem Ruck zum Stillstand, eine Handbreit vom Boden entfernt, und dann krachte sie ganz herab und sperrte sämtliches Licht aus. Hutch schaltete die Lampe an ihrem Unterarm ein.
    »Das ist nicht gut«, bemerkte Nightingale.
    Das Knirschen in den Wänden wurde lauter. Der Boden hob sich um einige Zentimeter. Und sackte wieder ab.
    Miras Stimme erklang auf dem Commlink. »Was ist passiert?«
    »Keine Ahnung. Bleiben Sie auf Empfang.«
    Nightingale richtete seinen Laser auf die Tür und schaltete ihn ein. Ein weißer Lichtstrahl schoss hervor, und die graue Oberfläche fing an, sich zu schwärzen. Dann sackte der Boden abrupt weiter ab. Erschrocken verlor er die Kontrolle über das Gerät und fegte mit dem Laserstrahl durch den ganzen Raum, ehe er ihn fallen ließ. Konstruktionsbedingt schaltete sich das Gerät automatisch ab.
    Der Raum sackte weiter. Hielt an. Sackte einige Meter ab.
    »Mein Gott«, rief Nightingale. »Was geht hier vor?«
    »Noch ein Fahrstuhl. Aber dieser scheint noch zu funktionieren.«
    Wieder sank der Raum knirschend in die Tiefe. Marcel meldete sich über den Commlink. »Was ist da los? Wie ist Ihre Lage?«
    Canyon war ebenfalls noch da, aber von einer ermutigenden Bemerkung abgesehen, verhielt er sich gnädigerweise still. Der Raum rumpelte, vibrierte und sackte weiter ab.
    »Bin unterwegs«, sagte Kellie.
    »Nein. Bleiben Sie in der Fähre.«
    »Von hier aus kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Ich glaube nicht, dass uns überhaupt jemand helfen kann.«
    Nightingale sah panisch aus, vermutlich genauso wie sie.
    Etwas rasselte unter dem Boden.
    Die Decke war viel zu niedrig, um aufrecht zu stehen, sogar für Hutch. Sie suchten sich eine Ecke, in die sie sich zurückziehen konnten.
    Das Knirschen ließ nach, aber der Fahrstuhl setzte den Weg nach unten fort. Hutch griff nach ihrem Laser, um die Arbeit, die Nightingale begonnen hatte, zu beenden, und schnitt ein recht großes Loch in die Tür. Draußen herrschte Dunkelheit, und der Nebel war so dicht wie eh und je. Aber das Licht ihrer Lampe förderte keine Mauer zutage. Stattdessen sah sie lediglich ein Gitterwerk aus Balken und Stützen.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Nightingale.
    Sie vergrößerte das Loch, sodass sie hinausklettern konnten, sollte sich die Gelegenheit ergeben. »Scharfe Kanten«, warnte sie. »Halten Sie sich bereit, rauszuklettern, sobald sich eine Chance bietet.«
    Die Fahrt ging weiter. Nightingale löste sich aus der Ecke, war aber vorsichtig genug, nicht zu nahe an das Loch heranzugehen. Noch immer war außer dem Gitterwerk, das an ihnen vorbeiglitt, während sie in die Tiefe sanken, nichts zu sehen.
    »Wir müssen uns irgendwo im Bereich der Grundmauern befinden«, vermutete Hutch. Dann, nur Augenblicke später. »Ich sehe Tageslicht unter uns.«
    Der Fahrstuhl rasselte und bebte, und nun ertönte ein Kreischen und Knirschen aus Boden und Decke. Dann öffnete sich ein Abgrund unter ihnen. Der Nebel war fort, und sie sanken durch das verbliebene Tageslicht in die Tiefe.
    »Wo zum Teufel sind wir?«, fragte Nightingale wütend.
    Sie betrachtete die kahle, graue Wand, die endlos weit in die Tiefe bis zu den grünen Hügeln abfiel. »Jetzt wissen wir, wie die Heimchen zu dem Fahrstuhl gekommen sind.«
    Nightingale lugte hinaus und zitterte. »Glauben Sie, das Ding fährt bis zum Boden hinunter?«
    »Ich nehme es an. Es sei denn, die Technologie taugt nicht allzu viel. Sollte das der Fall sein, dann könnte das Ding auf halbem Wege anhalten, damit die Fahrgäste in einen anderen Aufzug umsteigen.«
    Hutch konnte Nightingales Zügen nicht entnehmen, ob er das für gut oder schlecht hielt. Unter ihnen waren einige wenige Wolken. Andere schwebten weit draußen über den Horizont. Nightingale wappnete sich, blickte in die Tiefe und keuchte. »Mein Gott«, sagte er.
    »Bleiben Sie zurück.« Hutch zerrte ihn von der Öffnung weg.
    Kellie hatte ihnen zugehört. »Mir ist egal, was Sie sagen«, verkündete sie. »Wir werden uns jetzt in Bewegung setzen und rüberkommen.«
    »Das hat keinen Sinn. Sie können uns nicht erreichen. Warten Sie, bis wir wissen, wie es weitergeht. Ich möchte, dass Sie sich bereithalten, für den Fall, dass wir schnell handeln müssen.«
    »Okay.« Sie seufzte. »Halten Sie den Kanal offen.«
    Das Poltern und Knirschen ließ ein wenig nach, und die Fahrt verlief glatter, gleichmäßiger,

Weitere Kostenlose Bücher