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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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hatte, als jener aus dem Konstrukt gelöst worden war. Gemeinsam mit Drummond hatte er berechnet, was notwendig war, um den Schaft zu drehen und so auszurichten, dass er morgen früh zum richtigen Zeitpunkt nach der Zeit auf Deepsix am vorgesehenen Ort auftauchen würde.
    Ungefähr ein Dutzend Besucher hielt sich derzeit auf der Brücke auf, größtenteils übergewichtige Paare mittleren Alters, die sich über das Dinner oder die abendliche Vorstellung im Star Theater unterhielten, das zurzeit eine Livedarbietung von Barry Englishs Indigo zum Besten gab. Marcel hatte vorgeschlagen, die Vorstellung abzusagen, weil er damit rechnete, im Laufe des Abends Kurskorrekturen vornehmen zu müssen, aber Nicholson fürchtete, jemand könne aufgeschreckt werden, nicht zufrieden oder gar verärgert sein. Die Schiffsbewegungen würden minimal ausfallen, und natürlich wäre jedes Manöver im Voraus bekannt.
    Beekman beendete das Gespräch, entschuldigte sich und ging zu Marcel. »Wir sind im Geschäft«, sagte er. »Alles ist am richtigen Platz.«
    »Gut.« Marcel stieß sich von der Konsole ab, während Beekman Platz nahm. »Sie und Ihre Leute haben Hervorragendes geleistet, Gunther.«
    »Danke. Wir hatten Sorge, dass die Rotation den Schaft zu sehr unter Spannung setzen könnte. Dass er irgendwo brechen könnte. Oder dass die Schweißnähte nicht halten würden. Aber anscheinend klappt alles wunschgemäß. Ich glaube wirklich, Sie können es schaffen.«
    »Wir können, Gunny. Oder vielleicht auch Sie. Sie und John und dieses Heer von Teilzeitschweißern. Wer hätte das gedacht?«
    »Nun ja, Sie wissen ja, wie man sagt: Verteile die Haut des Bären nicht, ehe du ihn erlegt hast. Mit unserem Ruhm dürfte es ähnlich sein. In neun Minuten wird eine Kurskorrektur stattfinden. Aber nur sehr geringfügig. Nicholson weiß Bescheid.«
    »Sie haben mir den Tag gerettet, Gunny.«
    »Sie sehen nicht gerade glücklich aus, Marcel. Was ist los? Geht es um den Fahrstuhl?«
    »Ja. Augenblicklich ist die Lage äußerst kritisch.«
    »Das wird schon klappen. Immerhin ist Kellie da und kann helfen. Haben wir inzwischen wieder mit ihnen gesprochen?«
    »Nein. Wir haben immer noch keinen Kontakt.«
     
    Die Landefähre bezog direkt vor dem Fahrstuhl Position. Regen prasselte herab, Blitze flammten auf, und der Donner hallte in ihren Ohren. Zudem musste sich Kellie auf dem Pilotensitz der Winde erwehren, die machtvoll über die Klippe peitschten.
    »Wir müssen sehr schnell sein, Hutch, ich weiß nicht, wie lange ich sie hier halten kann«, sagte sie mit Blick auf die Energiemenge, die notwendig war, um die Fähre in der Schwebe zu halten.
    »Okay«, sagte Hutch.
    »Noch etwas. Die Fahrstühle laufen innerhalb eines Gitterwerks.«
    »Das wissen wir.«
    »Okay, dann wissen Sie wohl auch, dass es sich um kreuzweise verbundene Balken, Stützen und Planken handelt. Es muss Schienen geben, in denen die Fahrstühle hinauf- und hinunterfahren. Das alles ist sehr alt und steht unter Spannung. Die Metallbauteile müssen ziemlich verzogen sein, also kann sich der Fahrstuhl nicht frei bewegen.«
    »Was zum Teufel versuchen Sie, uns zu sagen, Kellie?«
    »Fünfzig Meter weiter unten ist eine offene Bruchstelle. Sollten Sie dorthin absinken, geht es im freien Fall in die Tiefe. Bye-bye Baby.«
    »In Ordnung. Im Augenblick scheint die Kabine stabil zu sein. Legen wir los.«
    »Wer zuerst?«
    »Randy.«
    Nightingale starrte sie beinahe flehentlich an. Sein Gesicht war aschfahl.
    Die Landefähre sank etwas tiefer, bis sie exakt auf gleicher Höhe mit der Kabine war. Kellie öffnete die Luke, und MacAllister zeigte ihnen ein Seil. »Es ist an der Sitzverankerung befestigt, Randy«, rief er.
    Nightingale nickte ängstlich. »Okay.«
    MacAllister starrte Hutch aus wenigen Metern Abstand an. Auch er wirkte verängstigt, gab sich aber Mühe, einen gelassenen Anschein zu vermitteln. Wer hätte geglaubt, dass sich der Bursche am Ende doch noch als guter Soldat erweisen würde?
    Die Landefähre stieg höher, als sie von einem Aufwind erfasst wurde, und sank gleich wieder herab, trieb auf die Kabine zu und wieder von ihr weg. »Nicht zu nah«, mahnte Hutch.
    »Ziemlich windig hier«, erklang Kellies Stimme in ihren Ohrhörern.
    Mac rollte das Seil auf und taxierte den Abstand. »Bereit, Hutch?«
    »Ja.«
    Er warf es auf sie zu. Sie streckte die Hand aus und sah zu, wie es herabfiel. Mac rollte es wieder auf und versuchte es noch einmal. Wieder zu kurz.
    »Wir sind zu weit

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